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Auserwählter
Wollt ihr wirklich Gameus helfen, Lady?" fragte Dante, als er Ileanna aufgesammelt hatte und die beiden nun auf dem Weg in die Kerker, zur Waffenkammer, waren.
"Ich weiß nicht...Mal sehen, wenn ich anhand der Waffen plötzlich Lust aufs Rivalinnenmorden bekommen sollte..." Ileanna lies ein kurzes Lachen ertönen.
"Aber ersteinmal muss ich dahin kommen, Dante. Und ihr könnt mich übrigens Ileanna nennen. In eurem Falle verzichte ich gern auf meinen Titel."
"Wie ihr es wünscht, Ileanna."
Er bot ihr seinen Arm an, und so stiegen die beiden hinab in die Kerker. Es war nur dunkel beleuchtet, und Ileanna war froh, einen Mann an ihrer Seite zu haben, der sich hier unten offenbar auskannte. Nach einiger Zeit des Schweigens erreichten sie einen in den Stein gehauenen Eingang, vor dem Dante stehen blieb.
"Die Waffenkammer...Ladys first, Ileanna." sagte er mit einem charmanten Tonfall, der ihm merkwürdigerweise sogar stand.
Als sie die Waffenkammer betrat, war sie erstmal erstaunt. Soviele Waffen, Tötungsmaschinen und glitzernde Talimane hatte sie noch nie zuvor auf einem Haufen gesehen. Sie ging ein wenig durch den Raum und entdeckte eine Waffe, wie für sie geschaffen. Es waren zwei Armklingen, die einen goldenen Schimmer hatten, und deren Armschienen mit Rubinen verziert waren. Rot und Gold. Spaniens Landesfarben. Ileannas Farben.
"Oh, ihr habt Gefallen an den "L'arme de sange" gefunden... Eine gute Wahl, Ileanna." Dante war am Eingang stehen geblieben und stützte sich auf einen grossen Zweihänder. Schwarz, sowohl die Klinge als auch der Griff, der aber noch mit Opalen verziert war.
"Opale...die Steine der Toten. Wie heißt dieses Schwert?" fragte Ileanna.
"Meurtrier beni" antwortete Dante.
"Ein Übungskampf, meine Liebe?"
Er hob das Schwert etwas an und packte es fest.
"Warum nicht, Dante."
Sie legte die Armschienen an und begab sich auf Position.
Der Kampf begann, und Dante merkte recht schnell, dass Ileanna zwar eine hervorragende Kämpferin war, aber gegen die Übermacht seines Schwertes nichts ausrichten konnte. Im Laufe des Kampfes hätte er sie im Ernstfall um bringen können. Sie war zwar schnell, aber nicht stark genug. So konnte er sie nach kurzer Zeit spielend leicht gegen die Wand drängen, das Schwert an ihren Hals.
"Ich könnte euch nun töten."
"Das würdet ihr doch niemals tun, oder, Dante?"
"Niemals, Mylady."
Er nahm sein Schwert weg und warf es auf den Boden. Sein Gesicht hielt er aber weiter in der selben Position, keine 10 Zentimeter von Ileannas Gesicht entfernt.
"Und nun könnte ich euch, einen Unbewaffneten, töten."
"Nein...könntet ihr nicht."
Und nahm ihr die Armschienen mit einem kurzen Handgriff ab.
"So, nun sind wir beide unbewaffnet" sagte er lächelnd.
"Und was gedenkt ihr nun zu tun?"
"Wer weiß, Ileanna, wer weiß..."
Er legte die Arme um ihre Schultern.
"Wer weiß das schon, Prinzessin."
Sein Gesicht war nahe...Was würde er tun?
Ileanna schloss die Augen - und begann, ihm einfach zu vertrauen. Auch wenn es ein Fehler sein sollte.
Geändert von Caro (05.06.2006 um 12:08 Uhr)
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