Ich kann dir sagen, was ich an einem Spiel sicherlich nicht will.

Beim Spielen von Velsarbor (hatte es lange aufgegeben) heute ist mir der wichtigste Punkt noch einmal ganz klar geworden:

  • Ich will ein intelligentes Spiel!


Wieso muss man in einem RPG denn gegen jeden dahergelaufenen Hornochsen kämpfen? Ich will sehen, dass die Charaktere Menschen sind mit Persönlichkeit, keine Kampfmaschinen, die sofort Gewalt anwenden (auch meine Hauptkritik an FF8, um nicht zu sehr Velsarbor als Ziel zu nehmen), ich will ein kluges Spiel.

Bei Velsarbor rennt man wirklich zu 90% durch irgendwelche Landschaften, in denen man rumhüpft und ständig kämpfen muss. Das, meine liebe Community, nenne ich nicht Spielspass.
Nein, mir gefallen lange Storyeinblendungen, in denen Tiefe vermittelt wird und nicht diese kleinen Häppchen, nach denen ich schon wieder stundenlang kämpfen muss. Und wenn ich dann kämpfen muss, dann bin ich natürlich froh, wenn ich einen attraktiven Kampf liefern kann... Das heisst, dass ich ihn mit Strategie (ungleich aufleveln) gewinnen kann und zwar nicht nur mit einer einzigen, wahren Strategie. Wie viel Spass hat mir doch Final Fantasy 7 gemacht, als ich eben nicht auf Level 99 vor Sephiroth gestanden hab sondern, sagen wir mal, mit auf Level 70. Trotzdem konnte ich ihn besiegen...

Zu einem intelligenten Spiel gehört IMHO natürlich auch eine ausgereifte Story. Der Versuch, tausende Handlungsstränge zu verknüpfen und dies möglichst spektakulär und über sieben Ecken zu machen, löst in mir nur ein Gähnen aus. Eine gute, bzw. ausgereifte Story besticht durch Klarheit; besticht vor allem auch durch Nachvollziehbarkeit. Dennoch sollte ich mir die Story nicht vorkonstruieren können.

Ich verabscheue die momentane Featurehascherei. Ein gutes Feature ist für mich dann ein gutes Feature, wenn es zur Spielwelt gehört, sich logisch einfügt und auch gut umgesetzt wurde. Um bei meinem Beispiel zu bleiben (es ist wohl auch das bekannteste), will ich das Handelssystem von Velsarbor nennen. Dieses fügt sich logisch in die Spielwelt ein und ich habe während dem Spielen das Gefühl bekommen, dass die Menschen in ihr ohne dieses Handeln nicht mehr leben könnten. Ich habe also ein Gefühl von spielinterner Homogeneität erleben können, trotz oder gerade wegen dieses Features.

Ein Spiel ist für mich ein gutes Spiel, sobald ich merke, dass der Macher schlauer ist als ich.