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Thema: Kummerkasten

  1. #1741
    Meiner Meinung nach könntest du eine Gaumenspülung vertragen. Irgendetwas, was dir das Gefühl gibt, von vorne anzufangen. Solche Momente folgten bei mir immer nach ziemlich beknackten Situationen, allerdings waren diese nur die Auslöser. So richtig in Verbindung steht diese Motivationslosigkeit/Sinnentleertheit nicht, jedenfalls fühlt es sich nicht so an. Zuhause rumzuhängen ist deswegen nichts ungewöhnliches, aber es ist... langweilig, sagen wir es so. Ich weiß nicht, worin deine Interessen liegen, aber du könntest beispielsweise eine neue Serie schauen. Sitcoms haben mir da sehr geholfen. Sowas verlangt nicht viel Arbeit, man lehnt sich einfach nur zurück, schaut es sich an und lacht dabei. Was vor allem hilfreich gewirkt hat, war die Motivation, die Serie weiterzuschauen. Dadurch bekommt man Stück für Stück Lust, weiterzumachen, in allen Bereichen der Interessen oder deines Lebens. Ich kann nichts garantieren, aber bei mir hat es jedenfalls gewirkt.

  2. #1742
    Du bist einfach an dem Punkt angekommen, dass du mitbekommst, dass du nicht derjenige bist, der du sein willst. Die Phase macht wohl jeder durch und leidergottes macht es dich weder besonders, noch zu einer Ausnahme. Ich kann natürlich nicht nachvollziehen, wie sehr du an deiner Wunsch- und Wertevorstellung hingst und wie sehr es dir wichtig ist, dem zu entsprechen, aber du solltest es ganz einfach akzeptieren. Such dir eine Beschäftigung und nimm einfach hin, wer du wirklich bist.

    Aus meiner persönlichen Sicht solltest du wirklich deinen Kopf ersteinmal freikriegen und dann schlägst du bei "Drogen oder frauengeschichten wirklich über die Stränge", weil es ja das ist, was du scheinbar willst. Mein Tipp: Warte lieber ab, bis es dir von alleine besser geht. Trost in chemischen Substanzen zu suchen, die Glückshormone ausschütten, ist nämlich ne gefährliche Sache und kann schnell damit enden, dass du glaubst, ohne nicht mehr in den Tag starten zu wollen. Und körperliche Zuneigung hilft dir mit Sicherheit auch nicht, mit dir selbst besser klarzukommen.

  3. #1743
    In meiner Familie bin ich mittlerweile ein kleines Stück Abfall, welches in der Respekts-Hierarchie den Platz ganz unten, noch vor meinem jüngerem Bruder, rangiert und nicht wert ist, versorgt zu werden. Niemand will sich um mich kümmern und ich werde behandelt wie ein Sklave, über den sich alle lustig machen dürfen. Aber noch viel schlimmer als das: Ich hatte eben zweimal zm ersten Mal das Bedürfnis, aus dem Auto zu springen und mich vor ein anderes zu werfen. Ich muss ganz schnell hier weg, da ich das Gefühl habe, dass ich die nächsten 24 Stunden ansonsten nicht überleben werde.

  4. #1744
    Ligiiihh, hast du irgendwelche Verwandten, wo du hinkannst? Wenigstens für ein paar Tage, bis dieses Gefühl vorbei ist?

  5. #1745
    Würde ich auch vorschlagen... Vielleicht bei Tante/Onkel, Oma/Opa? Oder notdürftig bei Freunden?

    - Das Inno -

  6. #1746
    Ist die Frage ob das eine nachhaltige Lösung ist...
    Aber um den Kopf freizubekommen kann es nicht schaden, erstmal Abstand zu nehmen.

  7. #1747
    Eine Nachhaltige Lösung ist vermutlich nur der Schritt in die Selbstständigkeit. Eigene Wohnung etc. Aber wie? Das ist der Punkt.

    Aber ich würde Dir ebenfalls empfehlen erstmal da weg zu kommen.

  8. #1748
    Zitat Zitat von Daen vom Clan Beitrag anzeigen
    Ist die Frage ob das eine nachhaltige Lösung ist...
    Nein.
    Zitat Zitat
    Aber um den Kopf freizubekommen kann es nicht schaden, erstmal Abstand zu nehmen.
    Genau darum gehts jetzt erstmal.

