Seite 89 von 122 ErsteErste ... 397985868788899091929399 ... LetzteLetzte
Ergebnis 1.761 bis 1.780 von 2421

Thema: Kummerkasten

  1. #1761
    Zitat Zitat
    Ich zB bräuchte jemanden der meine Familie und meine Situation haargenau kennt und diese Schritte dann mit mir geht.
    Leider ist es halt oft so das auch Verwandte sich selbst die nächsten sind, grade bei Großeltern z.B. und Freunde auch im gleichen Dilemma stecken, denn "man will die Eltern ja nicht verärgern/bloßstellen, die meinen es ja nur gut blabla". Und da wird auch viel runtergemacht von wegen "wird schon wieder" und "stell dich nicht so an" - in dem Sinne ist finde ich das Internet eine echte Bereicherung, weil man hier eben grade in solchen Fällen ernstnehmen muss was geschrieben wird.

    Und es ist es gut, wenn es neutrale Instanzen - wie das Jugendamt - gibt. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, das Lig auch einen Sozialbetreuer bekommen würde, der eben die Schritte mit ihm geht. 1/3 des Weggehens sind ja geschafft, wenn man aktiv Hilfe sucht.

    Und "den" Vertrauenslehrer gibt es meines Wissens nach gar nicht mehr - aber im Zweifelsfall ist jeder Lehrer auch bereit (bzw. verpflichtet) zu helfen und im besten Fall kennt da schon jemand die Eltern von Sprechabenden und weiß wie sie ungefähr ticken. Wenns da jemanden gibt, mit dem Ligiiihh auf einer Welle ist und dem er vertraut wäre das auch ein guter erster Schritt.

  2. #1762
    Viviane hat eigentlich schon das Wichtigste gesagt. Ich möchte noch anfügen, dass du das Recht hast, beim Jugendamt den Verantwortlichen zu wechseln. Das musst du nicht erklären, du darfst das einfach einfordern. Du bist noch minderjährig und es geht um urst persönliche Dinge. Du solltest, wie das schon gesagt wurde, aber dringend was unternehmen. Was da bei dir passiert, ist ein Unding, du solltest sowas nicht durchmachen müssen und, wenn das bereits so weit führt, dass du Selbstmordgedanken hast, ist es die allerhöchste Zeit, das zu beenden.

    Bezüglich der rechtlichen Konsequenzen für deine Eltern bzw. den beinahe "angedrohten" Entzug des Aufenthaltstitels solltest du dir im Übrigen erst einmal keine Gedanken machen, informiere dich auf dem Amt, welche Konsequenzen entstehen können. Du solltest dir dein eigenes Leben nicht verpfuschen lassen, weil das eventuell schwere Folgen (über deren Ausmaß ja noch gar nix klar ist) für die anderen haben könnte. Außerdem ist es nicht so, als wären die Leute auf dem Amt Roboter, die jedes deiner Worte schlucken und an den zentralen Überwachungsapparat weiterleiten. Wenn du dort jemanden findest, dem du dich anvertrauen kannst (wie gesagt: fordere das ein!), wird dieser jemand sicherlich auch Verständnis für deine Problematik haben, dir die Dinge stichhaltig erklären. Dass das alles auch wirklich rechtliche Folgen hat, ist meiner Meinung nach noch gar nicht raus.

    Dass du Skrupel hast, deine Eltern "ans Messer zu liefern", ist außerordentlich verständlich, aber Viviane hat es ja schon deutlich gemacht: Es geht erstmal um dich (und deine Geschwister?). Deine Eltern sind erwachsene Menschen, die müssen gelernt haben, ihr Leben zu meistern; als sie Kinder in die Welt gesetzt haben, haben sie gleichsam die Verantwortung für euer Leben übernommen; und sie müssen gelernt haben, dass es in der Welt Regeln und Konsequenzen gibt. Du und deine Geschwister hingegen seid minderjährig und schutzbefohlen. Deine Eltern müssen selbst auf sich aufpassen, du (ihr?) allerdings darfst und solltest dir Hilfe suchen, wenn es schon so weit ist, dass du an Selbstmord denkst.

    Was ebenfalls schon mit anklang: Hast du vielleicht einen Erwachsenen, zu dem du genug Vertrauen oder Bindung hast, von dem du meinst, dass sie oder er dir da ein wenig unter die Arme greifen könnte? Also zum Beispiel mit dir zum Amt geht, sich die ganze Sache komplett von dir anhört, vielleicht auch den ein oder anderen Tipp geben kann (du merkst, über's Internet ist das alles schwierig). Ich denke, es könnte dir einiges an Unsicherheit nehmen, wenn du dich nicht auch in diesen Belangen noch weiter selbstversorgen musst.

