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ich hab damit ausgesagt, dass die Legalität keine für dich sinnvolle Betrachtungsweise ist, ganz einfach aus dem Grund, weil es für dich rechtlich höchstwahrscheinlich keine Konsequenzen hat
Ebenso wie in meinem Beispiel...

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die einzige sinnvolle Betrachtungsweise die Legitimität ist, die gegeben ist, wenn du den Maker einmal kaufst und auf mehrere Quellen aufspielst
Nach wessen Auffassung ist das legitim? "Legitim" ist doch im Prinzip immer das, was man für richtig hält. Nichts anderes, als ein Deckmantel für Meinungsverschiedenheiten mit dem Gesetz, welches mit legalität argumentiert. Wer von legitimität spricht, sucht IMO bloß Ausreden, um etwas illegales rechtzufertigen.


[Exkurs über Legitimität, welcher ohnehin kein Schwein interessiert... einfach überspringen, gehört gar nicht hierher...]
Meiner Meinung nach ist Legitimität ein leeres Wort. Ich zumindest kann nichts damit anfangen. Wozu ist es nötig? Im Prinzip geht es dabei doch lediglich um moralische Wertvorstellungen von gut und böse; wenn etwas legitim ist, ist es gut, und wenn es nicht legitim ist, ist es böse. Dabei spricht man immer dann von legitim, wenn man sein eigenes moralisches gut meint. Es gibt noch eine weitere Unterscheidung von gut und böse, die Legalität.
Die Legalität beschreibt jedoch nicht das gut und böse eines einzelnen Menschens, sondern diejenige einer ganzen Gruppe. Ohne Zweifel: Die Legalität ist nicht immer zu 100% richtig formuliert, einfach, da die Worte nicht dazu reichen, doch sie zeigt, unter der zuhilfename welcher Regeln ein gesellschaftliches System funktionieren kann.
Die Legitimität nimmt darauf jedoch keine Rücksicht. Da jeder für sich selbst eine eigene Grundlage für seine Legitimität errichtet kommt es leicht zu Ungleichgewichten. Für den einen ist Nachbars Garten Tabu. Für den anderen ist es in Ordnung, zu nehmen was vom Apfelbaum über den Zaun hängt, wenn man vorbeigeht. Der Dritte geht auch schon mal in den Garten rein, um sich einen Apfel zu klauen, und ein weiterer nimmt sich gleich alle Äpfel, die er von ausserhalb erreicht und verkauft sie. Jeder sieht sich, gebunden an seine Moralvorstellung, im Recht, es ist für ihn legitim. Hierbei kann nun natürlich diskutiert werden, was davon tatsächlich legitim ist- Es wird jedoch kein Ergebnis dabei herauskommen.
Ebenso hat der Nachbar unterschiedliche Vorstellungen davon, wieviel er von seinen Äpfeln abgibt. Vielleicht ist ihm alles egal und er setzt den nächsten Baum in die Gartenmitte, vielleicht bittet er höflich, es zu unterlassen, vielleicht vertreibt er die Äpfeldiebe und schimpft, oder er nimmt sich ein Schrotgewehr und schießt auf jeden, der sich dem Baum auf drei Schritte nähert.
Je nachdem, welcher Typ Apfelesser man ist, ist man auch mit den Reaktionen des Nachbars einverstanden, wer nichts nimmt, dem ist es auch egal, wenn er schießen würde, wer alles klaut, der findet es richtig, dass der Nachbar nichts sagt.
Wenn aber zwei unpassende Meinungen, "Legitimitäten" aufeinandertreffen, kommt es zu einem Streit, bei dem sich jeder im Recht fühlt, und gäbe es keine Gesetze, wäre dies wohl nicht allzugut für einen der beiden...
Erst durch die Legalität kann dieser Streit verhindert, oder zumindest verständlich aus dem Weg geräumt werden. Egal wie es nun auch immer mit dem Gesetz aussieht- selbst wenn der Nachbar schießen dürfte- ist dies besser als wenn sich jeder im Recht fühlt, man weiß einfach, was man darf und was nicht, und das Diskussionslos.
Leider gibt es immer wieder Menschen, die sich nicht um Legalität scheren und dennoch tun, was sie selber für Richtig halten (und mit legitimität begründen) Egal, ob es nun tatsächlich der Moralvorstellung der Mehrheit der betroffenen Gruppe entspricht oder nicht: Es ist dennoch falsch, es zu tun. Falls nämlich diese moralische Vertretung/Legitimitätsvorstellung tatsächlich für den Gesellschaftlichen Zusammenhang förderlich ist, so wird ohnehin die Legalität dahingehend geändert (Und die Leute lachen sich wegen einem Gesetz schlapp, das vorschreibt, wem ein ausgerissener Bienenstock gehört... )

Ich möchte damit überhaupt nicht behaupten, dass Legalität stets besser ist als Legitimität, was Dinge wie die heutige "allgemeine" Moralvorstellung von gut und böse betrifft - Man sehe sich bloß Deutsche Gesetze zu Zeiten des Nationalsozialismus oder die Japanischen zu Bushido-Zeiten an (Wobei dieses Bushido zwar auf legitimität beruhte, da nicht ausformuliert, jedoch derart einheitlich war, dass man es eher mit legalität vergleichen kann)
Doch diese Systeme sind nicht an sich selbst zugrunde gegangen und haben für das Gesellschaftliche Leben funktioniert.

Was man von Legitimität und Legalität halten mag ist natürlich jedem selber überlassen, aber ich halte Legitimität für eine Art Ausrede (Womit ich mich hoffentlich klar ausgedrückt habe)