Nur noch knapp 3 Wochen *__*


m.u.r.i. hat ihn schon gesehen ^^



Angefangen mit der auf den ersten Blick wenig erfolgversprechenden Idee, aus einer Attraktion in Disneyland einen Film zu machen, entpuppte sich „Pirates of the Caribbean“ im Sommer 2003 zum Überraschungshit und brachte ein vergessenes Genre zurück auf die Grossleinwand. Angeführt vom stets beduselt spielenden Johnny Depp, der für seine Rolle als Jack Sparrow eine Oscarnomination bekam, eroberten die Piraten die Kinokassen, so dass eine Fortsetzung nur noch eine Frage der Zeit war. Um Kosten zu sparen, drehte man Teil 2 und 3 gleichzeitig. Und während „Dead Mans Chest“ nun in die Kinos kommt, heisst es für „At Worlds End“ noch geduldig bis Sommer 2007 warten.

War der erste „Pirates of the Caribbean“-Film die Einführung der Figuren, deren Hintergründe und Charaktere, so entwickeln sich diese zum Glück positiv in der Fortsetzung weiter. Man erfährt mehr über Jack Sparrow, Will Turner und seine Elizabeth. „Dead Mans Chest“, der sich in den ersten knapp 60 von 150 Minuten als herrlich durchgeknallte Komödie entpuppt, nimmt dann Fahrt auf, wenn die Positionen der Figuren bezogen sind. Die Figuren haben eine Aufgabe, die jeder auf eine andere Weise zu lösen versucht. Es entwickelt sich ein Abenteuerfilm, der dem grossartigen ersten Teil noch eine Schippe von fast allen Zutaten draufsetzt. Es gibt verdammt viel zu lachen, die Spannung ist grandios, die Effekte genial und die Figuren beeindrucken mit herrlicher Tiefe und festigen ihre Charaktere blendend.



Allen voran ist es natürlich einmal mehr Johnny Depp, der als wuseliger und stets etwas tuntenhafter Piratenkapitän zu überzeugen weiss. Seine Darstellung ist genial und es scheint, als ob der ehemalige Cop aus „21 Jump Street“ mit Captain Jack Sparrow die perfekte Rolle gefunden hat, nach der man als Schauspieler stets auf der Suche ist. Er kann sein ganzes komödiantisches Talent ausleben, fechtet wie ein Herrgott und scheut sich nicht, in der grössten Not auch mal schreiend davon zu rennen, während seine Kompanen zum Schwert greifen.

Gegen Johnny Depp stehen natürlich Orlando Bloom und Keira Knightley etwas im Abseits. Allerdings ist vor allem beim ehemaligen „Legolas“ eine Entwicklung der Figur gut zu notieren. Er ist noch immer der jugendliche Abenteurer, der mutig, unerschrocken und voreilig seinen Gegnern gegenübersteht. Aber auch er merkt, dass manchmal eine Flucht das Leben positiverweise verlängern kann. Die hübsche Keira Knightley kommt weg von ihrer „Damen-Rolle“ aus dem ersten Teil und präsentiert sich fast als Amazone, wenn sie mit dem Säbel ins Gefecht tritt. Ihr fehlt aber noch ein Stückchen Überzeugung, um es mit ihren Kollegen gleich zu tun.



Was ebenfalls herrlich an „Dead Mans Chest“ ist, ist die musikalische Untermalung und die Specialeffects. Ersteres ist in typischer Bruckhheimer-Manier (Jerry Bruckheimer produziert ja die Serie auch) und kommt fantastisch bombastisch daher. Wer Filme wie „The Rock“ oder „Con Air“ kennt, der kann sich vorstellen, wie hier die dramatischen Klänge um die Ohren fegen. Die Effekte passen hervorragend zur Geschichte und auch wenn die Piraten in Fischgestalt eine Gewisse Flexibilität des Zuschauers erfordern, so machen auch sie Spass und Gruseln teilweise schon nett. Die grosse Krake, das immer wieder aus dem Wasser emporsteigende Boot „Flying Dutchman“, die herrlichen Hintergründe und die schönen Landschaften tun ihren Rest zu einem Abenteuerfilm, der den ersten Teil sogar noch übertrifft.

Fazit:
„Pirates of the Caribbean: Dead Mans Chest“ sorgt für allerlei positive Überraschungen und präsentiert sich glücklicherweise nicht als Schnellschuss, wie es in anderen Filmserien schon vorkam. Es ist DER Sommerfilm 2006 und schafft es locker, jegliche Art von Zuschauer sofort in seinen Bann zu ziehen und erst nach geschafften 150 Minuten wieder frei zu geben. :dh: :dh: :dh:

Wer Geduld hat, der soll nach dem Abspann (der extrem lange dauert) noch sitzen bleiben. Ein klitzekleines Schmankerl gibt’s noch.