  9. #1749
    Ich habe hier keine Verwandten und wollte gerade weg. Aber ich wurde eingesperrt...

  10. #1750
    Ich finde es immer arg bedenklich, wenn so krasse Formulierungen genutzt werden, ohne irgendwie konkrete Beispiele zu nennen.
    Manchmal ist einiges wesentlich weniger dramatisch, als man es selber (Unterstellung: pubertätsbedingt) sieht und ließe sich vielleicht mit einem ruhigen Gespräch aus der Welt schaffen.
    Wenn einem die Eltern als kleines Kind / prä-pubertär nicht mies behandelt haben, werden sie das sicherlich nicht plötzlich von jetzt auf gleich machen und entsprechend einem klärenden Gespräch aufgeschlossen sein.

    Sollte es sich allerdings so darstellen, wie beschrieben, wäre vielleicht mal das Wenden an einen Vertrauenslehrer (denn dafür sind die nämlich auch da) sinnvoll, bevor man selbst alleine zum Amt rennt.

  11. #1751
    Ich musste vier Monate alleine zuhause leben und für das wöchtentliche Geld kellnern. Ab und zu ist mein Vater gekommen, allerdings nur, weil er sich dazu gezwungen gefühlt hat. Jede Art von eigener Meinung stempelt er als aufsässig und frech ab. Gerade im Auto hat er mich angeschrien, weil ich gemeint hatte, dass ich schon wusste, was er zu mir gesagt hatte. Solange ich mit seinem Geld lebe, muss ich auf alles hören, was er zu mir sagt. Widerreden sei mir verboten. Er hat mich vor meinem eigenem kleinen Bruder vorgeführt, mich beleidigt und gesagt, er redet nicht mehr mit mir. Ich verstehe es einfach nicht, wieso ich so behandelt werde.

    Möglicherweise klingt das weniger dramatisch, als ich es darstelle. Aber ich wurde verrückt. Erst vor ein paar Monaten habe ich meinen Fernseher umgeschmissen und zerstört, diesmal war's ein Tisch, ein Schrank und diverse Dinge, die mir unter die Hände kamen. Und was mir noch mehr Sorgen bereitet: Ich hatte Selbstmordgedanken. Ich bin absolut gegen Selbstmord, ich hasse es, wenn Leute meinen, sich selbst umbringen zu müssen. Und dann sowas.

    Geändert von Ligiiihh (17.07.2012 um 13:02 Uhr)

  12. #1752

    Gala Gast
    Liigiih, geh echt direkt zum Jugendamt. Das kann so nicht weitergehen und die können dir am besten weiterhelfen!

  13. #1753
    Darf ich mal fragen, wie alt du bist?
    Es kann es nicht sein, dass du für die lange Zeit, in der du alleine Zuhause bist, jobben musst, um über die Runden (?) zu kommen. Sowas ist absolut unverantwortlich. Und im Zimmer einsperren? Hallo? Ich hätte da wohl die Polizei gerufen.

    Wie Gala sagte, kontaktiere das Jugendamt, soweit du das hier beschreibst, sind das ja grausame Zustände. Die können dir bei sowas wirklich helfen.

    - Das Inno -

  14. #1754
    Ich persönlich würde wohl zuerst einmal mit einer anderen Vertrauensperson in deinem Umfeld darüber sprechen. Das kann ein Lehrer oder die Eltern eines Freundes sein. Vielleicht auch dein Hausarzt oder so, einfach jemand der dir erstmal einen Rat geben kann oder mit dir das Gespräch mit deinen Eltern suchen kann bzw. den eventuellen Ernst der Lage aus einem andere Blickwinkel betrachtet als es Jugendliche oder Leute aus dem Internet können. Es ist schon ziemlich krass mMn gleich zum Jugendamt zu gehen und wenn sollte dich dabei vielleicht jemand erwachsenes unterstützen. Unternehmen solltest du aber auf jeden Fall etwas!

