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Ritter
Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich 5 oder 6 war. Ganz genau weiß ich es nicht mehr, aber es lässt sich aus der Tatsache schließen, dass es nicht lange vor meiner Einschulung gewesen sein muss.
Am Anfang habe ich deswegen regelmäßig geheult wie am Spieß, aber nach 10 Jahren hat man sich daran gewöhnt...
Wahrscheinlich habe ich es noch um einiges besser als der Großteil der Scheidungskinder. Anfangs habe ich meinen Vater jedes Wochenende gesehen, später alle 2 Wochen, inzwischen ist es unregelmäßig, weil er jetzt ganz andere Arbeitszeiten hat (Und nebenbei inzwischen eine Freundin).
Na ja, es hat sich eingependelt. Wie gesagt, man gewöhnt sich dran. Außer vielleicht an die jetztige Freundin von meinem Vater. Hab' seit dem Tag unserer Bekanntmachung (an den ich mich gar nicht mehr erinnere...) nicht aufgehört sie zu hassen.
Richtig schlimm war aber nur die Anfangsphase, aber ich denke mal das ist bei jeder Scheidung so.
Na, wer kennt alles die schöne Situation, in einem großen Gerichtssaal zu sitzen und gefragt zu werden, ob man bei seiner Mutter oder bei seinem Vater bleiben möchte?
Jedenfalls hab' ich damals ohne zu zögern "Bei Mama!" gesagt...
Klingt jetzt vielleicht komisch, aber das war... Einfach nur schlimm. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, hasse ich mich dafür wie die Pest. Wenn ich wenigstens darüber nachgegrübelt hätte. Ich weiß nicht, ich komm mir selber immer verdammt mies vor, wenn ich mich daran erinnere...
Weg von mir und hin zu der Allgemeinheit:
Es gibt verdammt viele Kinder, die durch die Scheidung ihrer Eltern einen wahnsinnigen seelischen Knacks haben und ich bin extrem froh, dass mir zumindest der erspart geblieben ist (Wofür ich vor allem den häufigen Treffen mit meinem Vater dankbar sein müsste, ebenso der Tatsache, dass meine Eltern Gott sei Dank zumindest noch Freunde sind).
Ich find's immer wieder traurig, wenn sich Leute scheiden lassen. Gerade als Scheidungskind lernt man sehr schnell, dass Bilderbuchehen eine unglaubliche Seltenheit sind. Als ich klein war fand ich selbige toll, aber halt auch nur bis zum besagten 6. Lebensjahr. Damit hat's dann prompt aufgehört. Na, hatte ich nicht eine wahnsinnig lange Phase als Romantikerin?
Es ist einfach so, Ehe=errare humanum est. Oder: wenn Leute sich einbilden, Liebe wäre mehr, als nur der Trick von Mutter Natur, um die Art zu erhalten. Und wenn man sich das mal klar macht, wundert es nicht weiter, wenn viele Leute es nicht lange miteinander aushalten. Was soll's, wird nicht sowieso die Hälfte aller deutschen Ehen geschieden?
Manchmal habe ich mich gefragt, ob das daran liegt, dass die Leute nicht großartig über ihre Zukunft und Beziehungen nachdenken, sondern gleich mit der nächstbesten Person, die sie halbwegs mögen ... ihr wisst schon haben und wenn man schon mal dabei ist, dann auch gleich heiraten.
Wenn dem wirklich so wäre, wünschte ich, die Leute würden sich erst gut überlegen, ob sie die Beziehung länger als ein halbes Jahr aufrecht erhalten können. Aber da es nur eine Vermutung ist...
Ich wollte ja immer meine erste Liebe heiraten und mich dann nie scheiden lassen, Bilderbuchehe °_°. Ja ja, ein bisschen von der kleinen Romantikerin ist dann doch zurückgeblieben... Obwohl ich trotzdem nicht recht dran glaub'... *wein*
Außerdem... Wollte ich seit meiner Geburt nie Kinder und will sie immer noch nicht. Wenn das nicht kommt, dann wird die Typen-Suche schwerer, wetten? Oo
Aber da ich eh noch lange lange nicht vorhabe zu heiraten...
Argh, komm ich mal wieder schön vom Thema ab... Ich könnte halbe Romane über solche Sachen schreiben... Aber da das andere langweilt... Höre ich jetzt auf Oo.
Geändert von Lychee (04.02.2005 um 16:34 Uhr)
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