Wuhuuuu, ich kann wieder etwas beitragen nach ewiger Zeit.
Ok, kurzes Review von meiner Seite nach den ersten zwei Stunden.
Ar Tonelico kommt, wie schon die Atelier Iris Games, mit einer zweisprachigen Fassung daher. Wie gewohnt kann man sich zwischen einer englischen und japanischen Synchro entscheiden. Bei Spielstart läuft zu Beginn erstmal eine ziemlich lange Introsequenz ab, welche kurz vor der vor Monaten erschienenen OVA beginnt.
Die Geschichte spielt weit in den 3000er Jahren A.D. und zeigt eine ziemlich kahle Welt, die schon zwei große Kriege hinter sich hatte. Auslöser dafür sind u.a. ein gefährlicher Virus, der nur bislang von den Reyvateils und dem Hynm Crystal aufgehalten werden konnte. Nach einem der letzten destruktiven Kämpfe konnte der gefährliche Virus im Turm gebannt werden - dieser Turm heisst Ar tonelico. Er erstreckt sich weit in den Himmel und beherbergt auf dem Weg nach oben die eine oder andere Stadt. Eine davon, Platina, ist nahe der Spitze des Turmes gelegen. Dort lernen wir Lyner kennen, ein Apostle-Ritter, der mit dem Schutz einer Lady beauftragt ist.
Wieder einmal treibt ein Virus sein Unwesen und es wird versucht diesen auszuschalten. Doch diesmal scheinen diese unbesiegbar zu sein. Etliche Versuche, sich dessen zu entledigen schlagen fehl und ein Kampf scheint aussichtslos zu sein. Lyner wird somit beauftragt den legendären Hymn Crystal ausfindig zu machen, damit der Virus wieder ins Jenseits befördert werden kann. Hierfür bekommt er ein eigenes Luftschiff, was er jedoch nicht allzu lange für sich haben wird, da er kurz nach Abflug von einem riesigen Ungetüm abgeschossen wird und dadurch auf den Lower Continent in einem nahegelegenen Waldstück bruchlandet.
Ein geheimnisvolles Mädchen kümmert sich um seine Wunden und verschwindet anschliessend wieder...somit beginnt die Reise.
Ar tonelico weist abermals die faszinierende altbewährte Knuddelgrafik auf, die nett anzuschauen ist. Der Soundtrack ist sehr gut in Szene gesetzt und die Zwischensequenzen sind auf dem Stand animiert wie die OVA. Leider wurden die Zwischensequenzen ausschliesslich in englischer Synchronisation vertont, was etwas verwirrend ist - dafür, das man sich für eine japanische Option entschieden hat.
Random Encounters laufen ähnlich ab wie in Atelier Iris 2. Es gibt einen blauen Balken im Bildschirm, der sich mit dem Fortbewegen von Lyner stets verfärbt bis in den roten Bereich. Je mehr der Balken in den roten Bereich fällt, umso wahrscheinlicher besteht die Chance auf ein Zufallskampf. Wenn der Kampf beendet wurde, wird der Encounter Balken reduziert. Ist keine Farbe mehr vorhanden, könnt ihr gefahrenlos durch das Areal spazieren, ohne weiterhin von Monstern belästigt zu werden.
Die Städte selber können leider nicht mehr frei erkundet werden. Man bekommt bei Betreten der Stadt eine Menüauswahl, aus der man entscheiden kann wo man hingehen möchte. Glücklicherweise kann man sich jedoch noch in diesem Abschnitt dann frei bewegen und mit div. NPC sprechen.
Die wesentlichsten Neuerungen und Innovationen findet man wohl beim Kampf und bei diversen Menüoptionen wieder.
Die Kämpfe laufen abermals rundenbasiert ab mit maximal drei Charakteren auf dem Feld und einem Reyvateil in der hintersten Reihe - ein türkisfarbener Balken neben dem Charakterportrait läuft von oben nach unten ab, der aufzeigt wann ein Charakter / Gegner am Zug ist. Neben den üblichen Aktionen wie Itembenutzung, Skills, Zug abwarten, Angreifen gibt es noch die Option euren Reyvateil einen Song singen zu lassen.
Euer Reyvateil verbringt den Kampf immer in der hintersten Reihe. Das liegt daran, das er so ziemlich auf euren Schutz angewiesen ist, da sie nicht allzuviel aushalten an physischen Attacken. Manchmal kommt es auch vor, das Reyvateils direkt anvisiert werden. Dies wird euch grafisch dargestellt mit einem roten Ring um den Reyvateil, von denen bis zu maximal drei Stück vorhanden sein können. Für jeden Ring muss ein Charakter jeweils den Reyvateil mit dem Guard Befehl schützen und den Schaden abfangen. Wenn bspw. nun 2 Ringe um den Reyvateil sind, und nur einer der Charaktere schützt ein Teil des Körpers, dann nimmt der Reyvateil vom zweiten Angriff immer noch Schaden.
Daher ist es wichtig, immer schnell zu agieren und ihn zu schützen, da er ein wichtiges Element im Kampf darstellt. Ausserdem habt ihr bei erfolgreichem Guarding die Chance auf ein Konterangriff, sofern ihr die richtige Joypadtaste drückt.
Wie bereits gesagt ist die Funktion eines Reyvateils das Singen. Das Menü könnt ihr jederzeit, so ihr am Zuge seid, mit Dreieck aufrufen und ein Song auswählen. Manche sind unbegrenzt verfügbar, während manche nur eine bestimmte Anzahl benutzt werden können. Habt ihr einen Spruch verbraucht, könnt ihr ihn nur wieder aufladen, wenn ihr euch an einem Speicherpunkt ausruht oder ihr ein paar Kämpfe absolviert.
