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  1. #1
    Zitat Zitat von Lucian
    Die Sache mit dem Stehen zu seinen Taten ist in meinen Augen moralischer Unfug. Sicher stehe ich heute zu dem, was ich früher gemacht habe (naja, zumindest zu den meisten Dingen), aber mit der Zeit lernt man auch, was man hätte besser machen können und wenn ich schon die Möglichkeit dazu hätte, würde ich diese auf jeden Fall nutzen - selbstbetrügerisch käme ich mir da kein Stück vor. Da geht mein persönliches Wohlbefinden über irgendwelche Ideen von Ehre oder sonst was.
    Interessante Ansicht, nur habe ich genau das nicht damit gemeint.
    Weder Ehre noch irgendein moralischer Firlefanz stehen dahinter, ich vertrete eben die Ansicht, dass die Summe der Dinge und Fehler, die ich gemacht habe, mich zu dem Menschen gemacht haben, der ich heute bin. Würde ich etwas daran verändern, wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich damit einen Teil von mir selbst verändern und ich für mich habe dafür keine Veranlassung, da ich dazu stehe, so zu sein wie ich bin.
    Ich meine, ich gehe davon aus, ich würde einen Fehler in der Vergangenheit korrigieren, würde sich das auf mich insofern auswirken, dass ich eben nicht die Erfahrung einer falschen Konsequenz in so einer Lage gemacht habe und diesen Fehler früher oder später an anderer Stelle machen könnte (man beachte den Konjunktiv!), wo die Auswirkungen viel drastischer sein könnten (wieder der Konjunktiv!), als sie in der Vergangenheit gewesen wären.

    Ich hoffe, ich habe ein wenig Klarheit über meine Sichtweise geschaffen ^^

    DJ n

  2. #2
    Zitat Zitat von DJ n
    Interessante Ansicht, nur habe ich genau das nicht damit gemeint.
    Weder Ehre noch irgendein moralischer Firlefanz stehen dahinter, ich vertrete eben die Ansicht, dass die Summe der Dinge und Fehler, die ich gemacht habe, mich zu dem Menschen gemacht haben, der ich heute bin. Würde ich etwas daran verändern, wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich damit einen Teil von mir selbst verändern und ich für mich habe dafür keine Veranlassung, da ich dazu stehe, so zu sein wie ich bin.
    Ich meine, ich gehe davon aus, ich würde einen Fehler in der Vergangenheit korrigieren, würde sich das auf mich insofern auswirken, dass ich eben nicht die Erfahrung einer falschen Konsequenz in so einer Lage gemacht habe und diesen Fehler früher oder später an anderer Stelle machen könnte (man beachte den Konjunktiv!), wo die Auswirkungen viel drastischer sein könnten (wieder der Konjunktiv!), als sie in der Vergangenheit gewesen wären.
    Du hast Recht, ich habe deine Beweggründe etwas falsch verstanden. Aber hier hätte ich einzuwenden, dass du diese Fehler ja durchaus schonmal gemacht hast: In der "ersten" Vergangenheit, die du bis jetzt erlebt hast. Selbst wenn du in die Zeit zurückreisen würdest und mit einer Veränderung somit eine "zweite" Vergangenheit schaffen würdest, hättest du höchstwahrscheinlich noch die Erinnerungen aus der ersten Gegenwart (ansonsten wüsstest du ja auch nicht, was du ändern solltest und würdest die gleichen Fehler automatisch wieder begehen) und somit auch die an die Fehler der ersten Vergangenheit, was dich daran hindern sollte, diese oder andere zukünftige Ereignisse schlechter, erfahrungsloser zu bewältigen - sprich, selbst beim Korrigieren in der Vergangenheit wären die die Fehler, die du nun ausbessert sowie deren Hergang wohl ohnehin noch bewusst.

  3. #3
    Zitat Zitat von Lucian
    Aber hier hätte ich einzuwenden, dass du diese Fehler ja durchaus schonmal gemacht hast: In der "ersten" Vergangenheit, die du bis jetzt erlebt hast. Selbst wenn du in die Zeit zurückreisen würdest und mit einer Veränderung somit eine "zweite" Vergangenheit schaffen würdest, hättest du höchstwahrscheinlich noch die Erinnerungen aus der ersten Gegenwart (ansonsten wüsstest du ja auch nicht, was du ändern solltest und würdest die gleichen Fehler automatisch wieder begehen) und somit auch die an die Fehler der ersten Vergangenheit, was dich daran hindern sollte, diese oder andere zukünftige Ereignisse schlechter, erfahrungsloser zu bewältigen - sprich, selbst beim Korrigieren in der Vergangenheit wären die die Fehler, die du nun ausbessert sowie deren Hergang wohl ohnehin noch bewusst.
    Na ja, aber wenn du selbst die Erinnerung an diesen Fehler hast, ist es ja quasi für dich so, als hättest du nie etwas verändert, es sei denn, es wäre ein Fehler, den neben dir noch eine gewisse Anzahl von Personen miterlebt hat und die durch diesen Fehler deinerseits ein bestimmtes Bild von dir haben. DANN würde deine Theorie hinkommen, ansonsten ist's relativ egal, ob du nun den Fehler ausmerzt und die Erinnerung daran hast oder du mit dem Fehler und der Erinnerung daran weiterlebst, weil sich da so oder so nichts für dich ändern würde.
    Und das ist der Knackpunkt, da einige - ich würde gern Acha hier als Beispiel nehmen, da er so einen Fall bei sich ja angesprochen hat - die Erinnerungen an solche Fehler/Vorfälle auslöschen wollen Und was bringt es ihnen selbst, den Fehler für eine paralell existiernde Inkarnation seiner selbst ausgemerzt zu haben? Eben, gar nix.

