Probleme mit den Eltern, ja die kenne ich auch (wer nicht?). Als ich 15 war, da war ich voll auf Anarchismus und Anti-Fa abgefahren. Das einzige, was ich noch im Kopf hatte war Revolution, Demonstration, Regierung stürzen, über alles mögliche zu schimpfen und es runterzumachen. Ich hasste die ganze Welt, ich hasste die Menschen. Beruhte auf gegenseitig, denn die Menschen hassten mich auch. Jedenfalls war es eine echt miese Zeit, ich stritt mich ständig mit jedem, knurrte jeden an, wurde sofort ärgerlich auf jeden und schliesslich war ich einmal so wütend, dass ich zehn Typen, die mich genervt hatte, einfach so angriff... Natürlich haben die mich dann schön in die Mangel genommen, doch redete ich mir ein, dass ich wenigsten den Mut hatte, etwas gegen sie zu unternehmen (die Typen waren so eine Bande, die alle anderen terrorisierten). Irgendwann reichte es meinem Vater, wir hatten einen Riesenkrach und schliesslich schlugen wir gegenseitig auf uns ein. Darauf haben wir total geheult und uns versprochen, uns nie wieder zu prügeln. Seit dem hatte ich fast nie Streit mit meinem Vater und wir kommen sehr gut miteinander aus, oft gehen wir mit ein paar Kumpels aus ins Kino oder ein Bier trinken.

Die Moral von der Geschichte: Manchmal braucht es eben einen Mordskrach, um die Gemüter auf den Höhepunkt zu treiben. Oftmals ist es dann wieder ruhig und man kann auch Frieden schliessen. Denn oftmals ist man dann selber beschämt, dass man überreagiert hat.

Was ich dir mitgeben möchte, Gamesware: Sag deine Meinung und stehe dazu, lass dich nicht kleinkriegen und wenn es eben zu einem Krach kommt, dann geschieht es eben. Provozier es nicht, doch manchmal ist es eben unausweichlich. Entweder kommt dann darauf die "Friedenszeremonie" oder die Wahrheit kommt ans Licht und ihr wisst dann, dass ihr einander wirklich hasst. Auch dann kann man das Problem lösen, indem man dann Mal einen ernsthafte Diskussion führt, einfach alles auf den Tisch wirft, ohne etwas zu verbergen und mit vollkommener Offenheit. Eben reinen Tisch machen. Dann kann man versuchen, wieder neu darauf aufzubauen. Doch lass dich niemals zu etwas zwingen oder dich unterkriegen, steh zu dem, was du sagst, doch sei auch bereit, auf deine Eltern einzugehen und vernünftige Kompromisse zu schliessen. Oftmals trifft man sich irgendwo in der Mitte.

Hey, es kommt schon wieder Das Leben ist nicht so beschissen, wie es manchmal scheint. Auch ich denke manchmal "Mann, was mache ich eigentlich in dieser beschissenen Welt". Geh und entdecke die Welt, schau sie dir an und dann merkst du dir Dinge, welche dir bei Depressionen helfen können. Gute Erinnerungen helfen mir oft. Und noch ein Typ: Oftmals braucht man einfach Ruhe, dann würde ich dir vorschlagen, dass du einfach Mal die alte Mutter Natur aufsuchst, sie bringt Frieden, glaube es mir. Wenn es mir Scheisse geht, dann geh ich halt Mal in die Berge (stehen ja direkt vor meiner Haustüre). Und wenn ich dann sie betrachte, denke ich oft "Mann, unsere Welt ist eben doch schön" und dann geht es mir schon wieder besser. Ich habe das Glück, ein paar sehr schöne Örtchen in der Gegend zu kennen. Da gibt es zum Beispiel ein kleines Tal, das in einem grossen Kessel endet. Der Kessel ist von den Bergen eingerahmt und das Wasser des Bachs stürzt eine grosse Felswand nieder hinunter ins Tal. Atemberaubend. Schade, dass du es nicht sehen kannst (glaube ich jedenfalls, ich weiss ja nicht, wo du wohnst ). Solche Sachen würde ich dir empfehlen zu Gemüte zu führen. Es hilft. Wenn ich mich von diesen Bildern ernähren könnte, dann würde ich sofort losziehen und einfach durch die Gegend wandern.