    Halt die Ohren steif. Aber geh zum Amt, erklär die Situation. Du bist ein intelligenter, charmanter Junge, der es definitiv besser verdient hat. Und das weißt du.

  3. #1763

    Katii Gast
    Ich weiß nicht ob Kummer das richtige Wort ist, aber Wut ist es nicht....

    Naja... also ich sitze im Zug , sind im vorderem Abteil (wo ich sitze) eine Horde betrunkener (Ich denke Fußballfans kann ich aber nicht genau sagen) fing ja schon damit an, dass im Bahnhof alle Leute angefangen haben zu Husten, wahrscheinlich wegen irgend einem Reizgas, auch wenn ich nichts gesehen habe, aber die Polizei war dort und sprach von Zwischenfall, naja...

    Dann im Zug, diese Gruppe die ganze Zeit laut Musik... und Leute angequatscht, gut hab ich einfach versucht zu ignorieren. Später dann jedoch war eine dunkelhäutige Frau mit im Abteil, und die Gruppe fing teilweise an sie anzustarren, und dann einige von denen die Hand am Heben ala Hitlergruß... Naja da war es soweit, dass ich laut gefragt habe ob es nicht an der Zeit sei Polizei zu rufen, weil man richtig mit der Angst zu tun kriegte...

    Im Endeffekt ruf ich dann meine Mutter an frag was ich tun kann, ob am Bahnschalter bescheid sagen vielleicht was bringt. Kaum habe ich aufgelegt kommt einer von den drei Meter Typen auf mich zu: "Hast du Polizei gerufen?", Ich: "Nein...", und wieder "Hast du Polizei gerufen?", das ging so eine Weile während er mir auf die Pelle rückte und mich anstarrte, ich starrte allerdings zurück. Dann sagte er was auf russisch und das er Russe sei und sie mehrere wären... und irgendwas über Heimat was ich nur halb verstanden hab. Als er abzog sagte er noch irgendwas und ich sagte, dass ich keine Angst vor ihm habe, da steckte er seinen Kopf aus den WC und schrie laut Russland...

    Naja ich habe am Bahnschalter gefragt aber dort konnten sie nichts machen...auf jeden Fall war das doch ganz schön Angst einflößend.... ich hatte zwar gesagt ich hatte keine Angst, aber als ich in den nächsten Zug stieg habe ich vor Schreck angefangen zu Weinen x.x... so lange das ich am Ende schon zu mir selbst gesagt habe ich soll nun aufhören zu heulen....

    Ich hoffe nur die haben die dunkelhäutige Frau dann in Ruhe gelassen nachdem ich ausstieg...

  4. #1764
    Langsam frage ich mich, welches kleine Mädchen ich vergewaltigt oder welche schwangere Nonne ich getötet habe, dass man für mich so eine Scheiße vorgesehen hat.

    Erst läuft es so gut, die Kaution für meine neue Bude wird vom Arbeitsamt gestellt, ALG II-Geld-Antrag ist erfolgreich abgegeben, alles perfekt, die Sonne scheint mir aus meinem fetten, haarigen Arsch.

    Und dann schaff ich es mit meinem bevorzugtem Umzugsunternehmen doch nicht mehr rechtzeitig. Die haben jetzt Urlaub bis zum 20.
    Ich hatte dann folgende Optionen:

    1. Das Ganze in meiner alten Bude in Dresden aussitzen bis zum 20. und mein bevorzugtes Unternehmen nach wie vor beauftragen.
    2. Mich nochmal um einen neuen Service kümmern, der mir möglichst zeitnah den Kram nach Leipzig schippert.

