Majora's Mask

[Chi3]

Ich finde MM sehr gelungen. Wie ich es das erste mal gespielt habe war ich zuerst etwas geschockt, da ich dachte es wäre alles gleich geblieben. Ich meine: Gleiche Steuerung, teilweise gleiche Items und Gegner, Puzzles und Minigames schienen auch nach dem gleichen Prinzip aufgebaut zu sein. Schön und gut, aber durch das alles wirkte es anfangs auf mich wie ein lahmer Aufguss von OoT.

Dass dem nicht so war wurde mir dann natürlich bald klar. Anfangs war ich nicht besonders glücklich mit dem Zeitsystem, ich fühlte mich oft bedrängt und es war auch nicht gerade motivierend dass ich beim Speichern meine Bomben, Pfeile etc verlor und eventuell sogar einen ganzen Dungeon neumachen durfte.

Aber daran habe ich mich bald gewöhnt, immerhin konnte man den Tagesablauf um die Hälfte verlangsamen und Pfeile oder Rubine bekam man sowieso überall nachgeschmissen. Es blieb im Grunde genommen auch genug Zeit die Gegend zu erkunden wenn man einigermaßen zielstrebig vorging. Und da erkannte ich langsam die Vorzüge des Spiels.

Anstatt nämlich einfach ein 2. OoT zu machen hatte Nintendo hier etwas sehr eigenständiges geschaffen. Mit Unruhstadt besaß das Spiel seinen eigenen kleinen Mikrokosmos, in dem jeder NPC seinen eigenen Tagesablauf hatte und wo man auch selber durch seine Handlungen eingreifen konnte. Hier gab es viel zu entdecken, und man konnte anhand des Bomber-Handbuchs auch immer gut seine Fortschritte verfolgen. Dass es nur 4 Dungeons gab konnte ich nur begrüßen, so wurde das Spielprinzip mehr auf das erforschen der Oberwelt und der Interaktion mit den NPCs ausgerichtet. Nach dem kampflastigen OoT erwarteten einen hier auch mehr Rätsel, die durch die vielen Masken an Tiefe gewannen.

Es gibt nicht viel was ich an diesem Titel auszusetzen hätte, besonders das Zeitsystem möchte ich hier positiv hervorheben. Denn hat man sich erst einmal daran gewöhnt stellt es eine gut durchdachte Innovation vor, die das Spielprinzip einzigartig macht und es auf angenehme Weise von seinem Vorgänger distanziert.