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Thema: Kummerkasten

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Ich drücke dir auf alle Fälle die Daumen! Wie gesagt, solltest du doch noch Fragen haben oder gezwungen werden, doch nochmal was mit Linguistik zu machen, sag Bescheid.

    ...und topologische Felder sind einer der der Gründe, warum ich den Krempel im Englischen viel lieber habe. :P

  2. #2
    Bin wieder pleite.

  3. #3
    Ohne jetzt darauf eingehen zu wollen, wie ich zu den betroffenen stehe, aber: Mit jemandem, mit dem ich es eigentlich nicht mehr aushalte, nur noch liiert zu sein, weil ich mir auch kein Leben alleine (bzw. den Übergang dahin) mehr zutraue, weil ich nach Jahrzehnten nichts anderes mehr kenne, stelle ich mir sehr, sehr schrecklich vor. Oder anders: Wenn Geld das Hauptargument gegen eine Scheidung ist, ist das Thema hinsichtlich des Zustands der Beziehung eigentlich schon so ziemlich geklärt, wie mir scheint.

    Sollte ich mal heiraten, bestehe ich auf getrennte Konten. Ich würde keinen Partner wollen, der nur noch mit mir verheiratet ist, weil er finanziell von mir abhängig ist. Andererseits möchte ich auch nicht wissen, wie viele ältere Menschen sich sonst noch in exakt dieser Situation befinden.

    (Btw - die oben erwähnten, ach-so-coolen Jungs sind mittlerweile bei uns im zweiten Semester, habe ich festgestellt. Wer hielt es noch für eine gute Idee, Jugendliche so früh Abi machen zu lassen? u_u°
    Ich hoffe, die sitzen dieses Semester alle im Gender-Kurs und treffen sich dann ideologisch in der Mitte.)

    Geändert von BDraw (16.04.2016 um 00:51 Uhr)

  4. #4
    Zitat Zitat
    (Btw - die oben erwähnten, ach-so-coolen Jungs sind mittlerweile bei uns im zweiten Semester, habe ich festgestellt. Wer hielt es noch für eine gute Idee, Jugendliche so früh Abi machen zu lassen? u_u°
    Ich hoffe, die sitzen dieses Semester alle im Gender-Kurs und treffen sich dann ideologisch in der Mitte.)
    https://youtu.be/BdxD8DWt_pU?t=337

    Mehr muss ich meiner Meinung über solche Kreaturen nicht ergänzen.

  5. #5
    Wobei man da denke ich nochmal unterschieden muss zwischen besagten coolen Jungs, die innerhalb ihrer Gruppe nachplappern und eben cool sein möchten, da aber nichts wirklich hinter steckt und die auch außerhalb des Pausenhof-Kreises ganz normal und respektvoll mit ihren Mitmenschen umgehen, und denen, die den Scheiß tatsächlich von sich geben und es meinen. Ersteres ist eine dumme Phase die die meisten Pubertierenden mitmachen und aus der man auch in der Regel danach wieder herauswächst. Was nicht heißen soll, dass ich das gut heiße oder gar unproblematisch finde, aber das ist doch nochmal einige Schubladen unter regelrechter Homophobie. Was da einfach imho fehlt, ist ein sich-bewusst-machen, was man da eigentlich für Müll redet; dass das eben auch schnell Menschen sehr verletzen und verunsichern kann und in der Summe auch ein gesellschaftliches Problem darstellt.
    Aber wie gesagt, das sind in unserem Falle Literatur-, Sprach- und Kulturwissenschaftsstudenten, ich habe gute Hoffnung, dass die schon bald in einen Gender- bzw. Queer Theory-Kurs geraten und da der Groschen fällt. Und wenn das nicht reicht, hatten wir zumindest in meinem Jahrgang beachtliche Schwulen-Quote, wenn das immer noch so ist, tritt da zwangsläufig mal einer bös ins Fettnäpfchen und lernt hoffentlich draus.

