-
Lehrling
Bin jetzt knappe 12 Stunden ins Spiel rein und Okami wird immer besser. Wenn die Tutorial-beladene Anfangsphase vorbei ist eröffnet sich einem ein wirklich riesiges Areal, rappelvoll mit vielen kleinen und großen Quests, sehr charmanten Charakteren und vor allem viel zu Entdecken. Die Macher bei Clover Studios konnten es sich zwar nicht nehmen lassen die gefürchteten Sammel- und Suchspiele mit einzubauen, so muss man alle Nase lang Kleeblätter ausbuddeln oder freilaufende Tiere füttern, aber da man dies gut nebenbei machen kann stört es bislang kaum (für Negativ-Beispiel siehe Wind Waker).
Dass der Devil May Cry-Chef am Spiel dransaß merkt man vor allem in den Cutscenes und den Kämpfen, wie Dante kann Shiranui mit verschiedenen Combos die Gegner in der Luft halten oder am Boden traktieren, Waffen sind dank Main- und Subweapon-Slot variabel einsetzbar und mutieren dann zum Schutzschild oder Schußeisen. Die Kämpfe waren bislang nicht allzu anspruchsvoll, mit etwas gutem Auffassungsvermögen kann man Normalo-Gegner wie Bosse leicht ausloten und zahlreiche "Stolperfallen" schützen euch ausreichend vorm Game Over. Leider hat dies aber den Nebeneffekt, dass wenn doch mal ein härteres Monster vor die Flinte kommt man wieder aus seiner Buttonmasher-Trance aufwachen muss, sonst geht es schnell an die Energiereserven ... hoffe mal, dass sich das mit genügend Training und Erfahrung später von selber ergibt.
Die Zwischensequenzen gehören animationstechnisch und von der Inszenierung her zum Besten, was ich in über 20 Jahren Videogames zu sehen bekommen habe. Über die Grafik selber habe ich mich ja schon ausgelassen, aber was in den Cutscenes für ein Feuerwerk an coolen Ideen und witzigen Einlagen abgebrannt wird geht auf keine Kuhhaut. Das unverständliche Gemurmel der Figuren mag den einen oder anderen abtörnen, passt aber gut mit Optik und Musik zusammen und unterstützt so den Fabel-Charakter, den die Geschichte von Okami hat. Mir stand jedenfalls schon mehr als ein mal der Mund offen und ich bin gespannt, was alles noch auf mich zukommt. In 2 größeren Dungeons bin ich übrigens auch schon gewesen, der Zelda-Vergleich ist dort dank verschlungenem und nonlinearem Levelaufbau besonders akkurat, nur der Rätselgehalt ist bislang etwas niedrig und beschränkt sich auf Pinselarbeit hier und da anstatt auf die Denkmurmel-Raucher aus dem Vorbild.
Ansonsten ging es recht problemlos durchs Spiel, ich habe zwar aus eigener Dummheit über eine Stunde umsonst gespielt (wieso sagt mir keiner, dass man Tiere auch aus dem Menü aus füttern kann?!?), ansonsten kriegt man immer ausreichend Hinweise was als nächstes zu tun ist und kann sich im Fall der Fälle Rat bei einer Wahrsagerin holen. Die Kamera ist immer noch nicht perfekt, aber wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat rotiert und wechselt man die Perspektive fast schon von alleine. Die Pinsel-Arbeit hingegen bereitet mir noch ein wenig Schwierigkeiten, fixe Mal-Arbeiten gehen mit etwas Übung gut von der Hand, aber besonders bei schnellen Kämpfen oder engen Locations macht einem die Kamera gerne mal einen Strich durch die Rechnung, so daß trotz Justierbarkeit kein guter Winkel für die Zeichnungen da ist und nochmal neu angesetzt werden muß. Zum Glück sind die Symbole nicht so komplex wie beispielsweise bei Castlevania: Dawn of Sorrow, wo mich manche der Moves trotz DS-Touchscreen und Stylus fast in den Wahnsinn getrieben haben, hehe. 
Ich werde auf jeden Fall dranbleiben, Okami macht gerade für Action Adventure-Veteranen richtig Laune und wäre in einem Jahr, wo kein Twilight Princess für die Weihnachtszeit ansteht, wohl automatisch das "Game of the Year". Feiertagsdaddeln, ich komme!
Chaz
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln