Also dafür, daß das Herumgelaufe Nebensache sein soll, ist es für meine Meinung viel zu stark in den Vordergrund getreten. Die erste Mission war in Ordnung, da ist man kurze Strecken gelaufen und wurde immer mal wieder mit Filmchen belohnt. In der zweiten Mission wurd es mir dann aber wieder zu extrem. Ich hatte alles andere als Lust, durch dieses riesige Schloß zu laufen, zumal die Maps wirklich nicht schön aussehen und die Distanzen enorm sind. Ich hab dann auf Ctrl gedrückt und bin quer über die Map geflogen, damit's schneller geht.
Wenn man einen interaktiven Film plant, dann sollte man wirklich weniger nervige Laufpassagen einbauen. Es wäre meiner Meinung nach die bessere Idee gewesen, lediglich die Kämpfe interaktiv zu gestalten und alles andere von selber ablaufen zu lassen. So hat das Spiel keine Längen und läßt einen, wie bei einem Film, die Handlung in vollen Zügen genießen.

Wo wir übrigens gerade bei Handlung sind: die hat mir auch nicht wirklich gefallen. Okay, das ist natürlich wie immer geschmackssache, aber trotzdem finde ich, daß es irgendwie keinen Spannungsbogen gibt. Held wandert durch die Pampa, trifft auf Gegner, die von Dämonen besessen sind, legt sie um -- und das Ganze geht wieder von vorne los. Auch, wenn es kein klassisches Rollenspiel ist, was Du uns hier vorgesetzt hast, sollte trotzdem Spannung entstehen, denn das ist irgendwie die Quintessenz eines Spieles (oder auch Filmes) überhaupt. Ich denke nämlich, daß ausnahmslos jedes Spiel einen Spieler nur bei der Stange halten kann, wenn es irgendwie Spannung gibt; selbst bei Humorspielen.

Von daher muß ich sagen, daß ich das Spiel eher schlecht finde. Technisch hast Du natürlich alle Register gezogen, zumindest was die Animationen in den Zwischensequenzen und auch das Kampfsystem angeht (auch wenn ich das teilweise ein wenig hakelig finde). Grafisch kann das Spiel keinen Blumentopf gewinnen, denn die ChipSets sind keinesfalls gut genutzt und Effekte sind außerhalb der Zwischensequenzen auch Mangelware.
Und alles in allem hat es mir, und das ist ja der Punkt, einfach keinen Spaß gemacht. Von daher kann ich subjektiv gesehen einfach kein gutes Wort verlieren.