Das Schloß von Franz Kafka gehört zu meinen absoluten Lieblingsbücher. Ein großer Pluspunkt ist die Kafka-typische enorme Entwicklung des Romans, es beginnt damit das ein Mann (K.) in ein Dorf kommt, im nächsten Moment ist er der Landvermesser des Dorfes, hat eine Frau und findet sich selbst unter den Dorfbewohnern über welchen anscheinend das Damokles-Schwert der Regierung schwebt wieder. Eine bizarre Angst und im Buch auch nicht direkt begründete Angst vor den Regierenden plagt das ansonsten ruhige Dorf, K. mokiert sich zu Beginn noch darüber, verfängt sich aber immer weiter in der Hierarchie des Dorfes. Des Weiteren stellt das Buch grandios dar, dass es von Vorgängen immer verschiedene Ansichten gibt, so sieht man einen seiner Meinung nach glasklaren Handlungvorgang und hört dann auf einmal eine riesige Argumentation die diesen Vorgang anders darstellt.
Der Baader-Meinhof Komplex von Stefan Aust ist ein sehr informatives Buch, dass die ganze Geschichte der ersten und zweiten Generation der Roten Armee Fraktion darstellt. Es reicht zwar nicht ganz aus um den globalen Kontext zu verstehen, ist aber das Grundwerk zum Verständnis der RAF das alles beinhaltet. Habe das Buch in wenigen Tagen verschlungen und halte es nach wie vor für das vorzeige Buch wenn man sich über die RAF informieren will.
Siddhartha von Hermann Hesse war mein Hesse und hat mich auch dementsprechend begeistert. Ein tolles Leitmotiv des Suchenden, sehr schön geschildert, trotz der sehr theoretischen Handlung in keinem Moment langweilig und letztendlich ist es wohl eines der wenigen Bücher die dem Leser wirklich etwas geben können, die ihn verändern können. Ein unheimlich tolles Buch, mir hat es auch besser als "Der Steppenwolf" gefallen, könnte aber auch daran liegen, dass ich Siddhartha zuerst gelesen habe und oft präferiert man ja das, was man als erstes von einer Serie kennengelernt hat und ich würde Hesse-Bücher schon als eine Art von Serie bezeichnen.