Was lässt dich das vermuten? Nur weil es ein junger Spider-Man ist? Wie gesagt, ich gehe nicht davon aus, dass die Origin-Story so schnell noch ein drittes Mal angegangen wird. Dürfte offensichtlich sein, dass das Publikum darauf vorerst keinen Bock mehr hat.
Kommt auf die jeweiligen Filme an. Die (eigentlich noch viel längere) Liste hält erstmal nur fest, woran ein gewisses Interesse meinerseits bekundet wird. Bei den Superhelden habe ich einfach mal alles nennenswerte und bedeutsame mit aufgenommen, was angekündigt wurde (auch um einen Überblick zu haben, in welchem Jahr womit zu rechnen ist), aber in der Tat stehe ich vielen davon eher neutral gegenüber und verspüre nicht undifferenziert für alles eine gewisse Vorfreude. Die Aufmerksamkeit, die ich dem entgegenbringe, liegt da eher in den Zusammenhängen der Franchises begründet. Ich find Thor zum Beispiel nicht sonderlich toll, und werde mir, nachdem mich die ersten beiden schon nicht vom Hocker gehauen haben, den dritten nur im Kino ansehen, wenn mich der Trailer oder sonstige Infos wirklich begeistern. Aber eine Rolle spielt das im Gesamtbild natürlich schon, weil es eben wichtig fürs MCU bzw. Teil einer größeren Filmreihe ist, die mich an anderen Ecken sehr wohl kümmert und mitreißen kann. Ähnlich siehts bei DC aus, da weiß ich auch nicht, was ich von manchen Titeln halten soll. Überhaupt liegen viele davon noch in so weiter Ferne, dass sich noch nicht beurteilen lässt, ob das was für mich wäre, da man inhaltlich ja noch gar nichts gesehen oder gehört hat. Aber schon rein vom Konzept her kann bei Filmen wie Suicide Squad bei mir keine Rede von "Vorfreude" sein. Auf andere Projekte in diesen Universen, wo ich auch bessere Vergleichswerte hab, trifft das hingegen durchaus zu, zum Beispiel die kommenden Avengers Filme, Cap 3, Guardians of the Galaxy 2 oder Zeugs mit Batman. Doch selbst den X-Men stehe ich eher mit gemischten Gefühlen gegenüber, weil mir die Richtung nicht so ganz gefällt, die sie mit dem schwammigen Zeitreise-Wirrwarr beim letzten Mal eingeschlagen haben (deren Auswirkungen man niemals komplett einschätzen können wird), und dank Singer und seinem Ottman die Musik mal wieder daneben geht.
Für jeden Kick-Ass gibts nen Kick-Ass 2. Der Vorfreude für Age of Ultron steht unter anderem die Skepsis für Fantastic Four gegenüber. Ich weiß jetzt schon, dass ich ungefähr die Hälfte der Titel auf der Liste hätte streichen können, wenn ich sie alle gesehen habe, aber weiß noch nicht, welche genau das sind und für den Fall der Fälle und durchaus mögliche positive Überraschungen steht es halt erstmal alles dabei. Natürlich lohnt sich die Entwicklung schon für die Sachen, die ich dann auch klasse finden werde, und dass es eine gute Zeit für die Fans ist, steht außer Zweifel. Aber ich habe dennoch meine Bedenken, ob dieses Ausmaß an Output berechtigt ist, gerade wenn ich im Rückblick auf so manches hätte gut verzichten können. Denn die großen Studios haben auch nicht unendlich viel Budget zur Verfügung und nicht unendlich viel Zeit in einem kurzen Jahr, um ihre Blockbuster zu bestimmen. Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich liebend gerne auf diverse Comicverfilmungen verzichten, wenn dafür "richtigen" (das meine ich wertfrei, mir fällt nur kein passendes Wort für eine treffendere Umschreibung ein) Fantasy- und Sci-Fi-Filmen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden würde.
Bei fünf bis sieben Superheldenfilmen pro Jahr in dieser Größenordnung ist jedenfalls mit einer inflationären Wirkung an den Kinokassen zu rechnen. Vielleicht nicht durch jene, die sowieso schon zu den Fans zählen, aber eben beim Gelegenheitspublikum, das jetzt keine speziell ausgeprägte Vorliebe dafür hat. Weitere Faktoren kommen noch hinzu. Ich kenne viele, die nur ein bis dreimal im Jahr ins Kino gehn und sich zum Beispiel nur die allergrößten Event-Filme raussuchen. Wie ich irgendwo hier schonmal schrieb, hab ich auch nicht massig Geld (vor allem nicht bei den 3D-Ticketpreisen) und Zeit zur Verfügung und werde bei so viel Auswahl nur für ein einzelnes Genre definitiv Prioritäten setzen müssen, wo dann das Gedöns erstmal auf der Strecke bleibt (also ggf. auf TV-Sichtung verschoben wird), das ich nicht so gut einschätzen kann oder das nicht auf Anhieb so aussieht, als würde ich drauf abfahren. Ich bin der Meinung, Marvel hätte lieber bei den aktuellen zwei anstelle von drei Filmen im Jahr bleiben sollen und hoffe, sie werden das nach Infinity War Part 2 mindestens wieder auf besagtes Niveau zurückschrauben.