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Thema: Kummerkasten

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Zitat Zitat von BIT
    Jain, in den Großstädten ist der Medienbereich in der Tat ziemlich abgegrast, dazu gehören dann logischerweise auch Bochum und das Ruhrgebiet. Aber beispielsweise bei uns in Südwestfalen (also der Bereich Märkischer Kreis, Olpe und Hochsauerlandkreis) weiß ich, dass es durchaus (Medien-) Unternehmen gibt, die auf der Suche nach Mediengestaltern und ähnlichen sind. Vorteil ist dabei, dass die Stellen dann relativ fest sind und es nicht viele Bewerber gibt, da das Randlage ist und die Städte und Gemeinden einen eher "rustikalen" Charme haben. Wenn man sich darauf einlässt, dann ist es aber ein netter Menschenschlag, mit dem man zu tun hat und es ist immerhin auch die Gegend mit den meisten "hidden champions" in ganz Deutschland. Nachteil ist allerdings, dass man da auch eine ganze Ecke Mobilität mitbringen muss. Der Nahverkehr hier ist eher eine Katastrophe, wenn man nicht direkt im Arbeitsort wohnt.

    Auch das westliche und nördliche Münsterland bieten da durchaus Möglichkeiten unterzukommen, wenn man nicht zwangsweise auf eine Großstadt angewiesen ist.
    Ich schau auch da mal. Münsterland wäre von mir aus mit dem Auto zu erreichen. Ostwestfalen wäre aber jetzt etwas schwer pendelbar.

    Zitat Zitat von Ὀρφεύς
    Was wäre schlimmer?
    Vielleicht nie darin Fuß fassen oder so weitermachen wie bisher?
    Und was wäre für dich dann eine faire Bezahlung?
    Sorry, doch ich an deiner Stelle würde einfach in den sauren Apfel beißen und gerade Zeitarbeitsfirmen sind so durchtrieben, die nehmen eigentlich alles.
    Hast du denn eine eigene Wohnung oder ist das finanziell nicht drin?
    Natürlich habe ich eine eigene Wohnung. Ich wohne seit fast 20 Jahren nicht mehr bei meinen Eltern und bin auch schon sieben Mal umgezogen. Außerdem wohnen meine Eltern 500 Kilometer weit weg.

    Natürlich möchte ich nicht den Rest meines Lebens eine unterbezahlte Arbeit machen, die nichts mit dem zu tun hat, was ich gelernt habe. Dazu kommt mein Bandscheibenvorfall und dass ich tatsächlich körperlich nur eingeschränkt arbeiten kann. Aber gerade übergangsweise wäre irgendetwas auch in Zeitarbeitsdingens nicht schlecht. Aber ich wurde von beiden Firmen, wo ich mich beworben habe, abgelehnt. Der eine meinte, es wäre abschreckend, mich als Masterabsolvent für solche Sachen zu bewerben und dass man es ja vor den Kunden niemals rechtfertigen könne, so jemanden zu vermitteln.

    Zusätzlich kommen halt manchmal dann doch Praktika oder eben freiberufliche Aufträge in meinem eigentlichen Berufsfeld rein, die ich gerne annehmen würde, um nicht vollständig in der Versenkung zu verschwinden. So was das eben mit dieser EDEKA-an-der-Kasse-GEschichte. Ich fand das aber ziemlich beschissen von denen. Als Minijob ausgelobt, nur 8,75 Euro die Stunde und auf Abruf. Die ersten beiden Monate haben sie mich gar nicht angerufen (und ich hab natürlich auch kein Geld bekommen), obwohl ich sogar öfter nachgefragt habe. Dann plötzlich der Anruf, als ich mitten in einem Auftrag war, der mich schon wieder zwei bis drei Monate über Wasser hält.

    Wie schon gesagt, ich habe verzweifelt auch wirklich schon sehr viele Stellen auch in der Zeitarbeitsfirma gesucht. Ich möchte eigentlich schon in meinem Berufsfeld bleiben - ich bin auch sehr breit aufgestellt: Vom Grafik-Design bis hin zum eingespielten Filmmusik-Arrangement ist alles drin, wobei in letzterem eher meine Kompetenzen liegen. Mein Career-Coach hat gemeint, ich soll mich auf das konzentrieren und mich nicht so breit aufstellen, das würde viele verschrecken. Doch in einem engen begrenzten Rahmen kann ich nicht so viele Bewerbungen raushauen. Daher habe ich mich auf "Irgendwas-mit-Medien" festgelegt. Und da das nicht funktioniert, wäre auch übergangsweise ein Logistik-Job sehr willkommen - nur ich hätte halt gerne mindestens 2600 bis 2700 brutto für 40 Stunden. Bei EDEKA wären es nur rund 1480 Euro gewesen, wenn ich dort 40 Stunden hätte arbeiten können. Irgendwie glaubt man gar nicht, dass das deutsche Durchschnittsgehalt bei 3700 Euro liegt. Ich bin einfach so unverschämt, dass ich mindestens 1000 Euro weniger möchte... Wenn ich darunter liege, muss ich wieder schauen, wie es weiter geht. Ich komme momentan aber mit einem Drittel aus (allerdings netto). Allerdings brauche ich regelmäßig Unterstützung - wenn wieder irgendwas daherkommt oder mit dem Auto was ist.

    EDIT: Ich habe übrigens eine Zeit lang diese blöden Roller geladen. Ich rate jedem davon ab: Da habe ich letztendlich draufgezahlt. Ich habe circa drei Stunden gebraucht, um 10 Roller zu finden. In mein Auto passen auch nicht mehr rein. Dann muss ich sie Roller für Roller in den dritten Stock Hochschleppen (diese dummen Teile wiegen um die 30 Kilo) und dort laden. Am nächsten morgen müssen die vor 9 wieder bei Sammelpunkten sein. Ich habe teilweise auch viele volle Sammelpunkte gefunden. Dann musst Du zum nächsten. Manchmal habe ich es mit meinen Steckdosen und der ausgeliehenen Ladestation nicht geschafft, alle Roller komplett zu laden. Nicht komplett aufgeladene Roller bringen kein Geld. Nicht rechtzeitig an Sammelpunkten ausgefahrene Roller bringen kein Geld. Letztendlich musste ich zum Orthopäden, der mich als ziemlich dumm bezeichnet hat. "Da können Sie genau so gut Flaschen sammeln gehen!"

    Aber das ist Deutschland. Ein Arbeitsmarkt wie in Süd-Griechenland.

    Geändert von Cuzco (15.01.2020 um 18:41 Uhr)

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