    Und ich etschied mich für 1.
    Leider begann gestern offiziel der Mietvertrag der neuen Bude. Und meine Mutter, diese gottverdammte ••••••••, möge sie eines frühen Todes sterben, rückt mit 2 Polizisten an, die mich salopp aus der alten Bude werfen sollen. Polizisten! Alter. Bin ich ein Schwerverbrecher?!
    Wenn sie so weitermacht, werde ich bald einer.
    Jedenfalls zeigen sich die "netten" Beamten unglaublich Hörresistent gegen meine Versuche, ihnen sachlich zu erklären, dass die Kaution bei meinem Vermieter noch nicht eingegangen ist und ich deswegen noch KEINEN Schlüssel habe. Wie ein gefährlicher Psyschopath werde ich unter strengster Beobachtung aufgefordert, meine Sachen in einen Rucksack zupacken und zu verschwinden. Und mein Wohnungsschlüssel wird mir ebenfalls abgenommen. Ich darf nichtmal Wechselkleidung oder IRGENDENDETWAS mitnehmen. Und da das Augustgeld vom Amt noch nicht aufm Konto ist, steh ich also ohne einen Pfenig Geld, ohne Schlüssel und nur mit einm Rucksak voll Dokumeten in Dresden. GEIL. EHRLICH.
    Polizei, dein Freund und Helfer!
    Fahre ich also schwarz bis zum Arbeitsamt, kläre in einem stundenlangen, mühsamen Gespräch, wies weitergeht und klopfe meine Vermieterin in Leipzig weich, den Schlüssel schon Freitag rauszurücken. Und bis dahin? Ja toll. Ich kurve also SCHWARZ nach Leipzig und bin jetzt mit 18 erst schon das erste mal im Leben obdachlos. Geileileil.
    Muss hier also mit letzter Kraft 2 Tage ins obdachlosenheim, glücklicherweise war heute das Geld drauf, sonst hätte ich mir nichmal die 2 Übernachtungen leisten können.
    Aber ich habe keine Wechselkleidung, garnix. Ich stinke wie ein Schwein und seh aus wie der letzte Penner. Und ich muss sehen, dass ich für nächste Woche einem Umzug bekomme.
    Wofür ich meinen scheiß SCHLÜSSEL wiederbrauch. Den meine Mutter garantiert nicht rausrücken wird.

    Und in dieser Obdachlosenunterkunft kämpfen sie mit MESSERN. Sind wir hier in Paris oder was?!
    Ich habe heute Nacht kaum schlafen können, weil die auf den Fluren gebrüllt haben wie die WAHNSINNIGEN.
    Entweder ich werde bald zum Selbst- oder zum Mörder. Eines von Beiden garantiert.

    Geändert von Holo (02.08.2012 um 11:30 Uhr)

  5. #1765
    Ich verstehe nicht, warum deine Mutter dich mit Hilfe der Polizei aus der Wohnung rausgeworfen hat. Da muss sie ja ziemlich krasse Gründe genannt haben, dass die Polizei dich gleich rauswirfst.
    Wobei ich mich frage, ob sie das überhaupt darf. Denn arbeitslos, 18... Sie kann dich eigentlich nicht so rauswerfen. Aber gut, dazu kann ich schlecht was sagen... Ich kenne mich damit nicht richtig aus und die Hintergründe erst recht nicht.

    Ich hoffe, du kannst was auf dem Arbeitsamt klären

    - Das Inno -

  6. #1766
    @Nonsense
    Welch herzlose Mutter. Kann verstehen, dass du sie •••••••• nennst. Ich würde zwar logischerweise vom Mord abraten, da die Aufklärungsrate bei Morden hoch ist. Aber ich finde es schon sehr assig von ihr, dich ohne weiteres auf die Straße zu setzen. Welche ordentliche Mutter tut so etwas? Leider ist Blut dicker als Wasser. Wenn sie sowas tut, müsstest du rechtlich versuchen deine Sachen zugänglich zu machen, damit diese transportiert werden können.

    @Ligiiihh
    Damit bist du einer der vielen, die Väter haben, die schlichtweg ihren Zweck verfehlten. Hier empfehle ich auch, dass du rechtlich gegen sie vorgehst, auch wenn es schwer ist. Wenn physische Gewalt im Spiel war, könnte es sicherlich einfach sein. Wenn es nur seelische ist, dann sei unnachgiebig, denn viele Beamte sind wirkliche Versager wenn es um Einfühlungsvermögen geht. Teilweise sind da wirklich Beamte, die keine Ahnung vom Leben haben und wirklich nutzlos sind. Aber auch sicher kompetente, die dir helfen können, wenn du dich an den Versagern vorbeikämpfst.
    Natürlich muss geplant werden, wie es dann mit dir weitergeht. Es dürfte zwar sicher möglich sein die Schule zu beenden, aber ich habe keine Ahnung für das Studium. Ich war nie selbst beim Jugendamt und habe meist auch nur Personen kennen gelernt, wo es nach der Scheidung beim besseren Elternteil weiterging.

    @Katii
    Solche Leute sind oft diejenigen, die Messer mit sich führen. Angst wäre wohl verständlich in solchen Fällen. Und oft sind dann noch weitere Personen da, die einem gefährlich werden können. Ungebildetes Gesindel, welchem man mit amerikanischer Polizeigewalt begegnen sollte (ist nicht so extrem, aber sie sind viel durchsetzungsfähiger). Bin froh, dass es nur bei dieser, womöglich leeren, Warnung blieb. Hätte direkt schlimmer werden können.