    @ Viddy:
    Wunderbar diplomatisch ausgedrückt

    DJ n

  4. #4
    Zitat Zitat von DJ n
    Na ja, aber wenn du selbst die Erinnerung an diesen Fehler hast, ist es ja quasi für dich so, als hättest du nie etwas verändert, es sei denn, es wäre ein Fehler, den neben dir noch eine gewisse Anzahl von Personen miterlebt hat und die durch diesen Fehler deinerseits ein bestimmtes Bild von dir haben. DANN würde deine Theorie hinkommen, ansonsten ist's relativ egal, ob du nun den Fehler ausmerzt und die Erinnerung daran hast oder du mit dem Fehler und der Erinnerung daran weiterlebst, weil sich da so oder so nichts für dich ändern würde.
    Und das ist der Knackpunkt, da einige - ich würde gern Acha hier als Beispiel nehmen, da er so einen Fall bei sich ja angesprochen hat - die Erinnerungen an solche Fehler/Vorfälle auslöschen wollen Und was bringt es ihnen selbst, den Fehler für eine paralell existiernde Inkarnation seiner selbst ausgemerzt zu haben? Eben, gar nix.
    Klar, würde der Fehler ausschließlich einen selbst betreffen dann würde wohl die alte Erinnerung durch die neue ersetzt werden, in der man den Fehler nicht begangen hat. Aber so ist das ja meistens nicht, zumindest alle meine Beispiele beziehen sich auch auf mein Umfeld, da das irgendwie ja immer so der Fall ist; ich wüsste jedenfalls nichts, dass ich in der Vergangenheit vollkommen alleine getan hab und mich heute stört - selbst wenn ich mich damals zum Beispiel einer Schönheitsoperation unterzogen hatte, als ich das Angebot einer Ermäßigung bekam (kurios-fiktiv, ich weiß), hätte das bestimmt eine andere Wirkung auf meine Mit- und Ummenschen gehabt als ich ohne auf sie gewirkt habe.
    Somit beinflusst jede Entscheidung meiner selbst irgendwie auch mein soziales Umfeld, sage ich. Und selbst wenn nicht müssen es ja nicht immer Fehler sein, die man ändern will - verpasste Chancen u.ä. nachzuholen empfinde ich auch nicht als unpraktisch sondern durchaus gerechtfertigt.

  5. #5
    Zitat Zitat von Lucian
    Klar, würde der Fehler ausschließlich einen selbst betreffen dann würde wohl die alte Erinnerung durch die neue ersetzt werden, in der man den Fehler nicht begangen hat.
    wir drehen uns im Kreis...
    Zitat Zitat
    Ich meine, ich gehe davon aus, ich würde einen Fehler in der Vergangenheit korrigieren, würde sich das auf mich insofern auswirken, dass ich eben nicht die Erfahrung einer falschen Konsequenz in so einer Lage gemacht habe und diesen Fehler früher oder später an anderer Stelle machen könnte (man beachte den Konjunktiv!), wo die Auswirkungen viel drastischer sein könnten (wieder der Konjunktiv!), als sie in der Vergangenheit gewesen wären.
    Desweiteren lautet der Threadtitel ja so schön: Butterfly-Effect. Wenn mir mal diese Theorie in Betracht ziehen, dann möchte ich mir gar nicht anmaßen zu glauben, welche Konsequenzen diese eine Entscheidung treffen könnte. Nicht, dass gleich der dritte Weltkrieg deshalb ausbricht, aber es kann zu einer (deutlichen) Verschlechterung meiner Situation führen.
    Natürlich kann sie sich auch verbessen, aber da ich momentan recht glücklich bin, muss ich dieses Risiko nocht eingehen

    @Leon: Ich würde eher sagen nicht aufmerksam genug gelesen. DJ n und ich scheinen auch recht glücklich zu sein

  6. #6
    Ich würde gerne nochmal meinen Vater treffen.
    Das wär mir das allerwichtigste. Ich kann mich an so vieles nicht mehr erinnern, aber ich weiß, dass ich sehr glücklich war, wenn ich die Wochenenden bei ihm verbringen durfte.
    Das einzige, was mir von ihm geblieben sind, sind materielle Sachen und Erinnerungen, die mehr und mehr verblassen. Vielleicht hätte ich zu mir selbst auch gesagt, dass ich Tagebuch schreiben soll...

