Vorweg ich habe nicht alle Beiträge gelesen, deshalb werde ich jetzt hauptsächlich auf meine persönliche Erfahrung eingehen und versuchen allgemeine Feststellungen über den Sinn und Unsinn des Fleischgenusses weg zulassen. Darauf wurde ja auch schon auf den ersten beiden Seiten genügend eingegangen. Doch ein Punkt scheint mir doch hier nochmal erwähnenswert. Nämlich, dass Menschen die wirklich Kontakt oder sagen wir eine beziehung zu Tieren haben, deren Artgenossen auch nicht verzehren würden.

Als ich noch relativ jung war (jünger als sechs Jahre mindestens) hatten wir zu Hause Hasen, die wir in einem Stall hielten. Wir Kinder liebten diese Tiere und waren mehr als betrübt als diese Weg waren. Wie sich herausstellte waren sie geschlachtet worde. Später als ich dies herausfand war ich natürlich etwas geschockt. Noch heute lehne ich es ab Hase bztw. Kaninchen zu verspeisen. Auch wenn mir beteuert wurde, wie lecker dies doch schmecken würde. Ich empfinde einfach eine Abneigung dagegen. Ich kann mich an den Geschmack aber auch nicht mehr erinner, denn wie ihr euch denken könnt habe ich als Kind natürlich den Hasenbraten gesessen, da ich nicht wusste um was es sich handelte.

An diesem Beispiel kann man sehen, dass man natürlich etwas traumatisiert (ok falsches Wort... traumatiesiert ist leider in diesem Zusammenhang zu stark, aber mir fällt gerade kein besseres ein.. ich hoffe ihr deutet das jetzt nicht in die Psychotherapeutische Richtung) sein kann, wenn man die eigenen "Haustiere" als Braten serviert bekommt.
Meinem Opa ist laut Erzählungen, ähnliches passiert. Weswegen mein vter wohl auch kein Kaninchen bzw einen Hasen als "Haustier" hatte. Dies ist aber nur eine Vermutung. Ich hatte leider nie das Glück mit meinem Großvater sprechen zu können.

Auf der anderen Seite hatten wir auch einmal ein Pferd, das zum Glück nicht zu Wurst verarbeitet wurde. Wir gaben ihm in gewisser Weise sein Gnadenbrot. Ich bin mir sicher, dass mein Vater diese Tier auch sehr gern hatte und betrübt über dessen Tod war. Trotzdem ist er auch gerne Salami in der Pferdfleisch enthalten ist. Und ich selbst musste feststellen, dass ich gegen Rosswürste nicht so viel Abneigung empfinde wie gegen Hasenbraten. Denn diese habe ich schon probiert. OK ich mag sie nicht, aber das steht auf einem anderen Blatt.

Ich könnte jetzt noch ähnliches von einem Schaf erzählen, dass ich als Kind mit der Flasche aufziehen durfte und dass sich elider ein Bein brach... Doch den rest könnt ihr euch sicher denken. Ich würde mir nie einen Lammbraten wünschen, aber wenn ich ihn an einem Ostertag abgelehnt hätte, nur weil wir or zich Jahren ein Schaf im Garten hatte, hätte meine tante sich wohl gekränkt gefühlt.

Was ich deutlich machen wolte:
Es ist schwer zu sagen in wie weit man Fleischgenuss ablehnt weil einem die Tiere leid tuen. Oder weil man pauschal gesagt tierlieb ist. Ich würde davon abraten pauschal zu sagen, dass alle Menschen, die Fleisch essen Tiere, diese als Dinge ansehen oder grausam wären. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass ich weiterhin Schwein oder Rind essen würde, selbst wenn ich statt einem Schaf ein Schwein oder ein Kalb aufgezogen hätte (was ich mir auch nicht so vorstellen kann).

Doch wenn man diesen Aspekt auf unser Verhältnis zu Hunden überträgt und sieht, dass man diese in Fernost auch ist, erkennt man wieder ganz andere Paralelen. Wenn wir auf unsere erste reaktion auf so eine Nachicht denken, müssen wir wohl eingestehen, dass wir nie auf die Idee gekommen wären einen Hund zu verspeisen. Und ich will jetzt nicht hören, dass diese nachricht nur so abstoßend auf viele Europäer gewirkt hat, weil die Schlachtungsmethoden wirklich nichts für Zartbeseitet sind (untertrieben formuliert).
kate