  7. #1767
    @Nonsense:

    Mir fällt es schwer das zu glauben. Kenne die Hintergründe nicht. Aber alter, Nonsense, bei allem Respekt: Warum zeigst du deine Mutter nicht endlich mal an ? Wie soll denn das weitergehen? Willst du dir dein Leben lang von jedem alles gefallen lassen? Ich weiß, der Schritt ist schwer, aber so langsam mal notwendig. Denk mal an dich und dein Wohl. Das kann die dir nicht zumuten, du hast Rechte, die du geltend machen kannst.

  8. #1768
    (Wir brauchen ein Melancholiesamla. [lies: "Ich brauche ..."])
    Hm. Einer meiner Kommilitonen hat mich heute also gefragt, was ich so an "Mäuschenballast" hätte. Gemeint waren Beziehungsgeschichten, was liegt da so, was läuft da so. Nachdem wir eine Stunde über seine Freundin mit Essstörung geredet haben und er mit dem Spruch endete "Nu ja, s'hat jedor sei Päckl zu trahn, nu." (Ja, so sprechen Sachsen offenbar hin und wieder noch.) Und ich hab ihm gesagt, dass ich momentan mit dem Alleinsein echt ganz glücklich bin. Und er meinte so: "Das is aber oft schon'n bissl ne Ausrede. Dor Fuchs mitn Traubn quasi." (Der Vergleich war ziemlich niedlich. ^^) Und ich hab ihm versichert, dass mir das momentan sehr gut tut. Der Überzeugung bin ich auch. Oder war ich bis etwa ne Stunde danach.

    Es ist irgendwie so eine komische Angewohnheit von Menschen, wenn sie in einer Beziehung sein wollen. Also, eine schöne, aber eine komische. Irgendwie erkenne ich da immer noch nicht diese scheinbar rationale Begründung dahinter. Nicht, dass es die bräuchte. Offensichtlich braucht es die nicht, denn irgendwie ist mir der Gedanke, sei er nun völlig irrational, gar nicht so fremd oder zumindest fern, wie ich mir das gern vormache. Und es ist nicht das Sexuelle (irgendwie war das die letzten paar Mal relevanter als alles andere), ich könnte momentan nicht von "Druck haben" sprechen, ich hab in den letzten zwei Jahren meiner Beziehungslosigkeit 6mal Zucker bekommen, was für Menschen wie mich in beziehungsloser Lage ziemlich überdurchschnittlich ist. Da war es irgendwie so einvernehmliche Bedürfnisbefriedigung, die etwas seltsam, aber doch ganz gesund war.

    Aber irgendwas fehlt da. Wären's die "Angebote", wär's vermutlich sogar noch was anderes, aber eigentlich bin ich es, der die "Angebote" in den Wind schießt oder zu unverbindlichen Schäferstündchen umwandelt. Warum? Ich weiß nicht ganz. Auch hier fehlt der rationale Grund. Mein Leben läuft momentan absolut toll, ich bin einer dieser gelassenen Strebsamen geworden, die man offenbar irgendwie für eine ganz angenehme Gesellschaft hält. Ich bekomme sogar Komplimente für mein Aussehen und Auftreten. Das sage ich nicht aus Prahlerei, sondern weil das für Menschen wie mich eine absolut ungewöhnliche und fast glückbeseelte Situation ist; ich bin (oder war?) kein Mensch, dem man oft Komplimente machen würde. Schon gar nicht für Aussehen und Auftreten. Und was manche Leute an meiner Art finden, ist mir eigentlich auch schleierhaft, ich bin so smalltalkbegabt wie T-Rex dazu, sich am Po zu kratzen, ich bin ein mieser Klugscheißer und an Arroganz fehlt es mir im Grunde auch nicht, wenn in der Regel auch begleitet von quasi kanadischer Apologetik. Aber irgendwie werde ich gemocht und irgendwie scheine ich auch anziehend zu wirken. Manchmal flirte ich, ohne es zu merken. Manchmal flirte ich bewusst.

    Ich glaube hin und wieder, dass ich einerseits immer noch das suche, was ich mal hatte, und dann aber abgeben musste, weil das Universum entschieden hatte, dass man mit 16 Jahren nicht die Erfüllung leben darf, dass es da noch was zu lernen gibt, was offenbar nur mit Schmerz erkauft werden kann. (Was natürlich totaler Unfug ist, du garstiger Kosmos. Es ist immer sehr leicht, den Tod zu einer Lektion für die Lebenden umzudeuten; zu sagen, dass der Tod mich gelehrt hätte, wie ich das Leben zu sehen hätte, dass ich dankbar sein sollte für alles Gute, dass mich das Wissensinstrumentarium des Verlustes selbst jetzt noch in meiner akademischen Karriere voranbringt. Aber ich muss ehrlich gestehen [und John Green, den ich gerade sinnenthoben zitiere, gibt mir da recht], dass ich jede Lektion des Todes auch hätte auf anderem Wege lernen können. Ich muss ehrlich gestehen, dass du, liebes Kleingeistuniversum, um einiges schöner wärst, ohne solch bitter erkaufte Gnosis.) Ich glaube hin und wieder, dass ich andererseits nicht von der Vorstellung loslassen will, die ich mir einmal über die Beziehungsseite meines Lebens gemacht habe. Solche Vorstellungen sind natürlich personengebunden. Et voilà tout.