  6. #6
    Relxi, einerseits möchte ich dir sagen, dass es vielleicht zu weit geht, selbst den homophobsten Menschen ihre Menschlichkeit abzusprechen, andererseits kann ich auch in etwa nachvollziehen, wie du dich fühlen musst. Ich bin zwar noch nie wegen meiner Sexualität oder meiner Geschlechtsidentität dumm angemacht worden (zumindest nicht wirklich schlimm, und man muss sagen, dass ich mich da wohl im privilegiertesten Teil des LGBTQ-Spektrums befinde und auch immer meinen Freund dabei hatte), dafür würde ich früher immer mal wieder direkt oder indirekt von anderen Leuten darauf hingewiesen, wie hässlich ich doch war mit meiner Akne, weshalb ich irgendwann tatsächlich auch ziemlich paranoid geworden war, wenn ich das Gefühl hatte, dass Leute mich anstarrten oder über mich redeten. Bei den meisten dieser Situationen wurde mir erst etwas verspätet klar, was über mich oder zu mir gesagt wurde, und auch dann war ich mir nie 100% sicher, ob ich mir das vielleicht nicht doch nur eingebildet hatte. Aber danach war ich immer stinksauer und hab mir geschworen, dass ich - sollte die Situation eindeutig sein - zuschlage, egal von wem der Kommentar gekommen ist. Letztlich habe ich nur mal einen jüngeren Schüler vom Fahrrad geschubst Wenn ich jetzt daran denke, dass du es noch viel schlimmer hast und sich der Hass der anderen auf etwas bezieht, das du einfach bist und nicht ändern kannst und willst, möchte ich dich einfach nur in den Arm nehmen und beten, dass sich die Situation irgendwann ändern wird.

  7. #7
    @BDraw: Ich bin auch guter Dinge, dass sich die Deppen in deinem Semester ändern werden, gerade wenn sie im Laufe ihrer Karriere Recherchen betreiben müssen, Freundschaften mit Queers gleicher Wellenlänge schließen oder sogar über sich selbst erfahren, dass sie ihrer Norm nicht entsprechen. Doch die, die sich nicht ändern werden, bereiten mir Sorgen. Es ist leichter, mit der eigenen Meinung die Vorurteile anderer Leute (bestimmt sind 80% davon die ach-nee-coolen Jungs) zu befriedigen und sie so an die eigene Seite zu ziehen, als diese zu widerlegen und damit ins Unrecht zu stellen. Nehmen wir bestimmte Sender oder Zeitschriften zum Beispiel, die durch ihre Meinungen sogar Kapital scheffeln und, streng betrachtet, Volksverhetzung durchführen.

    @Isgar: Vielen Dank, dass du mich verstehst und mir auf die Weise Trost spenden würdest.

    Was sich aber niemals ändern wird, egal, was der Kontext auch sein mag, ist die Tatsache, wie Menschen mit Problemen umgehen. Immer muss erst etwas passieren, damit sich überhaupt jemand rührt. Doch wie das Problem dann angeganen wird, ist Glücksspiel, dass in 50% der Fällen ungerecht für die getriggerten Menschen ausgeht. Doch es bleibt der einzige Weg, den viele sehen, wenn es keine Instanz gibt, die ein Ohr und Einfluss hat, um etwas zu ändern. Viele sehen die Probleme nichteinmal und machen sie sich nicht zu ihrer Angelegenheit, ehe sie sich nicht auch betroffen fühlen. Ich habe meinen vorletzten Post in Wut und Kummer geschrieben, weshalb er übertrieben klingt; aber die beiden Gefühle waren trotzdem da, und man kann sie nicht einfach abstellen. Und deren Wichtigkeit und Bedeutug wird der Großteil der Menschheit auch nie begreifen.


