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Ritter
Natürlich gibt es objektive Qualitätspunkte =).
Eine Geschichte ist ähnlich wie ein Bild ein Kunstwerk. Auch bei Bildern gibt es teilweise gravierende Unterschiede wie Menschen ein solches bewerten. Der eine findet es bildhübsch, der andere abstoßend häßlich. Gerade diese Tatsache, daß ein Werk so total unterschiedliche Reaktionen hervorrufen kann macht mMn die Kunst aus.
Aber auch beim Malen oder Zeichnen gibt es bestimmte Regeln, die man durchaus als objektives Maß für den Qualitätsgrad eines Werkes nehmen kann. Sei es Farbenlehre (welche Farben harmonieren, welche erzeugen eher Augenkrebs) beim Malen oder Perspektivenlehre beim Zeichnen. Jede Kunstrichtung hat ihre Regeln und Gesetze.
Natürlich sind dies keine in Stein gemeißelten Regeln deren Missachtung schlimmste Strafen nach sich zieht. Es gibt sicherlich genug Beispiele in jeder Kunstrichtung von erfolgreichen Künstlern und Werken die mit diesen Regeln brechen. Aber diese Leute brechen diese Regeln gezielt und bewußt und nicht aus Unachtsamkeit oder Unwissenheit, sie wissen um Sinn und Zweck dieser Regel und entscheiden sich dann dafür für dieses eine Kunstwerk eben diese Regel nicht einzuhalten.
Kommen wir zurück zu unseren Geschichten. Ein Computerspiel ist ein relativ komplexes Medium da hier viele verschiedene Medien zusammen kommen. Aber versuchen wir einmal die Geschichte lösgelöst von Spielbarkeit, Grafik oder Athmosphäre zu betrachten. Eine wichtige Regel ist sicherlich die, daß es einen Konflikt geben muss. Geschichten sollen spannend und mitreißend sein, dies können sie aber nicht wenn es keinen Konflikt gibt.
Ein anderer Punkt, der auch oft kritisiert wird, sind die Charaktere. Charaktere sollten eine Persönlichkeit haben, sie sollten nicht wie Abziehbilder wirken.
Das Problem hierbei ist, daß man sehr genau erkennen kann wenn in einer Geschichte alle diese Regeln richtig beachtet wurden genauso wie man erkennen kann wenn eine Geschichte alles grottenfalsch gemacht hat. Aber der Bereich zwischen "Perfekt" und "Grottenschlecht" ist fließend und selten klar erkennbar. Aber hier tummeln sich im Grunde fast alle Geschichten.
Diese "objektiven Regeln" für Geschichten sind unglaublich abstrakt und nahezu gehaltlos eben weil der Geschmack so unglaublich unterschiedlich ist und viel mehr daran liegt wie die Geschichte im entsprechenden Medium herrüberkommt. Die meisten Fehler macht man nicht beim Desginen der Story, sondern beim Umsetzen derselbigen. Ich denke aus jeder schlechten bzw. simplen Story kann man ein richtig gutes Spiel machen (zB. Mario) während man selbst mit der besten Story noch ein richtig schlechtes Spiel hinkriegen kann.
Das in der Kritik oft zwischen diesen beiden Punkten nicht unterschieden wird ist mMn wohl mit das größte Problem der Story-Kritik innerhalb der Community. Desweiteren denke ich haben wir hier einen Hochschaukeleffekt ("Positive Feedback"). User A kritisiert eine Story auf eine bestimmte Art und Weise. User B sieht das und beginnt dies nachzuahmen. User C beobachtet jetzt User B und so weiter. Das ganze schaukelt sich dadurch hoch und schießt damit natürlich letztendlich irgendwann übers Ziel hinaus und die Kritiken sind viel härter als sie eigentlich sein sollten.
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