    Ich glaube eigentlich nicht, dass mir meine bisherigen Beziehungserfahrungen so sehr das Rückgrad gebrochen haben, dass ich jetzt beziehungsunfähig bin. Einiges davon war die Hölle; einiges hat in Querverbindung mit anderen Umständen die passende Styx- und Ewiges-Leid-Atmosphäre geschaffen; einiges davon war ganz nett, aber eigentlich nur so viel, als dass ich die Farces (ist das der Plural?) meiner bisherigen "erwachsenen" Beziehungen (die natürlich das genaue Gegenteil von "erwachsen" waren) nicht zur Ursache für all mein achso großes bisheriges Leid verklären kann. Es war immerhin genug, dass ich mit Leuten mit selbstverursachten Problemen nicht mehr umgehen kann. Dass ich diesen versteckten Zorn, der da irgendwo schwelt, nicht zurückhalten kann, wenn mir jemand aus seiner eigensverschuldeten Blödheit heraus das Leben schwer macht. Es war genug, um mich zu einem Menschen zu machen, der fortgehen kann, ohne dabei viel zu bereuen oder nach Gründen zu suchen, warum ich bleiben sollte, wenn mir die Situation missfällt. Man verstehe mich aber nicht falsch: Ich würde dieses Leben gegen kein anderes austauschen. Ich bin glücklich. Ich bin in allen Belangen, die ich mir als relevant vorstellen kann, kerngesund und in blendender Verfassung. Und wenn etwas stört, wird es reformiert; ich bin kein Utopist, der zum Scheitern verurteilt ist, ich bin handlungsfähig und veränderungswillig, sobald die Not dazu besteht.

    Nur diese eine Stelle gibt mir heftig zu denken. Die letzte Frau, mit der ich mir eine Beziehung hätte vorstellen können, von der habe ich mich so weit "weggelebt" (wir uns voneinander?), dass ich jetzt sogar ein bisschen Schiss davor habe, irgendeinen Kontakt herzustellen, der über Facebook hinausgeht. Das letzte Mädchen, mit dem ich mir ein Leben hätte vorstellen können, ist seit ziemlich genau drei Jahren nur noch in Thoughtland auffindbar. Der letzte intime Kontakt, den ich hatte, spielte sich im Herzen Polens ab; und dafür gilt wohl die Las-Vegas-Parole mit dem dort passieren und dort bleiben.

    Wenn ich an Liebe denke oder an Familie oder an Erfüllung, dann ist da immer noch diese eine Lebensoption (die moderne Philosophie lehrt uns ja, dass alles aus Wahlmöglichkeiten besteht), die das Universum vor ein paar Jahren als Tribut für seine Schulmeisterei eingefordert hat, die insgeheim noch heute mein Denken und Erkennen in gewisser, sehr ausschlaggebender Art und Weise beeinflusst. Ich glaube, wenn man den Gedanken ans Ende lange genug zu bekämpfen versucht, wird der Gedanke irgendwann das, was nicht enden soll: Eine unveränderliche Alter-Tu-Imago quasi (ja, jetzt spinne ich nur noch rum). Das ist für einen verkopften Menschen beruhigend und beunruhigend zugleich.

    Ich weiß nicht, ob das alles unter "Mäuschenballast" zählt. Ich weiß nicht, ob das irgendwie verständlich ist und ob ich hier auf einen Punkt gekommen bin. Vermutlich wache ich morgen auf und habe mit all dem erstmal wieder gar kein Problem. Es ist auch jetzt kein allzu großes Problem. Es ist nur schwierig, irgendwie. Da ist so eine ganze Empfindungswelt, die nur noch in meinem Kopf besteht, und die in einer Beziehung total gut ausgelebt wäre. Wo genau die Barrieren sind und ob es welche sind, die ich mir nicht nur einbilde, weil ich dem Schulgeld nachtrauere, weiß ich nicht. Es tut jedenfalls nicht weh. Es hat nur komische Ausläufer, beispielsweise den, dass ich homo-amouröse Experimentierwünsche entwickle, nur um zu schauen, ob das etwas änderte, ob ich mit einem Kerl das Imago-Problem umschiffen könnte. Auch hier fehlt es nicht an Angebot (man glaubt gar nicht, wie attraktiv man auf homosexuelle Männer wirken muss, wenn man noch etwas knabenhaft aussieht), allerdings völlig an Eignung -- beiderseitig. Ich weiß auch nicht, ob ich an sowas Spaß hätte oder ob das für mich überhaupt möglich wäre. Es ist komisch. Es ist komisch und ich spreche in diesem Moment ein Hoch auf das anonyme Internet aus, wo man solche Dinge erzählen kann.