    Kopf hoch, Ligiiihh. :<

  15. #1755
    Zitat Zitat von Sperlingsprinz Beitrag anzeigen
    Ich persönlich würde wohl zuerst einmal mit einer anderen Vertrauensperson in deinem Umfeld darüber sprechen. Das kann ein Lehrer oder die Eltern eines Freundes sein. Vielleicht auch dein Hausarzt oder so, einfach jemand der dir erstmal einen Rat geben kann oder mit dir das Gespräch mit deinen Eltern suchen kann bzw. den eventuellen Ernst der Lage aus einem andere Blickwinkel betrachtet als es Jugendliche oder Leute aus dem Internet können. Es ist schon ziemlich krass mMn gleich zum Jugendamt zu gehen und wenn sollte dich dabei vielleicht jemand erwachsenes unterstützen. Unternehmen solltest du aber auf jeden Fall etwas!

    Kopf hoch, Ligiiihh. :<
    Dass er 4 Monate alleine gucken muss, wie er über die Runden kommen soll und deswegen jobben muss und von seinen Eltern in seinem eigenen Zimmer eingesperrt wird, ist für dich also so "normal", dass man da nicht das Jugendamt einschalten sollte?
    Sorry, das finde ich nicht. Das sind krasse Zustände.

    - Das Inno -

  16. #1756
    Nein, nein, da habe ich mich vielleicht etwas zu ungenau ausgedrückt. Ich habe im Restaurant meiner Eltern ausgeholfen, wo ich auch von meinem Halbbruder unterstützt werde. Ich mache das teilweise freiwillig, um an etwas Geld zu kommen. Die letzten Monate war ich halt dazu gezwungen, da etwas zu machen, da meine Eltern ständig weg sind. Mein kleiner Bruder wird eigentlich auch nur von seiner Großtante beaufsichtigt, die aber nicht hier mit in unserer Wohnung lebt. Sie kommen ab und zu vorbei, um mir beim Aufräumen zu helfen.

    Das mit Jugendamt habe ich bisher schon gemacht, allerdings ging das bisher nur um schulische Probleme, da meine Lehrer einen herben Leistungsverlust bei mir festgestellt hatten. Ich hatte das mit den Selbstmordversuchen meiner Mutter erklärt, mehr nicht. Ich sehe aber auch in den Leuten vom Jugendamt nicht wirklich Vertrauenspersonen. Die sehen das stellenweise zu sehr rational. Ich wurde in meiner Kindheit manipuliert, sodass ich meine Eltern eigentlich immer auf irgendeine Weise schätzen und lieben werde, egal, was sie mir antun. Und deswegen will ich da keine rechtlichen Konsequenzen vorerst einleiten...

    @Inno: Ich werde dieses Jahr noch 16.

  17. #1757

    Gala Gast
    Das Jugendamt != rechtliche Konsequenzen.

    Das ist nunmal die Anlaufstelle, die dir helfen kann. Sei es nun um in ein betreutes Wohnen für Jugendliche oder zu Verwandten/Bekannten zu kommen denen du traust, einen finanzunterstützenden Überblick gebend oder dir die Optionen zu zeigen die du hast. Da brauchst du nicht gleich losklagen und aufhören deine Eltern nicht mehr lieb zu haben. Aber so kanns ja einfach nicht weiter gehen.

  18. #1758
    Ich befürchte halt, dass meine Umstände halt für sie auf irgendeine Art und Weise erklärt werden müssen. Mein Sozialhelfer meinte auch, dass im Zweifelsfall die Aufenthalts-Genehmigung von meinen Eltern weggenommen werden könnte. Sie stellen einem halt viele Fragen und mittlerweile habe ich versucht, da möglichst unproblematisch rauszukommen.

  19. #1759
    Es ehrt dich das du deine Eltern schützen willst Ligiiihh, aber es geht jetzt nur um dich.

    Du hast das Recht darauf körperlich und seelisch geschützt zu werden - wenn deine Eltern das nicht hinbekommen hast du ein Recht auf einen Platz, wo diese Dinge gegeben sind. Es geht darum was du willst. Scheiß auf deine Eltern, wenn sie ignorieren das es dir so mies geht, dann erfüllen sie meiner Meinung nach ihre elterliche Pflicht nicht. Wenn du dafür sorgst, das du wieder Boden unter den Füßen hast, kannst du irgendwann mal an deine Eltern denken.

