Original geschrieben von wolframator vermutlich J.E.N.O.V.A., weil oberflächliche spieler gar nicht mitbekommen, dass sie der eigentliche antagonist ist ^^ aber in bezug auf die story könnte ich dann auch genausogut sephiroth hinschreiben. ich liebe charaktere mit komplexen storyhintergründen.
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Wolf, ich würde gerne mal mit dir diskutieren, hast du Lust?
Also mit J.E.N.O.V.A hast du vollkommen recht, der Spieler merkt gar nicht das beinahe alles von ihr ausgeht, und sie eigentlich ein perfekt ausgeklügelter Bösewicht ist, der zu dem noch ein sehr komplexes Motiv besitzt und das einzig wahre, denn wenn ich da auf Sephiroth blicke fand ich seine Beweggründe ganz schön bescheuert und die Tatsache das er sofort ausgerastet ist als er herausgefunden hat das er aus einer dieser Mako überschüttenen Kreaturen von Hojo entstanden ist, und deshalb gleich ganz Nibelheim niederbrannte finde ich mehr als übertrieben. Für mich ist Sephiroth einfach ein größenwahnsinniger, aber einer der es auch wirklich versteht seinen Wahnsinn auf eine äußerst coole Art ins Spiel einzubringen, anders als Seymour dem ich deswegen gehasst habe.
Ich muss sagen sofort als ich Jenova das erste mal gesehen habe ist mir ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen. Einen solchen Bösewicht wird es wohl kein zweites Mal mehr geben. Eine Kreatur die sich in ein so primitives Aussehen verhüllt und doch eine wahnsinnige Kraft der Zerstörung besitzt finde ich wirklich beeindruckend. Schade das der eigentliche Kampf gegen Jenova so leicht war, ich hätte mir da ein bisschen mehr erwartet, aber was ihre Persönlichkeit und ihr Auftreten in der Story angeht wurden wir beide glaub ich 100 Prozentig zufrieden gestellt
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für mich ist es wichtig, dass ein bösewicht gut mit der story verknüpft ist. er sollte nicht oberflächlich mit der handlung zu tun haben, sondern es sollte hauptsächlich um ihn gehen. er sollte nachvollziehbare motive haben (nicht so etwas wie ex death aus FFV) und während des spieles präsent sein (nicht so etwas wie seymour in FFX oder erst recht artemisia in FFVIII). man muss eben merken, dass da eine gefahr droht, dass da jemand böses ist. ich hasse diese gegner, die irgendwann zu einem unpassenden zeitpunkt mal wieder auftauchen, nur um zu zeigen, dass es sie auch noch gibt oder noch schlimmer diejenigen, die kurz vor schluss noch aus der wundertüte gezaubert werden.
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*G* Klingt jetzt irgendwie sehr witzig aber auch richtig. Das bringt meine Gedanken mit dir auf einen Punkt. Den Kampf gegen Artemisa fand ich zwar genial aber dafür fand ich sie selbst doch sehr unpassend. Was mich bei FF8 ja am meisten genervt hat war die Tatsache das Edea nun doch nicht der eigentliche Bösewicht war, sondern nur von Artemisa beseelt gewesen ist, denn so hätte es mir besser gefallen. Das man den Fadenzieher erst ganz zum Schluss zu Gesicht kriegt hat zwar schon seinen Reiz, doch dann ist meiner Meinung nach die ganze Spannung mit einem Schwubs weg (Puff! Einfach fort, wie eine Seifeblase die zerplatzt)
Was mich in Lufia BTW sehr genervt hat war das man Arek, den Boss der Höllenfürsten nie selbst bekämpfen dürften und noch schlimmer- das man ihn nur einmal ganz am Anfang sehen dürfte. (gut einige meinen auch er sei ein Wächter der zwischen Gut und Böse steht, aber ich denke das nicht.. im Lufia Comic wurde das anders dargestellt)
Dannach ist der Typ einfach nicht mehr dabei- und auch das finelle Auftretten von Gades & Amon fand ich recht nervtötend, denn eigentlich hatte ich schon mit denen abgeschlossen, und plötzlich werden die da wieder aus ihren Pokebällen ausgespuckt (wie von dir das Beispiel mit der Wundertüte)
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ich muss die figur nicht hassen, obwohl auch das gut ist, es ist mir nur wichtig, dass der antagonist in mir irgendwelchen gefühle hervorrufen kann. mindestens genauso geil ist doch einer, der eigentlich sehr ehrenwert ist, mit dem man sich geradezu identifizieren kann und der unter anderen umständen das perfekte partymitglied oder gar der perfekte party leader gewesen wäre, die dinge sich aber leider zum schlechten entwickelt haben. ich mag diese bösen (leider fast nie die hauptbösen sondern nur handlanger), die eigentlich gut sind und doch gegen die party kämpfen oder kämpfen müssen und vor diesen kämpfen dann irgendeinen coolen spruch ablassen.
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Dito. Es mir einfach wichtig das der Bösewicht meinen Charakteren und auch mir selbst etwas rüberbringt, mich in irgendeiner Weise berührt.