    Geändert von Mordechaj (03.08.2012 um 10:52 Uhr)

  9. #1769
    Zitat Zitat
    Aber irgendwas fehlt da. Wären's die "Angebote", wär's vermutlich sogar noch was anderes, aber eigentlich bin ich es, der die "Angebote" in den Wind schießt oder zu unverbindlichen Schäferstündchen umwandelt.
    Zitat Zitat
    Der letzte intime Kontakt, den ich hatte, spielte sich im Herzen Polens ab; und dafür gilt wohl die Las-Vegas-Parole mit dem dort passieren und dort bleiben.
    Alter.

  10. #1770

    Gala Gast
    <3

  11. #1771
    Gestern bis heute morgen: BMT
    Jetzt: Eine leere Wohnung

    Feels bad man

  12. #1772
    Auf einen Schlag ist alles vorbei... Ich wünsch mir das BMT sehnlichst zurück.
    Aber glaub mir, die Abschiedsstimmung am letzten Tag ist total furchtbar. Der letzte Tag fühlt sich an wie warten, bis die Heimreise beginnt. Und der erste Tag fühlt sich an wie warten, dass die Leute antanzen.
    Warten ist scheisse. Und Langweilig.

  13. #1773
    Ich glaube, ich habne ziemlich heftige Soziophobie, oder wie auch immer man das nennt. Also ich hab ja schon immer Probleme gehabt, mit anderen Menschen zu kommunizieren, zum Teil brauchte ich Wochen, bis ich irgendwie mit anderen klar kam, aber in letzter Zeit scheints extreme Ausmaße angenommen zu haben. Ich hab so die Befürchtung, dass es unter anderem an meiner momentanen Lebenssituation liegt, mein Selbstvertrauen war schon immer eine meiner größten Schwächen, aber in letzter Zeit hat es immer mehr gelitten. Ich meine, gut, es ist klar, dass ich Probleme habe, neue Kontakte zu knüpfen, aber mittlerweile trau ich mich kaum noch, mit alten Kontakten zu sprechen und das gilt nicht nur fürs rl... es ist eine Angst die schon fast an Panik grenzt...keine Ahnung, was ich machen soll...

  14. #1774
    Zitat Zitat von R.F. Beitrag anzeigen
    Ich glaube, ich habne ziemlich heftige Soziophobie, oder wie auch immer man das nennt. Also ich hab ja schon immer Probleme gehabt, mit anderen Menschen zu kommunizieren, zum Teil brauchte ich Wochen, bis ich irgendwie mit anderen klar kam, aber in letzter Zeit scheints extreme Ausmaße angenommen zu haben. Ich hab so die Befürchtung, dass es unter anderem an meiner momentanen Lebenssituation liegt, mein Selbstvertrauen war schon immer eine meiner größten Schwächen, aber in letzter Zeit hat es immer mehr gelitten. Ich meine, gut, es ist klar, dass ich Probleme habe, neue Kontakte zu knüpfen, aber mittlerweile trau ich mich kaum noch, mit alten Kontakten zu sprechen und das gilt nicht nur fürs rl... es ist eine Angst die schon fast an Panik grenzt...keine Ahnung, was ich machen soll...
    Du gehts anscheinend nicht mehr zur Schule bzw. gehst du studieren oder machst nicht sonstige Sachen wo man Leute treffen kann? Geh auf Konzerte, mach einen Sport, lern eben Leute kennen die wenigstens ein paar interessen mit dir teilen. Falls deine alten Kontakte interessant genug wären um sie zu kontaktieren, dann tu es. Wenn die so interessant sind wie ein Stück einer alten Baguette, dann lass es - keiner sollte Zeit verschwenden an Leuten die nicht interessant sind bzw. wo man offiziel noch keine Geistigen Behinderung festgestellt hat.

