Auf wen jetzt genau wütend? O.o Geht für Outsider aus dem Text i.wie nicht so hervor.
Auf wen jetzt genau wütend? O.o Geht für Outsider aus dem Text i.wie nicht so hervor.
Liebe Auratus, eine Beerdigung ist - um es sachlich auszudrücken - nie ein schöner Anlass, egal ob nun wir in der Kiste liegen, zu Gast dort sind oder ob wie in deinem Fall du Diejenige sein wirst, die nicht nur einen lieben Menschen verloren hat, sondern zu allem Überfluss noch Beileidsbekundungen entgegen nehmen muss. Ich gehe mal davon aus, dass deine Wut sich verstärkt gegen die Trauergäste richten wird, die dir ein "Hey, das tut mir leid für dich.", ein "Herzliches Beileid!" oder ein "Viel Kraft für die nächste Zeit!" dir förmlich herklatschen. Da geb ich dir Recht, das mag zu jenem Zeitpunkt auch absolut so erscheinen. Nach dieser Beileidsbekundung möchte einfach jeder nur schnellstmöglich in den Alltag zurück kriechen, aber Tatsache ist auch, dass eine Beerdigung wie gesagt wirklich kein schönes Ereignis ist. Erschwerend kommt für mich persönlich noch hinzu...Wenn ich da jetzt jemandem konduliere, sei es persönlich oder schriftlich...Ich weiß da auch nicht recht, was ich sagen soll. Zum einem will ich ihm vielleicht genau das erzählen, was ich hier schreibe, auf der anderen Seite will ich denjenigen nicht noch unnötig zuschwallen und ihm so eher eine Last als eine Hilfe sein. In solchen Fällen nimmt man lieber immer den "sicheren" Weg und konduliert eher mal etwas knapper. Die typischen Floskeln, die so ein Gespräch verlängern könnten, sind vielleicht auch noch drin, aber ich versichere dir, dass du diese Worte in der Länge dort nicht finden wirst. Die meisten Leute werden sich während der Beerdigung/Der Trauerfeier stumm auf die Lippen beißen und an einem Menschen denken, der für jeden dort maßgeblich im Leben etwas bedeutet hat. Sie wissen auch absolut, wie es deinem Vater, deinen Geschwistern und dir in nächster Zeit gehen wird, dennoch ist gerade bei solchen Sachen die Hemmschwelle relativ hoch.
Ich weiß, dass es nur die typischen Floskeln sind, aber ich wünsche dir ganz viel Kraft bei deiner Beerdigung, sei dankbar für jede Beileidsbekundung und jede Umarmung, die euch gespendet wird, denn du wirst sehen, dass dir diese Dinge mehr Kraft geben, als du jetzt vorneweg glaubst.
Und mal ganz banal: Fühlt sich irgendwie auch besser an, als wenn jeder tonlos an dir vorbeimaschieren würde oder?
Ich bin sehr zuversichtlich, dass ihr stark sein werdet!
Das mag sicherlich sein, aber was für dich "ehrlicher" wäre, wäre für die anderen ein No Go! Soweit mir bekannt ist, wird man seit jeher erzogen, jedem nach einem Gefallen "Danke" zu sagen, für jeden drum gebetenen Gefallen "Bitte" zu sagen und die Gabel links und das Messer rechts zu halten. Bestandteil dieser Erziehung wird sicherlich auch irgendwann mal sein, entsprechenden Personen auf Trauerfeiern, Einäscherungen oder Beerdigungen die Hand zu geben oder in den Arm zu nehmen, um zu kondulieren. Und wenn du persönlich glaubst, dass diverse Beileidsbekundungen nur daher gesagt sind und nicht ehrlich wären, dann lass dich drücken oder dir die Hand geben, ob du es für dich dann ernstnimmst oder nicht, ist ja dann deine Sache.
Wenn du so einen Horror davor hast, dass am Grab konduliert wird, dann sprich mit deinen Geschwistern und deinem Vater, ob es für sie wichtig ist. Falls nicht, dann bittet einfach den Pfarrer, dass er am Ende der Predigt den Trauergästen sagt, dass man euch am Grab Beileidsbekundungen ersparen soll. In der Regel halten sich die Leute auch daran.
Mich stresst gerade vieles. Für ne Band die bislang aus drei Freunden von mir besteht, hab ich angefangen, Bass zu lernen.
Ich merk nur dass mir das alles zu viel Stress ist, da ich die ganzen Lieder lernen muss und mich nur wenig motivieren kann...
Wie sagt man sowas? Will sie nicht anpissen, gerade da der Bandleader uns langjährige Freund viel Hoffnung in mich setzt.
Allgemein stressen mich momentan Hobbies in denen irgendwie Druck von aussen kommt. Ich weiss, das ist natürlich mit dem Kummer der Leute vor mir nicht zu vergleichen. Und mir fällt es an solchen Punkten auch schwer, Nein zu sagen...
Hach, aber doch gut, dass es solch einen Thread gibt um die Sorgen einfach mal von der Leber wegzuschreiben.