    Kleines Edit, weil ich es für mich zum Aufatmen mal herausgesagt haben möchte: Wenn es nach mir ginge, würde ich die Person bleiben, die ich fast zwei Jahrzehnte lang meines Lebens gewesen bin. Aber ich gehe die ganzen Diskriminierungen, bedrohliche medizinische Risiken und bürokratische Unterlagenkriege ein, um überhaupt ein Leben führen zu können, das man auch als Leben bezeichnen kann. Man sieht es in der Vergangenheit vieler Menschen, die transgender sind und es nichteinmal realisieren: Drogen, Gewalt, Depressionen und Suizidversuche können aus fast keinem Satz weggelassen werden; man leidet darunter, nicht ausleben zu können, was irgendwo in der Ecke der Seele vor sich hin vegitiert - die wenigsten realisieren überhaupt, warum sie sich schlecht fühlen oder wollen es einfach nicht wahrhaben. Nichts wäre schöner, als ungesehen einfach sein zu dürfen, wer man ist. Daher muss ich trotz allem Respekts beim Anblick von beispielsweise Drag Queens in den Medien den Kopf schütteln; sie tun es für Ruhm und Karriere, aber die Zuschauer stecken dann jeden, der es ernst meint und von Aufmerksamkeit sogar verstört wird, in die selbe Schublade. Und wenn man sich provoziert von Drag-Individuen fühlt, greift man sich die nächstbeste Person aus der Schublade, die nichts damit zu tun hat, und tritt auf sie ein.

    Den Mangel an Differenzierungsfähigkeit schreibe ich entsprechend groß auf meiner Wunschliste an Cyber Klaus, der in ein paar Jahrzehnten jährlich Hirnchips an all die unartigen Menschen auf der Welt verteilen wird. ._.

    Geändert von relxi (16.04.2016 um 15:52 Uhr)

  8. #8
    Gerade zu viert einen guten Kumpel in der Psychatrie besucht. War irgendwie sehr niederschmetternd, ihn so unten zu sehen. :/

  9. #9
    Niederschmetternder ist, wie man dort behandelt wird. Da man entmündigt ist, haben Psychatrien die Möglichkeit, an Rechten und Lebensqualität zu sparen, wie sie möchten. Das heißt, zwei Mahlzeiten am Tag aus einfachen belegten Brötchen ohne Nachschlag, heimlich in den Tee gemischte Medikamente, Blutentnahmen während des Schlafens und logischerweise Abhören von Gesprächen in Zimmern. Ohne, dass auch nur ein Patient jemals Klage einlegen darf, während die Kliniken unabhängig von Krankenkassen vom Patienten selbst nochmal 10€ am Tag für den Aufenthalt verlangen dürfen. Natürlich gibt es ein Limit - 240€ - wie es nunmal typisch für unseren deutschen Kapitalismus so ist. Es ist kein Wunder, dass man sich wie ein Hund kurz vor der Einschläferung dort fühlt.

    EDIT: Ja, ich habe übertrieben, BDraw und Lonicera, aber eine PN hätte gereicht. Das ist der Kummerkastenthread, da schreibt man nach Emotion, nicht nach Verstand.

    Geändert von relxi (22.04.2016 um 09:00 Uhr)

  10. #10
    Halt, stopp, da will ich einhaken. Solltest du, Relxi, das persönlich so erlebt haben ist das selbstverständlich eine himmelschreiende Ungerechtigkeit und ein Skandal. Das ist aber keineswegs der Normalfall und all die Kliniken, mit denen ich (nicht persönlich, aber über ein, zwei Ecken bzw. als Besucher oder Angehöriger) zu tun hatte, sind da definitiv anders ODER haben, sollte es in Einzelfällen so laufen, gute Gründe - etwa, dass Teil des Krankheitsbildes ist, dass der Patient kein Sättigungsgefühl hat und die Nahrungszufuhr streng reglementiert werden muss. Psychiatrische Einrichtungen können sehr verschieden sein und sind, auch wenn wahrlich ziemlich katastrophale Fälle darunter sind, unterm Strich immer noch eine Notwendigkeit und eine wichtige Anlaufstelle, sehr oft auch sogar eben die einzige richtige Möglichkeit.

