MORGENWERK
Tausende Blicke geatmet.
Windhauch zurück in die Nacht.
Erreicht dich im Geiste Gottes,
Auch Herz, das schon lang nicht mehr lacht.
Uhren getrennt bald zerflossen,
Odem doch alles umfängt.
So der zerschnittene Mantel,
an einem Faden noch hängt.
Ehrbare Freunde Gesänge,
Leidvoll vereint im Gebot.
Teilen mit Tätern im Glauben,
Hass, Gebet und ihre Not.
Schweigende Lieben vergangen,
Brüder sticht tief der Verrat,
Wer sagt von sich, dass er Licht sei,
dem mangelt meistens die Tat.
Er ist doch, Meister, behutsam,
in Seiden Maschen gewebt,
ein Ring in goldener Kette,
die auch verrostet, doch lebt.
Lebt wie der Sterne Pneumatik,
flüssiges Eisen in mir.
Lebt oxidiert und verschieden,
an neuem Morgen in dir.
Brot wird dir Blut dann und Leben,
Wasser trüb Liebe und Wein.
Schrammige Faust deines Spiegels,
Trifft dich und du wirst verzeih‘n.