Bisher bin ich von Grandia III ziemlich enttäuscht. Ich wusste zwar von Anfang an, dass abgesehen von Grafik und Kampfsystem alles ziemlich mies ist (was sich auch bewahrheitet hat) aber IMO hat die Grafik teilweise Schönheitsfehler und das Kampfsystem macht nur kurzweilig Spass.
Bei der Grafik von Grandia III ist mir die weitsicht sehr positiv aufgefallen und der Umgang mit 3D und Backgroundgrafiken in den Hintergründen der Umgebung ist teilwese atemberaubend. Ebenfalls positiv sind die aufwendig inszinierten Zwischensequenzen und die flüssigen Animationen der Charaktere.
Das war es aber leider auch mit den positiven Aspekten. Was mir nun vor allem nicht gefällt ist die grauenhafte Umsetzung des Charakterdesign. Während die Artworks selbst wunderschön sind, wurden die Figuren im Spiel grauenhaft modeliert und damit meine ich nicht die Tatsache, dass sie jünger wirken. Während Yuki und Alfina noch mittelmäßig aussehen, sind die restlichen Charaktere jenseits des guten Geschmacks. So hässliche Charaktere wie Ulf und Dahna würden bei mir niemals in die Party kommen, wenn ich eine größere Auswahl hätte (Wie hab ich mich geärgert, dass Dahnas Schwester nicht in die Party kam, da sie mehr Stil hatte als alle restlichen Charaktere zusammen).
Desweiteren stört mich an der Grafik die schwankende Qualität der Umgebungsgrafik. So sehen manche Orte wunderschön aus, andere hingegen lassen es dem Spieler sehr schwer fallen, nicht die Augen vom Schirm zu wenden.
Erfreut war ich dafür um die Farbgestaltung der Orte. Sicherlich ist sie nicht das Gelbe vom Ei, aber hat sich im Vergleich zu Augenkrebs-Grandia I und II deutlich verbessert.
Am Kampfsystem stört es mich, dass es so stark auf momenten Spielspaß ausgelegt ist. Dies gelingt zwar perfekt und man hat mit dem Kampfsystem einen riesen Spaß, doch nach einiger Zeit hat es sich zumindest bei mir gelegt. Dies liegt vor allem daran, dass ein Kampfsystem auch andere Sachen beachten muss. Zum Beispiel die Entwicklung der Charaktere und das Design. Wenn ich keine Lust habe meine Charaktere aufzupowern, da die Figuren dadurch nicht schöner und die Präsentation nicht besser wird, es keine optionalen Sachen gibt, wofür sich das Kämpfen lohnen würde und der Spielspaß nach zwanzig Stunden vergangen war, bleibt einem nichts anderes möglich als sich mit den Kampfsystem zu quälen.
Um ein gutes Beispiel für meine Erklärung zu geben, nehme ich Dragon Quest VIII. Wer es gespielt hat weiß, dass das Kampfsystem dort sehr simpel und veraltet ist. Es macht viel weniger Spaß als das Grandia III Kampfsystem, aber bleibt von der Spielspaßkurve her konstant. Dadurch, dass ich richtig fühle, wie meine Party sich immer stärker und stärker entwickelt, vergeht die Lust auch nicht nach zwanzig Stunden (Selbst wenn es zu Beginn weniger Spaß bereitete als Grandia III). Natürlich darf man bei einer solchen Äußerung seinen Blick nicht nur auf dem Kampfsystem belassen, sondern muss auch die restlichen Aspekte des Gameplays in Betracht ziehen.
Gott sei dank waren die Entwickler von Grandia III so intelligent dies zu erkennen. Aus diesem Grunde ist Grandia III auch nicht allzu lang.
Auf die anderen Aspekte gehe ich jetzt eigentlich nicht ein, da ich mich in diesen Punkten der vorherrschenden Meinung anschliesse, dass die Charaktere und Story klischeehaft ist und Erstere zusätzlich noch auf die Eier gehen und dass der Soundtrack Mittelmaß ist.