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In erster Linie wird Punk gehört.
Doch auch beim Punk gibt es verschiedene Richtungen und Entwicklungen, zu nennen wären hier.
- 77er Punk: Der klassische Punk aus den 70ern. (Ramones, Sex Pistols, The Clash)
- Deutschpunk: Deutsche Variante des Punk (Slime, Toxoplasma, Vorkriegsjugend)
- Anarcho Punk: Klassischer Punk (oftmals mit Hardcore Elementen) mit radikal anarchistischen Texten. (Crass, Subhumans)
- Streetpunk/Oi!: Diese Richtung entwickelte sich, als der Punk vielen zu kommerziell wurde, er wird auch als Punk für die Arbeiterklasse bezeichnet und wird bevorzugt von Skinheads gehört. (Cockney Rejects, Cock Sparrer, Sham69, Deutschland: Volxsturm, Broilers, Loikaemie, die alten Onkelz Sachen)
- Fun-Punk: Lustiger, Spass-Punk (Toy Dolls, Deutschland: Ärzte, Hosen, Wizo, Terrorgruppe, Mimmi's)
- Horror-Punk: Düsterer-Punk, mit der Thematik alter B-Movie und Horror-Filme, sowohl musikalisch als auch optisch. Nicht zu verwechseln mit dem später erwähnten Gothic-Punk, da Horror-Punk eher trashig als melancholisch ist (Misfits, Samhain)
- Ska: Vorgänger des Reaggae, der schneller als Reaggae ist, wird mehr von Skinheads als von Punks gehört (Laurel Aitken, Skatalites, Desmond Dekker, die alten Wailers)
- Ska-Punk: Mischung aus Punk und Ska (Operation Ivy, Rancid, Ska-P, Less than Jake, Mad Caddies, Reel big Fish, Deutschland: Skatoon, Rantanplan)
- Folk-Punk: Punk der mit klassischen Instrumenten wie Duddelsäcken, Geigen, oder Viollinen arbeitet. Auch oft werden hier alte (bevorzugt irische und schottische) Volkslieder nachgespielt (Dropkick Murphys, Flogging Molly, Deutschland: Die Schnitter)
- Hardcore Punk: Härter und schneller als klassicher Punk. Ebenfalls als Punk zu kommerziell wurde entwickelte Richtung, die Anhänger des Hardcore trugen eher wieder längere Haare, kaputte Jeans und waren weniger bunt angezogen. Hardcore Punk ist meist sehr politisch.
Richtungen die sich aus Hardcore Punk entwickelten und heute teilweise nicht mehr viel mit Punk zu tun haben (weder musikalisch, noch von der Einstellung der Künstler):
- Crustcore: Mischung aus Punk, Hardcore und Metal (Amebix, Doom, Deutschland: Aus-Rotten)
- Melodycore/Skate-Punk: Schneller, energiereicher und vor allen melodischer Punk, vor allen Dingen in den USA zu finden (Bad Religion, Pennywise, NOFX, Green Day, Offspring)
- Pop-Punk: Melodycore sehr ähnlich. Die Musik ist eher massentauglich gemacht und wird kommerziell vermarktet (blink182, Sum41, Good Charlotte, Deutschland: Donots)
- Metalcore: Greift auf Elemente des Death Metal, Trash Metal und Hardcore Punk zurück, vor allen Dingen in den USA zu finden (Agnostic Front, Sick of it All)
- Emocore (kurz Emo): raue, emotionale Form des Punk (Jimmy Eat World)
- Screamo: Emo in dem in erster Linie geschriehen wird (Daitro, You and I)
- Hatecore: Hardcore in dem die Texten in erster Linie von Gewalt und Hass handeln (Blood for Blood), wird leider oftmals mit Nationalismus und Rassismus in Verbindung gebracht
- Jazzcore: Verbindung von versch. Arten des Hardcore-Punk und Jazz (Massacre, Pain Killer)
- Noisecore: Spezielle Form von Hardcore, wo viel mit Geräuschen gearbeitet wird, steht dem Industrial-Genre sehr Nahe (Ground Zero)
- Grindcore/Grunge: Harter Rockmusik-Stil, der sich Elementen aus Hardcore, Punk-Rock und Heavy-Metal bedient (Nirvana, Pearl Jam, Neil Young, Alice in Chains, Silverchair, Bush, Smashing Pumpinks, Soundgarden, Union Youth)
- Skacore: Mischung aus Ska und Hardcore (The Voodoo Glow Sculls, Distemper, Leftover Crack)
- Crossover: Mischung aus Hardcore und verschiedenen Musikstilen (Red Hot Chilli Peppers, Beastie Boys, Dog Eat Dog, Faith no More, Rage Against the Machine, Body Count, Deutschland: Such A Surge, H-Blockx).
