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Mirokurator
Wonder Woman war ein wirklich cooler, sympathischer Film. Nicht perfekt, aber vieeel besser als alles, was DC seit The Dark Knight verbrochen hat. Richtig handfeste, epische CGI-Action-Szenen, gegen die Snyder wie CGI-Kinderkacke wirkt, und vor allem ordentlich Herz. Im Vergleich mit Captain America, den er sich definitiv gefallen lassen muss, und den ich auch schon sehr mochte, ist das historische Feeling hier viel prominenter, fühlt sich echter und dreckiger an, und zwar vom ersten Moment in der "echten Welt" an. Die Protagonisten sind durchweg sehr menschlich und kriegen das erforderliche Minimalmaß an Aufmerksamkeit, fühlen sich niemals nur "hineingestopft" an, trotz des multikulturellen Freundeskreises (interessanterweise ohne Schwarzen und Asiaten). Selbst Chris Pine wird mit diesem Script und dieser Direction zu einer sehr ungewöhnlichen Art von Action-Held, ein wenig unbeholfen im Angesicht des Neuen, aber immer sympathisch und einfach grundlegend gut, kein Großmaul, dem man seine Komplexe vergeben muss, weil er so quippy ist. Und trotzdem spürt man bei fast allen Nebencharakteren, dass sie der Krieg mitgenommen hat, von ihm und seiner Pragmatik, die er gegen WWs süße Naivität stellt, bis hin zu, äh, Doktor Poison (?), die nur mit ihrer Mimik eine gewisse Geschichte erzählt. Die Schurken sind trotzdem, mal wieder, der schwächste Teil des Films. Gerade Ludendorf mit seiner Nazi-Cheesiness sorgt für Tonschwankungen – die Szene in dem Strategieraum, ey! – dass man im Kino tatsächlich hin und wieder stutzen muss. Das wäre absolut nicht nötig gewesen und passt ironischerweise auch überhaupt nicht zum Finale des Films, in dem es der Gesamtaussage einen sehr seltsamen Twist verpasst. Hier weiß das DC-Universum immer noch nicht, was es eigentlich will. Aber: Es tut dem Gesamteindruck keinen Abbruch. Der Film funktioniert, und das ist das Wichtigste. Dass Gal Gadot einfach nur beeindruckend ist, muss man ja nicht mehr erwähnen, aber ich möchte trotzdem nochmal auf die Bandbreite ihrer Rolle hinweisen: Sie schafft sowohl die Szenen, in denen sie einfach nur schön und pur in einer sehr, sehr unschönen, verdorbenen Umgebung sein muss (Gal Gadot in diversen Mänteln ist mein Film-Bild des Jahres. <3), als auch die Szenen, in denen ihr so richtig der Kragen platzt. Wie sie die Kamera als Heldin in Szene setzt, kann einem manchmal etwas zu viel sein und wirkt damit fast schon 80er-mäßig, aber hey, es ist der erste AAA-Superheldinnen-Film, da kann man das Bisschen Pathos schon mal verzeihen. Spätestens beim fünften Film in die Richtung dann bitte etwas runterfahren, danke. Also ja, volle Empfehlung!
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