Ehrlichkeit ist immer das oberste Gebot. Du hast die Wahl, deinen Freund hinzuhalten und ihm etwas vorzuspielen, oder ihm gleich in einem klärenden und ruhigem Gespräch deine persönliche Sicht der Dinge zu erzählen. Je länger du jedoch damit wartest, desto angepisster könnte er reagieren, ganz klar. Dann kommt der vielleicht zu dir und kackt dir einen Haufen alá "Warum bist du nicht früher schon zu mir gekommen? Wir hätten von Anfang an darüber reden können!" vor die Haustür.
Richtig. Und wenn sie doch alle unerwartet reagieren, kannst du wenigstens selbst zu dir sagen, es von Anfang an ehrlich gesagt zu haben.
Abschluss.
Geändert von Auratus (19.03.2016 um 15:44 Uhr)
Hey Ben, ich kenn dein Problem aus der Sicht eines Bandmitglieds, dem ein Instrument spielt und man hat hohe Hoffnungen in jemanden, der sich da noch reinarbeitet. Wenn Du meinst, Du kannst die Erwartungen nicht erfüllen ist es keine Schande das einfach möglichst früh mitzuteilen, besser als wenn man sich schon Monatelang drauf einstellt und Du dann erst den Rückzieher machst, obwohl Du von Anfang an am Zweifeln warst.
Wird alles gut.
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Ich weiss die Leute am anderen Ende des Hörers können mir nichts... aber es beunruhigt enorm wenn man am Anfang eines Kundengesprächs ausgequetscht wird nach Name, Alter und Wohnort (den ich nicht an Kunden rausgebe) nur um dann 5 Minuten später mit einer Typen im Gespräch zu sein der einem androht Briefbomben zu schicken (!) in der Hoffnung, dass er "elende Pest••••••• wie sie in die Luft jagen" kann (!).
Ich mein... ich verstehe total wenn Kunden sauer sind, dass ihre Sachen nicht funktionieren und dann ein Ventil brauchen. Damit kann ich total cool leben. Aber das hat mir heute so dermaßen den Tag versaut, ich hatte die nächsten 6 Stunden auf Arbeit nur Bauchschmerzen. Wegen einem Knallkopf, der über 6 Monate hinweg Rechnungen stapelt und einen Monat NACH seiner fristlosen Kündigung die offenen Posten bezahlt, im Glauben, dass wir ihn einfach so wieder mit alten Verträgen reaktivieren. Aber die Info alleine, diese zwei Wörter, Fristlose Kündigung, haben den Kerl so hart zum kochen gebracht... ich glaub sowas werd ich nie wieder erleben. Ich hoffe es zumindest.
Auf Bombendrohungen kann ich verzichten .
Geändert von Gendrek (04.03.2015 um 20:54 Uhr)
Ach, ich glaube da war einfach mächtig einer frustriert gewesen, denn fristlose Kündigungen sind ja in keinem Fall für niemanden besonders schön. Die Kündigung war, wie du es hier schilderst wohl vollkommen in Ordnung. Der Typ macht sich lächerlich und missbraucht dich dafür als Opfer. Man flüchtet sich in Drohgebärden und am Ende haben solche Worte so viel Gewicht wie ein kaum vernehmbarer, leiser Furz.
Nach der ersten Beleidigung würde ich auflegen.
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Hello from the otter side
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Ohje...ich weiß nicht, als was du arbeitest, aber ich kenne solche Gespräche sehr gut. Das ist kein schönes Gefühl angeschnauzt zu werden. Wenn dann auch noch gedroht wird...das ist unterste Schublade. Ich habe jetzt seit ca. 5 Jahren telefonischen Kontakt mit Kunden aller Art und kann dir nur sagen: Es wird besser. Besser in dem Sinne, dass man irgendwann nur noch darüber lachen kann und man sowas nicht mehr so nah an sich ranlässt.
Drohungen sind natürlich besonders schlimm, aber auch damit lernst du umzugehen. Die Leute rasten manchmal einfach aus. Das ist blöd, aber in den seltensten Fällen passiert was. Ich kann dir hier nur den Tipp geben: Beende das Gespräch. Und wenn du persönlich bedroht wirst, könnte man überlegen die Polizei zu rufen.
Ich hoffe, du musst sowas nicht nochmal erleben.
This. Auch wenn das die Arbeitgeber meist nicht unterstützen.
Hatte zu meiner Zeit bei Roller auch eine handvoll eskalierender Kunden. Präsent vor mir und am Telefon. Das schlimmste war ein Zigeunerpatriarch, der mich gewürgt hat. Das wünnsche ich keinem und ist wohl auch die absolute Ausnahme. Was im Nachhinein hilft, ist, dass ich in der Regel nichts dafür konnte (längere Lieferzeiten als angegeben, Ware war beschädigt, oder es hatte etwas "gefehlt"). Mir hat da sehr geholfen mich mit meinen Arbeitskollegen und Vorgesetzten zu unterhalten, die teilweise noch krassere Dinge erlebt haben (okay keinem wurde an die Gurgel gegangen).
Wünsche dir, Genny, dass du das gut verarbeitest und wenn nochmal Arschlochkunden anrufen, du gelassen bleiben kannst.
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