    Bei allem Respekt vor deinen Erfahrungen, aber pass bitte auf mit solchen Pauschalisierungen und Horrorgeschichten. Leute, die klinische Unterstützung und Behandlung brauchen, sind weiß Gott schwer genug dazu zu bekommen, diesen Schritt zu wagen, solche Posts machen das nur noch schlimmer und können sehr viel Schaden anrichten.

    @Ben:
    Gute Besserung deinem Kumpel von mir. Solche psychischen Sachen sind generell schlimm mitanzusehen, aber immerhin ist er schonmal am richtigen Ort, um seine Erkrankung in den Griff zu bekommen. :/ Ich finde es aber super, dass ihr ihn besucht und zu ihm haltet!

    EDIT:
    Warum ich das hier öffentlich geschrieben habe, hatte ich dir ja in der PN geschrieben. Sorry aber nochmal, sollte ich mich hier unglücklich ausgedrückt haben.

    Geändert von BDraw (22.04.2016 um 13:53 Uhr)

  11. #11
    Zitat Zitat von relxi Beitrag anzeigen
    Niederschmetternder ist, wie man dort behandelt wird. Da man entmündigt ist, haben Psychatrien die Möglichkeit, an Rechten und Lebensqualität zu sparen, wie sie möchten. Das heißt, zwei Mahlzeiten am Tag aus einfachen belegten Brötchen ohne Nachschlag, heimlich in den Tee gemischte Medikamente, Blutentnahmen während des Schlafens und logischerweise Abhören von Gesprächen in Zimmern. Ohne, dass auch nur ein Patient jemals Klage einlegen darf, während die Kliniken unabhängig von Krankenkassen vom Patienten selbst nochmal 10€ am Tag für den Aufenthalt verlangen dürfen. Natürlich gibt es ein Limit - 240€ - wie es nunmal typisch für unseren deutschen Kapitalismus so ist. Es ist kein Wunder, dass man sich wie ein Hund kurz vor der Einschläferung dort fühlt.
    10 € pro Tag zahlt man in jeder Klinik dazu, bis zu 28 Tage im Jahr. Halte ich auch für vertretbar.
    Ich habe noch nie gehört, dass es in Kliniken, also auch nicht psychiatrischen, Nachschlag beim Essen gibt.
    Für Blutentnahme im Schlaf habe ich keine Erklärung parat, kann mir aber vorstellen, dass bestimmte Parameter im Nachtschlaf bestimmt werden müssen.
    (Auf die Adrenalinkonzentration z.B. hat Tagschlaf kaum eine Wirkung, Nachtschlaf aber schon)
    Medikamente im Tee haben bestimmt mit der mangelnden Compliance von Psychiatrie-Patienten zu tun.
    Das Abhören von Gesprächen ist sicherlich mit der Prävention von Suiziden begründet.
    Könnte man gegen diese Schutzmaßnahmen klagen, sollte man gleich die Kliniken schließen - spart Geld.

    Geändert von Lonicera (21.04.2016 um 21:44 Uhr)

  12. #12
    @ relxi
    Meine Erfahrungen, als Freund/ Bekannter von Leuten, die schon einmal einen kürzen oder längeren Aufenthalt in einer psychatrischen Einrichtung hatten, kann auch eher das bestätigen, was BDraw sagt.

    Geändert von KingPaddy (22.04.2016 um 10:51 Uhr)

  13. #13
    Das Kommentar mit dem Film war jetzt aber echt nicht nötig, oder?
    Du hast es vermutlich nicht so gemeint, aber das klingt als würdest du relxi nicht zutrauen, Fiktives von Realem zu unterscheiden und das hilft echt niemandem.
    Vor allem weil sie doch schon meinte, dass sie emotional geschrieben hat.

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