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General
Hm, hier hat wohl jeder seinen eigenen Vorstellungen, wie und in welchem Ausmaß eine Map gefüllt zu sein hat. Vielleicht liegt das auch daran, dass es alles nur Menschen sind, mit ihren eigenen Erfahrungen und Vorlieben, die sie durch Einflüsse ihrer Umgebung entwickelt haben. Ich glaube nicht, dass sich durch diesen Thread irgendwas in den Köpfen der Leser ändern wird, zumindest nicht für lange, denn die Vorstellungen hängen einfach zu viel mit Geschmack und den Erfahrungen der einzelnen Leute zusammen und über diese lässt es sich bekanntlich streiten.
Ich für meinen Teil denke, dass relativ leere Maps genauso Spaß machen und gleichzeitig logisch und eventuell noch realitätsnah wirken können, wie es von fülligen Maps erwartet wird. Im Gegenteil, weniger ist meiner Meinung nach mehr. Alleine schon in dem Fall, wenn, wie von Kelven angesprochen wurde, sinnlos hingepflanzte und angeordnete Objekte die gesamte Map, nicht, wie es vom Mapper sicherlich gewünscht, die Map attraktiver für's Auge und spielspaßfördernder machen, sondern die gesamte Map und den Entwickler ins Lächerliche ziehen, da alleine schon daraus hervorkommt, dass er keine Ahnung davon und sich im Nachhinein eventuell auch keine Gedanken darüber verschwendet hat, was er da eigentlich gemacht hat.
Zitat von Kelven
...
Ich finde, das ist ein schönes Beispiel für meine obige Ausführung.
Legen wir mal los: Ein Kamel, eigentlich ein Wüstentier, hoch in den Bergen? Ja, könnte ja sein, dass sich etwas weiter unten, im Screenshot nicht einsehbar, eine Wüste entlang zieht... eine Wüste? Eine Wüste geht fast nahtlos in ein Tropengebiet über? Und ja, es sieht da unten sehr tropisch aus. Und was haben da Palmen zu suchen? Zum einen versperren sie enorm die Sicht und zum anderen den Weg. Palmen? Seht euch lieber die Statuen an! Eine ist sogar über dem Brunnen montiert, auf ein paar relativ dünnen Holz-Balken. Ich meine, existiert da keine Schwerkraft, von Logik ganz zu schweigen, oder ist die Statue aus Styropor? (sieht so ziemlich nach Stein aus) Wer zum Geier kommt auf die Idee eine tonnenschwere Statue auf ein paar dünne Holz-Balken über einem Brunnen zu befestigen?
Das Boot auf dem Häuschen wurde ja schon angesprochen, verratet mir aber mal was die Fässer, Kisten etc. knapp neben dem Abgrund zu suchen haben? Wie soll man z.B. an die Kiste mit den roten Blumen rankommen? Und selbst wenn man das kann, wer stellt die gerade dort hin? Hm, ehrlich gesagt, hätte ich mein Haus gar nicht so knapp am Abgrund gebaut, aber das kann man durchaus logisch begründen. Dann haben wir noch den Wasserfall wie aus dem Bilderbuch. Das Wasser fällt schnurstracks, wie durch eine unsichtbare Barriere in einem homogenen Strahl zusammengehalten, herunter. Wind ist scheinbar nicht existent, oder ... hm, dann dürfte der Rauch von der Feuerstelle aber auch nur schnurstracks nach oben steigen können. Okay, der Wasserfall ist ein rein grafisches Problem, genauso kann man auch seinen Ursprung verständlich erklären, nur irgendwie fällt mir schwer zu glauben, dass der Mapper sich dabei auch nur etwas den Kopf zerbrochen, oder nach etwas passenderen Wasserfall-Chipsets gesucht hätte. Was noch erwähnenswert ist, sind die beiden Strassenlaternen. Okay, könnte ja sein, dass sie ihren Zweck mit Kerzenlicht, oder sonstigen fantastischen Lösungen, und nicht elektrischem Strom erfüllen, aber wenn man etwas überlegt, wird man sich doch fragen, und es ist ja nicht so, als wären diese wie für diesen Ort geschaffen (ich nehme mal an, dass sie aus einem Innengroßstadt-Chipset entwendet wurden), was die dort zu suchen haben. Wenn dieser Ort nicht gerade ein kleiner Außenposten einer 20 Meter entfernten Großstadt ist, zu der eine befestigte Straße führt, ist der Einsatz der Straßenlaternen in meinen Augen so ziemlich entbehrlich. Ach ja, diese farbenprächtigen Blumen hier und da, die sogar ohne Wasser überleben können, wie nett, nur leider lächerlich...
Naja, mein Ziel war es eigentlich nicht, den Screenshot in der Luft zu zerreißen (oder es zu versuchen) und den Mapper als völlig hirnverbrannt darzustellen, sondern eher mit diesem, wirklich extremen Beispiel einen wesentlichen Teil meines Standpunktes vor die Augen zu führen und einen kleinen Denkanstoß denen zu geben, die sich durch diesen Post angesprochen fühlen. Es ist, meiner Meinung nach, wirklich viel spaßiger durch Karten zu laufen, die einem kein Gefühl eines Irrgartens vermitteln und an denen man sehen kann (wenn man mal genauer hinschaut, denn das muss nicht unbedingt der Fall sein, da der Mensch immer nur einen sehr kleinen Teil der Umgebung unterbewusst wahrnimmt, so dass man sich im Nachhinein eigentlich nicht mal mehr ansatzweise an viele der Details erinnern kann), dass sich der Mapper Mühe gegeben hat.
Es ist doch ein enormer Aufwand, werden sich jetzt sicher viele denken, jede verdammte Kleinigkeit zu durchleuchten, doch das scheint nur so, denn ist es erstmal in Routine übergegangen, seinen Kopf beim Mappen einzuschalten, wird es euch kaum zeitlich zurückwerfen, nichtmal werdet ihr es bewusst wahrnehmen, da es dann für euch in Selbstverständlichkeit übergangen sein wird.
PS: Und was zum Geier soll dieses Geschwätz von Gemälden und Künstlern?
Wenn man hier einige Posts liest, könnte man meinen, jeder könnte sich Künstler nennen, der mal eben eine kleine Map mit Chiptiles zumüllt und das Ganze dann als Kunstwerk/Gemälde präsentiert... Oo Die Bezeichnung "Künstler" hat für mich einen viel tieferen Sinn und trifft nur auf sehr wenige Ausnahmen, jetzt mal nur auf das Atelier bezogen, zu.
Geändert von Kyuu (25.03.2006 um 17:53 Uhr)
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