Hintergrund ist, dass ich durch meine praktisch blinde Mutter immer Teil dieser Kegelgemeinschaft und nicht mal zwei Wochen nach meiner Geburt im Kinderwagen das erste Mal mit anwesend war. Ich bin also quasi das, was der HSV in der Bundesliga ist - Der Dino. Und das mit großem Stolz. Ich habe mit 10 angefangen, die ersten Kugeln noch regelrecht zu schmeißen

Und dann aber dank meines Großvaters, der ein ehemaliger Sportkegler war, die Technik immer wieder ein bisschen verbessert und verfeinert. Dadurch durfte ich mich bald mit 13 oder 14 oder so um den ersten "neuen" Blinden kümmern. Führte ihn regelmäßig auf die Bahn und reichte ihm die Kugeln. Irgendwann dann zwei Jahre später verbesserte ich aber immer wieder mal die Position von Blinden, die gerade kegelten, gab ihnen Tipps bezüglich der Wurfrichtung- und Ausführung und coachte mich dann irgendwie so ein bisschen hoch. Und dann kurz vor meinen 18. fragte man mich der scheidende aktuelle Vorstand, ob ich nicht Lust hätte, zu übernehmen. Das war für mich ein Traum und ich lebe ihn heute noch. Neben all dem alltäglichen Stress, den man halt so mit sich rumschleppt, geben mir gerade die Blinden mit ihrer nimmersatten Erfolgsversessenheit und ihrem unermüdlichen Eifer so viel Ausgleich, mittlerweile hat man da auch einfach sehr, sehr gute Freunde gewonnen und es wäre für mich wirklich nur schwer verkraftbar, wenn irgendwann mal das zusammen fällt, worauf sich mein halbes Leben im Grunde aufgebaut hat.