In meinen Augen ist die Frage nach Storyqualität und Plotschwächen nicht nur in Logik und den Ansprüchen zu suchen.
Simple Logik reicht nicht.

Erschaffen wir uns eine imginäre Situation, eine Heldenkombo in einem Fantasy-RPG besiegt am Ende eines Dungeons einen Boss.
Plötzlich öffnet sich ein Portal und hindurch kommt ein Würstechen im Superheldenkostüm dass auf einer mechanischen Banane surft und Star Wars Quotes in Kanackendeutsch von sich gibt.
Würde in den meisten Fällen wohl als "Schwäche" angesehen werden.
An der Stelle würde kommen "unlogisch -> schlecht".
Würde man nun eine Logik dahinter quetschen, dem Aspekt Komplexität und Hintergründe hinzugeben hat man irgendwann evtl. eine sehr gute logische Erklärung warum dieses Würstchen dort auftaucht.
Das wäre dann logisch, hätte Tiefgründigkeit und wäre bestimmt nicht 0815.
Würde das Publikum es lieben? Ich glaube nicht.

Unlogiken Fallen nicht auf weil sie an Ende einer Kette von Gründen nicht mehr gerechtfertigt sind sondern in dem Moment wo man hinterfragt weils es einem komisch vorkommt, in dem Moment wo der Autor den Stil der Story vergisst, und mit Identität und Immersion des Spiels bricht.

Gegenbeispiel:
Max Payne. Das Motiv des Helden ist Rache, die Community würde sofort "0815!!!" schreien, und zudem enthält es eine Unlogik.
Die Heilitems in Form von Schmerzmitteln ( Painkillers genannt ). Wären es Schmerzmittel in real-logischer Form würden sie Max zwar helfen den Schmerz nicht mehr zu merken, hätten aber keine Heilwirkung wie es der Fall ist. Max kann sich durch diese Schmerzmittel beliebig oft heilen in der Realität würden ihm Schmerzmittel bei der ersten und zweiten Kugel helfen, irgendwann ist es egal wie viel Schmerz betäubt wird, der Körper ist am Ende.
Dennoch wirkt dieser Aspekt nicht störend, im Gegenteil, durch den Namen "Painkillers" ( -> Payne ) und die Art wie "Schmerz" in der Story betrachtet wird sind die Dinger stilistisch das beste was das Spiel haben kann, viel besser als Heilbandagen, Wunderspritzen etc.
Dann der Racheaspekt in der Story. Niemand würde Max Payne als 0815 bezeichnen das Ding ist im Shootergenre die unangefochtene Nr. 1 in Sachen Story weil es eine starke Identität hat, an allen Enden zusammen passt und komplett einheitlich wirkt. Durch die Art wie sich in der Welt von Max Payne die Kreise immer irgendwo schliessen und sich alles zu einer Stil- und Atmosphärebombe zusammenfügt wird der 0815-Aspekt und die Unlogik mit den Painkillers zu einem Stein in der Mauer der sich perfekt in das Gewölbe einfügt.

In der Makerszene gibt es wenige, sehr wenige wenn nicht gar keinen der es schaffen kann mit den Gamestorys eines Sam Lake ( Schreiber und Gesichtsspender von Max Payne ) mitzuhalten da wir alle keine Profis sind daher ist eine perfekte Immersion, auch weil auf grafischer Basis oft entliehen wird für uns fast nicht möglich und die Logiklücken sind einfacher zu bemerken.

Zu Thema Bewertung,Antihype bla. schreib ich später noch was, sofern ich hier Feedback bekomme -.-