  15. #1775
    Der Ratschlag 'lern eben Leute kennen' ist nicht sonderlich hilfreich in einer solchen Situation, weil eben genau -das- das Problem ist - die Angst, die Panik davor, jemanden anzusprechen, mit ihm auch nur zu reden.
    Ich leide unter genau demselben Problem...bei mir kommt hinzu, dass ich die ganze Zeit das Gefühl habe, mich lächerlich zu machen, und die Angst, der andere würde mich für doof halten. Immer und in jeder Situation, mal mehr, mal weniger, aber irgendwie doch immer. Leute anzusprechen hilft deswegen nicht, weil es diese negativen Gefühle erst so richtig triggert. Es ist tieferliegend... höchstwahrscheinlich wirklich eng mit einem schwachen Selbstwertgefühl verbunden.
    Da das nicht mein einziges Problem ist, bin ich derzeit (also... seit Februar.. -.-) auf der Suche nach einem Therapieplatz. Vielleicht wäre das auch das Richtige für dich? Die Panik vor Kommunikation ist ja schon ein paar Stufen höher als lediglich 'etwas schüchtern zu sein'. Ich dachte Ewigkeiten, dass ich nur 'etwas schüchtern' ... bzw. 'sehr schüchtern' bin. Jetzt bin ich in einer Sackgasse gelandet, in der ich kaum irgendetwas in meinem Leben alleine regeln kann, weil ich nicht mal den Mut habe, irgendeine Institution anzurufen. Und ärgere mich (auch meiner anderen Probleme wegen, die ebenfalls immer schlimmer wurden, statt, wie von mir erhofft, mit wachsenden Jahren besser zu werden), dass ich erst jetzt diesen Schritt gehe.
    Wie gesagt, vielleicht solltest du die Möglichkeit einer Therapie auch ins Auge fassen

  16. #1776
    Zitat Zitat von R.F. Beitrag anzeigen
    Ich glaube, ich habne ziemlich heftige Soziophobie, oder wie auch immer man das nennt. Also ich hab ja schon immer Probleme gehabt, mit anderen Menschen zu kommunizieren, zum Teil brauchte ich Wochen, bis ich irgendwie mit anderen klar kam, aber in letzter Zeit scheints extreme Ausmaße angenommen zu haben. Ich hab so die Befürchtung, dass es unter anderem an meiner momentanen Lebenssituation liegt, mein Selbstvertrauen war schon immer eine meiner größten Schwächen, aber in letzter Zeit hat es immer mehr gelitten. Ich meine, gut, es ist klar, dass ich Probleme habe, neue Kontakte zu knüpfen, aber mittlerweile trau ich mich kaum noch, mit alten Kontakten zu sprechen und das gilt nicht nur fürs rl... es ist eine Angst die schon fast an Panik grenzt...keine Ahnung, was ich machen soll...
    Sowas ähnliches kenne ich, und ich hasse es genauso sehr!

    Bei mir bezieht sich das in erster Linie auf den Beginn und das Beenden einer Kontaktsituation. Egal, wie nah mir diese Person steht, oder wie sich die Beziehung zu dieser Person gestaltet, ich bin mir stehts unsicher, wie ich jemanden begrüßen soll oder verabschieden soll, weshalb ich gerade in größeren Gruppen solche Situationen wie die Pest hasse und bevorzuge, irgendwann einfach "da" zu sein, oder irgendwann einfach "weg" zu sein.
    (Einzige Ausnahme sind mein Freund und mein bester Freund - aber selbst mit meiner Mutter habe ich keine festgelegte Art der Begrüßung, wodurch diese Begrüßung immer anders ausfällt ...)

    Ich habe auch tierisch Angst davor, in ein Geschäft oder einen Betrieb zu gehen, um nach Arbeit zu fragen. Aber ich glaube, das ist nochmal eine leicht anders zu definierende Angst.

  17. #1777
    @R.F. Warst du eigentlich mal auf der BMT? Vielleicht hilft dir ja sowas von der "Menschenfurcht" loszukommen, wenn du die Leute doch "irgendwo schon kennst".

    Bei mir ist es gerade etwas durcheinander. Seit zweieinhalb Wochen laufe ich ohne Psychopharmaka. Und das nach über 9 Jahren Dauereinnahme. Die einzige Nebenwirkung bislange ist ein überhöhter Schlafbedarf.
    Das letzte Mal musste ich nach zehn Tagen den Selbstversuch abbrechen, wäre mit Grippe, Fieber und Magendarm plus Komawachträumen in zwei Nächten fast hopps gegangen. Meine Freunde wissen es alle und beten für mich ( bedeutet mir als gläubigem Menschen auch sehr viel) und fragen immer mal wieder nach. Sogar mein Psychologe hat es gut aufgenommen, meinem Psychater habe ich es dagegen noch nicht gesagt genausowenig meinen Eltern. Meine Ma würde mich wahrscheinlich direkt einweisen, sie hat ja auch schon dreimal erlebt, wie ich in die Klinik abgewandert bin.

