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Ritter
Gameplay und Story sind natürlich nicht dasselbe, da hat Kelven schon recht, aber dennoch möchte ich widersprechen, daß manche Punkte einfach ignoriert werden können. Gameplay und Story sind eben nicht zwei Dinge die völlig unabhängig voneinander in irgend einem leeren Raum schweben, sondern sie sind miteinander verzahnt und vernetzt und bilden damit das eigentliche Spiel.
Punkte wie die Phönixfeder oder die Kisten in Wäldern und Höhlen sind Punkte wo sich beide Bereiche treffen und gegenseitig verletzen. Die Phönixfeder ist ein Gegenstand, der einzig und alleine aus gameplaygründen im Spiel ist und er gehört da sicher auch rein, aber als Gegenstand, den man auch kaufen kann, ist er ebenso Teil der Welt und damit auch der Story.
Manche dieser Punkte richten nur wenig bis keinen Schaden an, andere können dagegen erheblichen Schaden an der Imersion des Spieles anrichten. Dabei ist der Schaden natürlich auch abhängig davon was für Erwartungshaltungen der Spieler diesbezüglich an das Spiel hat. Dennoch lassen sich viele dieser Kanten abgläten und entschärfen, ohne die Story oder das Gameplay irgendwie zu beeinflussen.
1. Phönixfeder
Wenn die HP im Kampf 0 erreicht ist der Charakter nicht tot, sondern nur kampfunfähig/bewußtlos. Dementsprechend verleiht die Phönixfeder kein Leben an die Toten, sondern nur Kampffähigkeit an die Bewußtlosen. Der Tod als solches bleibt immer noch die große Gefahr. Problem zwischen Story und Gameplay gelöst.
2. Kisten im Wald?
Die Problemlösung erfordert hier ein wenig mehr Aufwand, vermutlich scheuen ihn deswegen so viele. Statt Kisten kann man in Wäldern andere arten von mitunter natürlichen Behältnissen finden, in denen Items liegen können. Leere Baumstumpfe zB. Selbiges gilt für Höhlen oder andere Gegenden. Erfordert mehr Grafikarbeit, da man dafür entsprechende Grafiken braucht, aber auch kein unlösbares Problem
3. Monster werfen Gold ab?
Hier kann man den Weg gehen und das abschaffen, dafür hinterlassen die Monster dann aber verkaufbare Gegenstände, oder man greift zu der Begründung "Kopfgeld". (Wobei dann die Frage ist wieso das sofort gutgeschrieben wird)
4. Rätsel?
Rätsel die zu der Umgebung unangepasst wirken sind mMn sogar schon schlechtes Gameplay. Der Terminus "Rätsel" bezeichnet nur, daß der Spieler seinen Kopf anstrengen muss um die Lösung für ein Problem zu finden, welches meist das Weiterkommen verhindert. Rätsel müssen daher nicht immer künstlichen Ursprungs sein, sondern können auch gerne natürliche Ursachen haben. Begründungsproblem gelöst, Gameplay bleibt erhalten.
5. Heilung durch diverse Gegenstände
Das ist schon etwas schwieriger zu lösen, aber aufgrund der Erwartungshaltung der meisten Spieler an das Genre "RPG", ist der Schaden hier sicherlich nicht sonderlich groß, sofern man es nicht übertreibt. Aber auch hier kann man eine Lösung finden, man muss nur überlegen was man mit den HP überhaupt wiedergibt.
6. Inventar
Slots lassen sich eigentlich wunderbar mit dem begrenzten Platz erklären. Diablo oder Deus Ex, verwenden ja auch Gegenstände die mehr als einen Slot belegen können, eben weil sie so groß sind. Am "realistischen" (ich mag den Ausdruck in dem Bezug nicht) wäre natürlich noch zusätzlich dazu eine Begrenzung nach Gewicht.
7. KS
Das Kampfsystem ist sowieso ein Modell um Kampfsituationen darzustellen. Ein Imersionsschaden durch das generelle KS halte ich für nahezu ausgeschlossen.
8. Spektakuläre KS-Technicken
Wenn man als Autor ein wenig versucht Relationen einzuhalten und man nicht Animationen einbaut, die größer als ganze Galaxien sind (vorsicht: Übertreibung), gibt es hier eigentlich auch kein Problem. Eye-Candy heißt nicht zwangsläufig "riesig".
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Ich denke, diese kleinen Details sind es, die ein Spiel erst wirklich rund machen und den Unterschied machen können zwischen einem gutem Spiel und einem verdammt gutem Spiel. Dinge die, wenn man sie von Anbeginn in der Planung im Hinterkopf behält, so gut wie keinen Mehraufwand bedeuten. Ich persönlich finde es schade, daß sie oft als unlösbare Dilemas aufgefasst werden, wo der Autor sich dann für eine Seite entschieden hat.
(Vermutlich wird aber eh keine Sau den ganzen Text hier lesen, geschweige denn drauf eingehen..)
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