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Ritter
Nun auch ich gerate mit Kelvens Meinung diesbezüglich desöfteren in Konflikt. Dennoch möchte ich mich mal als Quartiermensch (die ja so unmenschlich hart kritisieren *G*) und als Mitglied der schreibenden Zunft zu Wort melden.
Ich denke, die Wahrheit liegt, wie sie oft, irgendwo in der Mitte. Sicher kann man niemals sagen, daß eine Story objektiv gesehen so schlecht ist, daß sie niemand mag. Genausowenig gibt es Storys die qualitativ jedem Gefallen. Da bestimmt sicher der persönliche Geschmack viel.
Andererseits gibt es gewiße Mechanismen in Geschichten, die maßgeblich dazu beitragen, daß die Geschichte "spannend" gefunden wird. Das liegt an der Psychologie des Menschen. Das ist zB auch der Grund, warum es in fast allen Geschichten einen Konflikt gibt, egal in welcher Form. Weil Kampf und Konflikt mehr Interesse beim durchschnittlichen Menschen wecken, als die Beschreibung eines langweiligen Tagesablaufes.
Insofern kann man bei gewissen Storys schon von "schlecht" reden. Ich bin allerdings auch der Meinung eine Story aus einer Storyvorstellung selber nicht bewerten zu können. Natürlich ist aber auch eine Story, die Millionen von Wendungen hat, und Charaktere deren Biografien ganze Bücher füllen nicht sofort gut. Schließlich kann man da auch übertreiben.
Was die Intoleranz angeht... nun was mich persönlich angeht hasse ich es wie die Pest, wenn jemand auf Kritik mit Unverständniss oder Wut reagiert. Erinnert mich an das 1. Gesetz der Makercommunity, was ich spaßeshalber letztes Jahr auf dem Quartiertreff formuliert habe.
Kritiker haben keine Ahnung
Viele sind leider so von ihrer Story überzeugt, das jemand der sie kritisiert entweder zu dumm ist die Story zu kapieren oder nur fies ist.
Man muss eben trennen können, wann ist die Kritik durchs Geschmacksdifferenzen entstanden, und wann handelt es sich um wirklich handwerkliche Kritik.
Literatur, worunter Storys ja fallen, ist eine Kunstrichtung. Und hier gibt es natürlich auch das Phänomen des unverstanden Genies. Dieser schreibt im Grunde genommen die genialsten Geschichten des Jahrhunderts, nur sind alle anderen zu dumm, das zu sehen.
Sowie es in der malenden Kunst zB Farbkombinationen gibt, die sich einfach beißen und nicht, oder nur mit Bedacht, verwendet werden sollen, gibt es auch in der Literatur, typische Fehler. Kunst ist zu einem gewissen Teil eben auch Handwerk.
Wer Geschichten abspricht kritsierbar zu sein, weil es nur auf den persönlichen Geschmack ankommt, der spricht damit im Grunde genommen jeder Kunst die Kritisierbarkeit ab. Dh Artworks könnte man nicht mehr kritisieren und jedes Gekrakel kann zum Kunstwerk erhoben werden.
Deswegen reagiere ich allergisch auf Leute die meinen komplette Geschichten wären zu 0% kritisierbar.
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