    Was mich eher ambivalent zurücklässt ist das Thema Frauen. Jetzt hatte ich letzte Woche endlich das lang ersehnte Date mit Ramona. War auch echt schön wir waren wandern und währenddessen sagte sie auch immer wieder dass sie das öfters machen muss und will. Also hab ich ihr halt angeboten das wir ja ab und an gemeinsam laufen können ( und mich natürlich gefreut). Jetzt die Woche, heute besser gesagt wollten wir eigentlich erneut wandern, aber als ich ihr vorgestern abend anrief hatte sie auf einmal was "zu erledigen". Ich verstehe diese Frau nicht. In manchen Momenten sind wir uns so nah und dann taut sie so auf, das eher sie öfters das Gespräch initiiert. Und dann gibt es wieder wie dieses Mal so Zeiten wo sie sich zurückzieht von allem, von mir. Sie ist so nah und doch so fern. Ich weiß auch das da viel in ihrm Leben ist, dass sie auf die Reihe bekommen möchte. Der Job im Krankenhaus ödet sie an, wo sie seit 6 Jahren arbeitet und irgendwo sucht sie ihren Platz im Leben. Und vielleicht ist sie auch irgendwo noch von ihrer langjährigen Beziehung gezeichnet. Der Mann hatte sie letztes Jahr nach sechs Jahren beziehung verlassen und dadurch ist sie auch erst zu unsrem Freundeskreis gestoßen. Vielleicht will sie keine Beziehung vielleicht auch einfach nicht mich.
    Irgendwie musste ich mich da emotional auch mal rausnehmen. Also hab ich beschlossen, das ganze für mic wegzurationalisieren was irgendwie dann jedes Mal klappt. Dann zweifel ich wieder dran,wie eine Frau meine Gefühle je ernst nehmen könnte, wenn ich sie einfach so "ein/ausschalten" kann. Aber vielleicht ist das ja auch so mit den wechselhaften Gefühlen. Auf jedenfall hab ichbeschlossen mich nun erstmal innerlich von dem Gedanken an Partnerschaft zu verabschieden und mich mehr um mein Leben zu kümmern. So hat gut getan das einfach mal runterzuschreiben.

  18. #1778
    Mein großer Umzug am Montag, für den ich einen Monat lang in einer leeren Einraumwohnung zäh und qualvoll gelitten habe ist - Überraschung - komplett geplatzt. Unglaublich Unglaublich.
    Kaum war der Urlaub meines Unternehmens beendet, wurde der zuständige Chef genau am ersten Tag krank und fällt für mindestens 4 Wochen aus.
    Ich glaub das einfach nicht. Ich konnts am Montag wirklich nicht fassen. Ich meine, ganz ehrlich...WIE VIEL Unglück, Pech und fortunischen Zorn kann EIN Mensch in so kurzer Zeit haben? Das ist doch schon keine Verkettung von unglücklichen Zufällen mehr!

    Die Vertretung wollte mir keine Aussicht auf eine Terminplanung vor Montag machen. Ich kann also erst MONTAG wieder dahin fahren, um erstmal einen ERNEUTEN Umzugstermin zu machen. Mir war am Montag so zum heulen zumute...aber heulen hilft bekanntlich nicht wirklich weiter. Und jetzt sitze ich also mindestens noch eine Woche in dieser schrecklichen Einzelzelle, die eigentlich meine tolle, neue Wohnung sein sollte. Und langsam werde ich da drin wahnsinnig..ich führe Selbstgespräche, gehe auf und ab, jage Fliegen...um nicht vollends durchzudrehen, gehe ich so oft wie möglich in der Woche raus...ein oder zweimal gönne ich mir in der Bibliothek hier ne Stunde Internet. Das Problem ist, Mockau ist in Leipzig totes Land. Hier ist NICHTS, NICHTS!

    Und ich werde es langsam leid, auf stinkendem Zeitungspapier zu schlafen..ich dreh bald durch. Ich dreh bald durch.
    Ich muss da raus..nein, besser, Möbel und Strom müssen rein.

    Geändert von Holo (23.08.2012 um 14:02 Uhr)

  19. #1779

    Gala Gast
    Ich hätte mir ja an deiner Stelle schon vor Wochen ne andere Umzugsfirma gesucht.

  20. #1780
    Zitat Zitat von Gala Beitrag anzeigen
    Ich hätte mir ja an deiner Stelle schon vor Wochen ne andere Umzugsfirma gesucht.
    Das sind zuständige Leute, die ich seit Jahren kenne. Die sind beim Arbeitsamt angemeldet. Die touren das Zeug billig und schnell nach Leipzig.
    Änderungen diesbezüglich wären jetzt der Kopfschuss mit dem Strick.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •