Also möchte ich zugleich ein bezauberndes, historisch schon fast mystisches Werk empfehlen: Die Oper "Orfeo" von Claudio Monteverdi. Als eines der ersten Bühnenwerke dieser Art komponiert, erzählt es die Geschichte des Orpheus, der seine geliebte Eurydike aus der Unterwelt trällert. Wahrhaftig, affektlos und immer tief berührend ist die Umsetzung dieses Stoffes durch den Italiener und ein Stück von weniger als einer Minute erzielt oft mehr Wirkung als die exaltierten Monstren späterer Komponisten.
Diesem Ideal folgend - und es bildete sich bei mir erst nach jahrelanger Beschäftigung mit klassischer Musik aus - bevorzuge ich mittlerweile die Werke Bachs und Mozarts. Sie sind so klar, dass ein Goldfisch darin schwimmen könnte und zugleich so komplex, dass ein Menschenleben nicht ausreicht, sie zu ergründen. Größeres wurde nie komponiert.
Vor kurzem entdeckte ich die Prager Sinfonie (Nr. 38) von Wolfgang Amadeus Mozart. Ich kann sie jedem nur empfehlen, der nicht zwingend bekannte Melodien heraushören muss, sondern gerne lauschend verweilt um Frisches zu erleben - und davon gibt es viel.
Okay, hast gewonnen, dein Text ist posiger, aber ich muss mich auch gleich fertig machen.![]()