    Das Jugendamt ist solange du unter 21 Jahren bist wirklich der kompetenteste Anlaufplatz - egal ob es um eine Wohnung, einen Platz in einer Pflegefamilie (das geht nur auf Zeit und du bist zu nichts verpflichtet! Es geht nur darum das du dich wieder sicher fühlen kannst) oder um deine Rechte geht. Sobald du kannst, geh da hin und nehm einen Zettel mit auf dem genau das steht was du auch hier geschrieben hast: Ich hab Angst, das ich mich selber verletze. Ich habe Selbstmordgedanken. Ich zerstöre Sachen und kann nichts dagegen machen. Helfen sie mir. Und genau das sagst du dann auch.

    Wenn der Beamte (sind oft Sozialpädagogen, die evtl leicht überfordert sind weil Selbstmord eben eine heftige Sache ist) dann was macht, ist es gut. Falls er dich wieder mit Fragen abspeist, eben zur Aufenthaltsgenehmigung deiner Eltern oder sowas, beharr klar darauf das du sofort Hilfe brauchst aus deiner Familie rauszukommen und das die Formalitäten später kommen können. Vor allem weil es nicht in deiner Verantwortung liegt was mit deinen Eltern passiert.

    Es ist meiner Meinung nach ein Unding, jemandem zu sagen "wenn du das willst - aber dann werden deine Eltern die Konseqenzen tragen", das fällt fasst schon unter Erpressung. Kein Kind würde seine Eltern freiwillig anschwärzen, kein Kind.

    Also wenn da der gleiche Beamte sitzt, frag ob ein Kollege von ihm da ist. Nur, falls du mit ihm nicht auf einen Nenner kommst.

    Aber das wichtigste ist wirklich: Tu was. Nicht abwarten und drauf hoffen das es vorbei geht, sondern alles versuchen, jeden Strohhalm ergreifen. Mann, wenn ich hier noch ne Matratze reinpacken könnte würde ich in den nächsten Zug steigen und dich abholen.

    *knuff* Aufs BMT darfst du noch, ja? Vielleicht, wenn du den Kopf da freier hast, geht es leichter die nächsten Schritte zu überlegen.

    Du packst das, Ligi, du hast es bisher auch gepackt. Gib nicht auf, wenn der geilste und spannendste Abschnitt deines Lebens noch vor dir liegt, okay?
    Aber es geht eben nur mit Hilfe von aussen, grade von rechtlicher Seite her (zu deinem eigenen Schutz) und es ist keine Schande wenn einem was über den Kopf wächst. Vor allem weil es bei dir ja echt über Jahre hinweg ein Extremzustand war.

    Was mir auch grad noch einfällt - eine weitere Notfallnummer neben der Telefonseelsorge ist z.B. das örtliche Frauenhaus. Da gibt es keine Adresse, sondern nur eine Telefonnummer. Die sollten auf jeden Fall auch Connections zu Unterkünften haben oder dir weitere Adressen geben können. Und auch wenn da "Frauen"-haus steht, die meisten Frauen nehmen ihre Kinder ja mit wenn sie in einer Notlage sind und daher der Gedanke.

    Ich denk an dich!

  20. #1760
    Zitat Zitat von Innocentia Beitrag anzeigen
    Dass er 4 Monate alleine gucken muss, wie er über die Runden kommen soll und deswegen jobben muss und von seinen Eltern in seinem eigenen Zimmer eingesperrt wird, ist für dich also so "normal", dass man da nicht das Jugendamt einschalten sollte?
    Sorry, das finde ich nicht. Das sind krasse Zustände.
    Ganz locker.
    Wie du siehst ist immer noch ein riesiger Unterschied zwischen etwas meinen und etwas beschreiben, auch im im echten Leben, aber besonders im Internet. Deshalb können wir hier unmöglich beurteilen, wie genau die Situation ist.


    Zu Viviane: Finde ich an sich nicht verkehrt. Genau so sollte es sein, ein Kind hat das Recht in einem guten Umfeld für es aufzuwachsen und das geht vor. Aber manchmal ist es schwerer diesen Schritt für sich selbst zu machen, als eine so schlimme Situation einfach weiter zu dulden...
    Ich zB bräuchte jemanden der meine Familie und meine Situation haargenau kennt und diese Schritte dann mit mir geht. Aber das gilt ja auch nur für mich.

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