"Vibration of Nature" - It's a long story
Zitat von Ascare
@Lachsen
Ich kann nur für mich sprechen. Eine Spielvorstellung hat bei mir nichts mit der Steigerung des Selbstwertgefühls zu tun, sondern ich ersuche um eine neutrale und objektive Bewertung.
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Es ist möglich, dass du mit diesen Vorsatz die Spielvorstellung eröffnest, dass du dir fest einredest, dass du Kritik willst und dass Kritik in Ordnung ist und das du Lob eigentlich gar nicht brauchst.
Was du hier machst ist imho nichts weiter als dir ein Schutzschild aufzubauen um nicht enttäuscht zu werden. NIEMAND eröffnet nen Thread und sagt "Bitte nicht Kritisieren, ich will nur Lob", weil das Kritik geradezu magnetisch anzieht. Je resistenter man gegenüber Kritik erscheint, desdo mehr wird man auch akzeptiert. Denn die Öffentlichkeit sieht es generell nicht gerne, wenn Kritiken nicht angenommen werden -- nebenbei gemerkt ist das ein Verhalten, um dem menschlischen Verlangen nach Sicherheit nachzukommen (was eine ähnliche Grundlage für jegliche Motvation eines Menschs ist wie das Steigern des Selbstwertgefühls)
Dann ist es auch noch so, dass man auch gerne selber kritisiert und das oft nicht zu knapp - kritisieren an sich tut man btw. AUCH um sein Selbstwertgefühl zu steigern. Schließlich belehrt man andere und gibt ihnen Tipps, macht ihnen klar, dass sie Fehler machen, schwächen haben und macht sich damit indirekt (stillschweigend) etwas besser.
In dem Fall sollte man Kritik natürlich auch annehmen, da das Verhalten ja sonst sehr widersprüchlich wäre - und das können Leute ausnutzen, die mit deiner Kritik nicht einverstanden sind, was unpraktisch ist.
Nichts desdotrotz ändert diese Einstellung, so hart und entschlossen sie auch sein mag, nichts daran, das KRITIK NICHT DAS EIGENTLICHE ZIEL IST.
Und das ist wirklich leicht zu verstehen, das lässt sich logisch herleiten.
Jede Aktion hat ihre Ursache, einen Zweck, den sie erfüllen muss.
Nur bin ich der Meinung, dass ein Zweck nicht gleichzeitig ein Mittel für einen Tieferen Zweck sein sollte.
Und wenn dem so ist, sollte man akzeptieren, dass der Tiefere Zweck der eigentliche Zweck ist.
Sollte nun Kritik der Zweck für eine Vorstellung sein.
Dann ist aber Kritik wiederum nur ein Mittel für den Zweck sein Spiel zu verbessern.
Sein Spiel zu verbessern ist wiederum nur ein Mittel, für den Zweck sein Spiel beliebter zu machen.
Sein Spiel beliebter zu machen ist schließlich ein Mittel, für den Zweck, dass man selber beliebter wird, weil man der ersteller eines guten Spiels ist.
Meiner Meinung ist es wichtig, den eigentlich tiefsten Zweck im Hinterkopf zu behalten. Sieht man nicht den tiefsten Zweck, sonderne inen davor, wird das Mittel falsch justiert und kommt dem eigentlichen Zweck nichtmehr entgegen.
Um das Konkret an dem Thema zu binden:
Sieht man in dem Sinn der Kritik nur das verbessern des Spiels, so sollte Kritik möglichst hart sein, denn umso besser wird das Spiel. Und das sollte ja deswegen JEDER einsehen und verstehen.
Sieht man jedoch den tieferen Sinn dahinter, wieso man Kritik annimmt (wie bereits mehrfach beschrieben), sieht man, dass die härteste Kritik nicht immer das optimale ist. Für den Vorzustellen führt sie dazu, dass er überfordert wird. Sein eigentliches Ziel: Ein gutes Spiel raus zu bringen - beliebt zu werden - scheitert, da dass Spiel nie raus kommt.
(oh - naja - für den Kritiker natürlich ist Kritik je besser um so härter sie ist, denn umso mehr kann er den Kritisierten "Niedermachen" und umso besser fühlt er sich. Ich wette gleich meckert wieder jemand "MAN KRITISTERT DOCH UM JEMANDEN ZU HELFEN!!!!!1" - dann hab ich wieder was neues zum schreiben :3)
Zitat
So würde man das Projekt zu Ende machen und später bei der Vollversion all die Kritiken hören, die man hätte doch nicht hören brauchen.
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Wenn ich dich richtig verstehe, sind Vorstellungen dazu da, um Kritik zu erlangen und ERST bei der Vollversion, die man da veröffentlicht, ist der eigentliche Sinn, dass man Lob erhält. Weil - so wie ich es hier lese - gilt es, die Kritik zu vermeiden!
Ich halte diese Betrachtung für recht merkwürdig.
Demnach verlieren Vorstellungen ihren Sinn, wenn Leute nichtmehr Kritisieren, z.B. weil es kaum etwas zum kritisieren GIBT.
Heck, ich KANN mir einfach nicht vorstellen, dass du UNZUFRIEDEN wärst, wenn die Leute in DEINER Vorstellung plötzlich nur noch Lob aussprechen, obwohl sie ja sonst immer Kritisieren - eben WEIL sie nichts zu kritisieren haben.
Ich bin mir sogar verdammt sicher, dass es dich glücklicher machen würde.
Aber ja, bloß nicht offen zugeben. Sonst hagelt es Kritik, ohja.
Zitat
Ich hatte gelesen, soweit ich mich erinnere, das die Kritik zum Spiel UiD das Spiel erst zudem gemacht haben, was es heute ist. Oder zumindest hat es einen nicht unerheblichen Anteil dazu beigetragen. Hätte Grandy das Spiel einfach für sich bis zum Ende gemakert, ohne jemals das Spiel vorgestellt zu haben, wäre es heute sicher ein ziemlich anderes UiD geworden.
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Natürlich ist das so.
Aber ich wette Grandy hat sich sicher auch über jedes Lob gefreut und könnte mir vorstellen, dass UiD vielleicht nie fertig geworden wäre, wenn es in den Vorstellungen keinen Funken von Lob gegeben hätte.
Ich denke zusammen gefasst kann man sagen, dass du Spielevorstellungen einfach aus reiner Defensive als reine Kritikabladestation siehst. Wenn man diese Einstellung hat und dran festhält kann man am schwersten enttäuscht werden.
Allerdings sehen das imho längst nicht alle Leute so (wenn man von vielen Leuten ausgeht, die empöhrt sich über die harte Kritik aufregen) und es ist nur ein Vorwand. Das eigentliche Ziel bleibt das Lob. Und damit das steigern des Selbstwertgefühls :/
@Kelven
Zitat
Das kann man bei Vorstellungen ohne Demo ( um die ging es mir in erster Linie ) ja nicht kritisieren. Eine Featureliste alleine sagt nicht viel aus.
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Genau das ist ja der springende Punkt, den ich mit dem Kommentar andeuten wollte.
Und ansonsten: Was ist denn bitte Selbstdarstellung, wenn nicht ein weiteres Mittel um sein Selbstwertgefühl zu steigern?
Soviel von meiner Seite
C ya
Lachsen
Geändert von Lachsen (13.05.2006 um 00:55 Uhr)