Vorstellungen sehe ich zum Teil als Werbung für ein Projekt (man will ja "Appetit" anregen) und zum Anderem als Instrument der Abtastung von Eindrücken. Zumeist wird ein mehr oder weniger umfangreicher Teil der Story eines Projekts vorgestellt. Zum Einen soll so etwas Einblicke in die Handlung des Spiels gewähren (was Werbung wäre) und zum Anderem zielt es - ob gewollt oder nicht - auf das Abtasten von Eindrücken ab. Wer spielt schon das Spiel, wenn die Handlung der hinterletzte Mist ist? Klar kann man nicht gleich die ganze Story posten (allein meine umfasst schon ca. 800 DinA4-Seiten... ließt sich doch keiner durch...), aber zumindest einen einleitenden, zusammenfassenden Teil, der einen kleinen Einblick in die Handlung des Spiels gewährt.
  • Ist die gesamte Spielhandlung schon nach dieser kurzen Einleitung vorhersehbar? (Held rettet die Prinzessin vor Ganondorf)
  • Hat es Logikfehler in der Einleitung? (15jähriges Kind rennt mit zwei Zweihändern in den Händen durch die Gegend und metzelt den Herrn der Unterwelt nieder)
  • Wird das Interesse geweckt, das Projekt weiter im Auge zu behalten? (Evtl durch eine Einleitung mit interessantem, offenem Abschluss, der den Rest des Storyverlaufs offen lässt und Lust nach mehr erweckt)
Lachsen sagte es ja schon... mehr oder weniger. Nur... Lob ist auch Kritik, da Kritik per Definition nicht negativ sein muss, es aber sein kann. Positive Kritik hat quasi den Status eines Lobs. Auch negative Kritik kann eine Spur von Lob beinhalten. Wenn die Kritik umfangreich und negativ ist heißt das nicht, dass das Projekt ein Fall für die Tonne ist. Wer macht sich schon die Mühe, sich hoffnungslosen Mist genauer anzuschauen und bis ins Detail auf die Schwächen des Projekts einzugehen? Wenn also Kritik kommt, die zwar überwiegend negativ aber zugleich auch umfangreich ist, heißt das nicht, dass das Projekt hundsmieserabel und der/die Macher/in ein Depp ist. Wie gesagt: Für hinterletzten Mist strengt sich niemand großartig an, weder der/die Macher/in, noch der/die Kritiker/in. Einfache Rechnung. Wichtig ist an sich der Zeitpunkt der Vorstellung und was man wann vorstellt. Wer von sich genau weiß, dass er/sie eine Schwäche im Bereich der Story hat, dann macht es schon Sinn, dass vor dem Makern die Story - wenn auch nur der einleitende Teil - kurz vorgestellt wird, notfalls als eigene Geschichte im entsprechendem Forum ohne Kennzeichnung, dass es die Story eines Makerprojekts ist. Muss ja keiner wissen, ist auch an sich nicht wichtig. Defintiiv sinnig ist es, ein Projekt dann vorzustellen, wenn die Demo oder Vollversion fertig ist. Ein einleitender, Interesse weckender Storyteil, ein paar appetitanregende Screenshots nebst kurzer Vorstellung der Charaktere sollten hier reichen. Mengenmäßig darf es den Leser nicht gleich erschlagen - man soll ja das Projekt spielen und so die Handlung erleben. Man darfs nur nicht übertreiben... was für beide Seiten Gilt, sowohl für den Vorsteller als auch für den Kritiker.