- Nu-Metal: Nu-Metal ist Crossover, jedoch wurde der Begriff in den späten 90ern für Bands dieser Richtung eigenständig verwendet (Slipknot, Linkin Park, Limb Bizkit, Korn, Papa Roach, Disturbed)
- Alternative/Indiependent: Alternative ist ein von der Musikindustrie erfundener Begriff um die versch. Stilarten (die sich teilweise extrem unterschieden) unter einen Hut zu bringen und zu vermarkten. Indiependent, bzw. Indie geht dabei eher auf die Tatsache zurück, dass die Bands ursprünglich bei kleinen unabhängigen Labels waren.
Folgende Stilrichtungen entwickelten sich aus dem Punk und wurden früher gehört, werden heute aber eher weniger gehört:
- New Wave: Punk, der nicht zwingens mit Instrumenten gespielt wurde, sondern oftmals mit Elektronischen Geräten, oder auch vermischt mit anderen Arten wie Reaggae (The Police, The Cure, Siouxsie and the Banshees, Depeche Mode, Duran Duran, visage, teilw. die späteren The Clash, Band die sich heute ähnlicher Elemente bedient: Franz Ferdinand)
- Neue Deutsche Welle: Deutsche Version des New Wave (Abwärts, EA80, Einstürzende Neubauten, Rio Reiser), die später kommmerziell ausgeschlachtet wurde (Nena, Markus, Trio). Heutige Künstler welche die Stile der NDW wieder benutzen: 2raumwohnung, Abstürzende Brieftauben, Juli, MIA, Silbermond, Sportfreunde Stiller, Viriginia jetzt!, Wir sind Helden.
- Dark Wave: Düstere, melancholische Form des New Wave (Siouxsie and the Banshees, The Cure)
- Neue Deutsche Todeskunst: Deutsche Version des Dark Wave (Goethes Erben, Lacrimosa, Das Ich), der Begriff wird heute so gut wie nicht mehr benutzt und auch die Deutschen Künstler zählen als Dark Wave.
- New Romantic: Eine Abspaltung des New Wave, in welchem vor allen Dingen Uniformen und klassiche Kostüme eine grosse Rolle spielen (Simple Minds, Spandau Ballet)
- Gothic-Punk/Post-Punk/Batcave: Düstere und melancholise Variante des Punk, aus welchem sich später die Stile Gothic-Rock, Gothic-Metal und Electro Goth entwickelten, die heute gerne einfach unter Gothic zusammengefasst werden (Bauhaus, Alien Sex Fiend, Joy Division, Blutengel, L'âme Immortelle)
- Neofolk/Darkfolk/Apocalyptic Folk: Eine in den frühen 80ern während der Post Punk Ära entstandene Musikrichtung, welche vorwiegend auf akustische Gitarren-Instrumentierung aufbaut und diese mit minimalen elektronischen Klängen kombiniert. (Sol Invictus, Death in June)
- Glam-Punk: Edlere, saubere Version des Punk, die viel Wert auf Kostüme und Ästethik legt (David Bowie, Billy Idol)
Stilistische Ursprünge des Punk:
-Proto-Punk: Bezeichnung für eine Reihe von Bands, die als Wegbereiter des Punk gelten oder von frühen Punkbands als großer Einfluss angeführt werden. Galten damals selber noch nicht als Punk, sondern eher als Rock'n'Roll (The Velvet Underground, The Stooges)
- Psychedelic Rock: Spielart der Rockmusik, die durch die Erlebnisse und Erfahrungen psychedelischer Drogen wie Cannabis, Mescalin, Psilocybin, MDMA und vor allem LSD inspiriert wurde. Charakteristisch sind massive Improvisationen, lange Instrumentalstücke, sphärische Klangbilder sowie surreale und esoterische Texte. (The Doors, Led Zeppelin)
- Garagenrock: Einfache, ungeschliffene Form des klassischen Rock 'n' Roll oder Rhythm & Blues (Patti Smith, The Droogs, Heute Populäre Bands, die diese Musik machen: The Hives, The Strokes, The White Stripes)
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