    Ansonsten hätte ich gerne meinem "kleinen" Ich gesagt, dass ich nicht immer so schüchtern sein soll und einfach mal die Sau rauslassen soll.
    Ich war ja nie unbeliebt, aber unheimlich schüchtern, was mich ja noch heute verfolgt. .__.
    Das hasse ich einfach, weil ich so gerne offener wäre...
    ~ Mein Bestell-Service für alle schönen Dinge aus Japan! ~

    http://kurimika.blogspot.jp/
    ★ ★ ★

  7. #7
    Hm,bei mir wäre das das ich in der Vergangenheit meinem Kumpel nicht den Vortritt bei einem Mädchen gelassen hätte und stattdessen das selber in die Hand genommen hätte. Das wäre so ziemlich das wichtigste...

    Tsk, warum ich sowas überhaupt zu gelassen habe Frage ich mich heute noch, aber dran ändern kann ich jetzt kaum noch was.

    Ansonsten würde ich mehr lernen und meine Fähigkeiten weiter und schneller ausbauen.

  8. #8
    Zitat Zitat von Genius
    Ansonsten würde ich mehr lernen und meine Fähigkeiten weiter und schneller ausbauen.
    Uh yeah denk ich auch immer und dann bin ich am Ende doch faul wenns ums Lernen geht ^^ (oder um anderes anstehendes Zeuch)

    class Dog { //(...)
    boolean getBuddha() { throw NullPointerException; } }
    Spielt Hero-Chan!

  9. #9
    Zitat Zitat von Lucian
    Klar, würde der Fehler ausschließlich einen selbst betreffen dann würde wohl die alte Erinnerung durch die neue ersetzt werden, in der man den Fehler nicht begangen hat. Aber so ist das ja meistens nicht, zumindest alle meine Beispiele beziehen sich auch auf mein Umfeld, da das irgendwie ja immer so der Fall ist; ich wüsste jedenfalls nichts, dass ich in der Vergangenheit vollkommen alleine getan hab und mich heute stört - selbst wenn ich mich damals zum Beispiel einer Schönheitsoperation unterzogen hatte, als ich das Angebot einer Ermäßigung bekam (kurios-fiktiv, ich weiß), hätte das bestimmt eine andere Wirkung auf meine Mit- und Ummenschen gehabt als ich ohne auf sie gewirkt habe.
    Somit beinflusst jede Entscheidung meiner selbst irgendwie auch mein soziales Umfeld, sage ich. Und selbst wenn nicht müssen es ja nicht immer Fehler sein, die man ändern will - verpasste Chancen u.ä. nachzuholen empfinde ich auch nicht als unpraktisch sondern durchaus gerechtfertigt.
    Ok, lassen wir mal den Begriff "Fehler" bei Seite; es müssen ja nicht - wie du schon am Ende deines Absatzes richtig erwähnst - zwangsläufig negative Dinge sein, die man ausmerzen will. Dennoch: Entscheidungen, die man für sich in Bezug auf eine Sache trifft, beeinflussen in erste Liene einen selbst (irgendwie logisch) und erst sekundär - und selbst da meist nur unterschwellig, es sei denn, es ist eine äußerst gravierende Entscheidung - das Umfeld. Ich meine, selbst kleine Entscheidungen können zuweilen große Auswirkungen auf einen selbst und so gut wie keine Auswirkungen auf das eigene Umfeld haben.
    Aber wie Yoshi schon gut erkannt hat:
    Zitat Zitat von Yoshi
    wir drehen uns im Kreis...
    Dennoch muss ich dir (Lucian) am Ende doch zum Teil zustimmen, dass es durchaus gerechtfertigt sein kann, verpasste Chancen in der Vergangenheit doch zu ergreifen, wobei ich eben weiterhin an meinem Standpunkt festhalte, dass es eben auch verpasste Chancen sind, die die Persönlichkeit eines Menschen formen und ihm zu dem machen, was er ist. Vor allem: wer weiß, ob es sich nicht im Nachhinein als gar nicht mal so ungünstig herausstellt, diese Chance verpasst zu haben?
    Yoshi hat das ja schon gut auf den Punkt gebracht:
    Zitat Zitat von Yoshi
    Wenn mir mal diese Theorie in Betracht ziehen, dann möchte ich mir gar nicht anmaßen zu glauben, welche Konsequenzen diese eine Entscheidung treffen könnte. Nicht, dass gleich der dritte Weltkrieg deshalb ausbricht, aber es kann zu einer (deutlichen) Verschlechterung meiner Situation führen.
    Eine verpasste Chance mag einem vielleicht auf den ersten Blick als schlecht oder negativ in Erinnerung sein und einen zumeist wünschen lassen, diese Chance doch ergriffen zu haben, aber das nur, weil man meist keinen genaueren zweiten Blick auf die ganze Sache wirft, weil sich im schlimmsten Fall das Ergreifen dieser Chance doch als noch negativer herausstellen kann, als man eigentlich wahrhaben will. Gut, im Gegenzug könnte man auch jetzt sagen, dass man durch das Ergreifen dieser Chance eine unverhältnismäßige Vebesserung der eigenen Situation erfahren könnte, aber das bleibt alles im Rahmen des rein Spekulativen und bringt uns nicht wirkich weiter

    DJ n

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