Ich kann dir sagen als Sephiroth bei FF7 damals Aeris
und in diesem Moment hat Sephiroth wirklich den Platz als einer der Erzbösewichte in meinem RPG Spieler dasein eingenommen. Ich war weder imponiert, noch stolz auf ihn, ich war erschrocken, wütend und doch faziniert von seiner kaltblütigen und wahnsinnigen Art die Dinge zu regeln.
Und was die Bösewichte angeht die eigentlich keine richtigen sind, sondern es nur durch falsche Umstände geworden sind- in der Hinsicht war ich von Asgar dem Kampfgolem aus Wild Arms 3 hellauf begeistert (ich weiß nicht ob du es gespielt hast, aber ich denke doch) Denn auch als er seine Mission erfüllt hatte, hatte sich die Maschine schon so weit in ihrem Denken entwickelt das sie einen eigenen Willen besaß und die Truppe zu einer Revanche herausforderte- einfach brilliant. In seinem Fall war es ein Gefühl von tiefster Imponierung und Ehrfurcht was ich Asgar entgegen brachte.
Ebenso Loyd aus Legend of Dragoon, der eigentlich nur auf der falschen Seite steht, weil er selbst benutzt wurde. In dem Fall hat er mir sehr leid getan.
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im zusammenhang mit der story wollte ich noch sagen, was ich aber fast schon voraussetze, dass der antagonist eine vergangenheit haben muss, was man auch gut mit spielbaren rückblenden herüberbringen kann.
des weiteren braucht imho jeder bösewicht etwas besonderes, das ihn von all den anderen abhebt. das gewisse etwas, das sich nicht nur in seinem stil, sondern auch und gerade in seinem aussehen bemerkbar machen kann. ob nun besonders cool oder besonders schwachsinnig ist mir egal, hauptsache besonders und nicht 08/15.
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Ja das ist sehe ich genauso. Der Spieler möchte ja auch wissen wie der Bösewicht von heute sich bis zu seiner heutigen Persönlichkeit mausern konnte- und warum er die Person darstellt die er heute ist. Das rechtfertigt auch seine Motive besser, wenn auch nur aus seiner Sicht Rückblenden einer Vergangenheit sind für mich sehr wichtig- das ist etwas worauf ich bei jedem Charakter wert lege, aber beim Bösewicht ist es sogar noch wichtiger, weil man sonst kein besonders Gefühl ihm gegenüber hätte, vielleicht sogar keinen Standpunkt, wenn man ihn später vernichtet. Wir wären dann mehr sowas wie Unbeteiligte, und keine richtigen Spieler, mehr so wie wenn wir das Game einfach durchzocken wollen ohne eigentlich seinen Sinn zu verstehen.
Zu Fou-Lou denn du hier oben auch noch erwähnt hast, möchte ich auch noch kommen. Er war wirklich der menschlichste. Ironischerweise fand ich ihn sogar weitaus lebendiger als die Mitglieder deiner eigenen Truppe. Und das was ich so wichtig an ihm fand war das er dem Spiel wirklich Leben eingehaucht hat. Mir haben sämtliche Kapitel mit Fou-Lou sehr viel Spaß gemacht, weil der Spieler wirklich miterlebt wie aus einem kalten, gefühllosen Wesen, ein Mensch aus Fleisch und Blut wird, mit all seinen Zweifeln und Zorn. Nur das er sich am Ende dann doch für seinen Weg entscheiden will. Es wurde super dargestellt wie Fou-Lou die Menschen "lieben" und "hassen" gelernt hat. Und das ist etwas einmaliges an dem Spiel, weshalb es immer seinen Ehrenplatz in meiner Sammlung haben wird.
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was ich wirklich schwach finde sind so peinliche vorstellungen wie ansem aus KH, der kaum schlechter ins spiel hätte eingebaut werden können und einfach nur überflüssig und letztenendes motivationslos (natürlich, verrückt geworden, mal was neues) wirkte. die oben genannten punkte treffen fast komplett nicht auf ihn zu, besonders das mit dem im spiel präsent sein ...
und das ist nur ein beispiel von vielen. dabei ist es meiner meinung nach die halbe miete für ein RPG, einen guten bösewicht zu haben.
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Naja Ansems Auftritt fand ich nach nochmaligen Durchspielen ebenfalls ziemlich schwach. Sein cooles Auftreten kann das auch nicht wieder wett machen, und die deutsche Synchro hat ihn zum total Trottel gemacht (es ist wirklich ca. in jedem 5 Wort von ihm "Die Dunkelheit" enthalten) Zwar find ich ihn immer noch besser als irgendeinen aufgedonnerten Megaherzlosen, aber sein kurzes Auftreten zu Ende des Spiels kam mir mehr als eine Art Gastauftritt für arme vor und das fand ich ebenfalls ziemlich "herzlos"
Also danke für den vielen Gesprächsstoff, ich hoffe du antwortest recht bald. Wir haben übrigens gar nicht so unterschiedliche Gedankengänge bei dein RPGs ist mir aufgefallen