Habt ihr also mal nun ein Angriffssong ausgewählt, beginnt der Reyvateil mit der Aufladung. Ein Balken zeigt stetig den Fortschritt an und die Prozentzahlen gehen weit in die Tausende. Zu beachten ist, das der Reyvateil nur eine bestimmte Zeit den Song aufrechterhalten kann, da stetig eine hohe Anzahl an MP verbraucht werden. MP werden nahezu fast die ganze Zeit verbraucht solang wie der Song nicht aktiviert wurde. Wenn es euch gelingt, die zwei farbigen Balken im unteren Bildschirmbereich aufeinandertreffen zu lassen, könnt ihr den Song auch noch verstärken.
Wenn ihr der Meinung seid, das der Song eine ausreichende Stärke besitzt aktiviert ihr ihn bei eurem nächsten Zug mit Dreieck und schaut zu, wie es die Gegner zerfetzt.
Das Höchste, was ich bislang erreicht habe war ein Song mit einer Aufladung von 18,000 %. Eine Entladung des Songs mit diesen Werten hat zwei Vorteile:
Zum einen bekommt ihr dadurch meist lukrativere Items und zum anderen einen höheren Betrag an sogenannten Dive Points, anhand einer Berechnung euer derzeitig verfügbaren Charaktere, die Prozentzahl der Leiste und den maximal angerichteten Schaden.
DP werden benutzt, um in der inneren Welt eurer Reyvateils voranzukommen und neue Song Magics freizuschalten. "Diven" könnt ihr lediglich in einem Dive Shop. Nebenher ist es auch wichtig, das ihr euch mit euren Reyvateils unterhaltet, um die Beziehungen untereinander zu verbessern und so das Vertrauen zu erlangen. Hierfür gibt es sogenannte Conversation Topics. Manche tauchen einfach so auf, für manch andere müssen bestimmte Bedingungen erfüllt werden oder ein Voranschreiten im Spielverlauf - ein paar lassen sich auch gar mitten auf dem Feld oder in Städten finden. Man erkennt sie an einem leuchtenden Funkeln.
Wenn ihr dann mal an einem Camp Point eure Zelte aufgeschlagen habt, könnt ihr euch dort mit eurem Reyvateil unterhalten. Nach der Unterhaltung bekommt ihr dann ein Stempel in der Tabelle. Dieser könnt ihr auch schnell entnehmen, wenn ihr ein Topic übersehen habt und Topics, deren Aktivierungsfrist abläuft.
Ansonsten wäre noch das Grathmelding erwähnenswert - dieses ist eigentlich exakt das System was in Atelier Iris als Alchemie bezeichnet wird. Ihr benutzt diverse Gegenstände um neue herzustellen. Jedoch benötigt ihr dafür Rezeptkarten, die ihr entweder im Shop kaufen könnt oder zufällig sonstwo findet. Anders als bei Atelier Iris jedoch könnt ihr hier nicht durch das Umändern der Zutaten neue Items herstellen - das Einzige was ihr machen könnt ist den Effekt des Items zu beeinflussen.
Last but not least gibt es ein Enhanching System. Ihr könnt euren Waffen, Rüstungen und Accessoires div. Attribute zufügen mittels der Grathnod Kristalle, die ihr findet. Das Gute daran ist, das ihr zum Enhanchen nichts dergleichen verbraucht - ihr könnt die Kristalle beliebig oft sonstwo einsetzen oder auswechseln, wie die Situation halt grad beliebt. So könnt ihr zum Beispiel eurem Schwert eine zusätzliche Attacke verleihen oder eure mit +50 Def verstärken.
Mein Fazit:
Dieses Spiel hat zwar keine Grafik, die mit derzeitigen Spielen mithalten könnte, aber dafür hat es seinen ganz eigenen Charme. Die Story ist für den Moment recht interessant und die Sounduntermalung gibt diesem eine zusätzliche Würze. Wer schon Gelegenheit hatte, sich den OST anzuhören der weiss Bescheid.![]()
Im Gegensatz zu den Atelier Iris Spielen scheint Ar tonelico - Melody of Elemia etwas textlastiger zu sein, aber der Schein kann da noch trügen. Die Kämpfe machen allesamt eigentlich recht grossen Spass - besonders wenn man zuseht wie die Prozente in die Höhe schiessen und zuzusehen wie der Energieball immer gewaltiger wird. Erinnert manchmal irgendwie an eine aus DBZ bekannte Genkidama.
Einzig was mir aufgestossen ist, sind die englisch vertonten animierten Szenen sowie die teilweise Reduzierung des Alchemiesystems, wo man leider nun nicht mehr mit verschiedenen Materialien rumexperimentieren kann, um was Neues zu erschaffen. Auch stört es ein wenig mal wieder, das man aus einem Gebiet erst rausrennen muss, um neue Gegner besiegen zu können ( obwohl es ja auch auf gewisse Weise dem Spieler Vorteile einbringt ).
Was mir ausserdem aufgefallen ist, ist der schnelle Levelanstieg der Charaktere. Nach den ersten 2 1/2 Stunden war ich bereits knapp über LV 20 mit Lyner & Co. Zwar beginnt Lyner mit LV 10 bereits aber bis zu diesem Punkt hin, sind die benötigten XP recht niedrig gehalten - entweder kommt es noch zu einem drastischen Anstieg oder man kann vielleicht über LV 99 leveln, was ich allerdings für unwahrscheinlich halte.
Ansonsten war's das von mir. Happy Gaming.![]()