Viel Spaß beim Lesen


Bestehende RPGHs:
Breath of Fire Breath of Fire II Breath of Fire III Final Fantasy Final Fantasy II Final Fantasy III Final Fantasy IV Final Fantasy V Final Fantasy VI
Final Fantasy VII Final Fantasy VIII Final Fantasy Mystic Quest Holy Magic Century Jade Cocoon Kingdom Hearts SaGa Seiken Densetsu
Seiken Densetsu 2 Seiken Densetsu 3 Threads of Fate Vagrant Story Wild Arms Wild Arms 2nd Ignition



[font=times new roman]Threads of Fate[/font]

[font=arial]Die Story[/font]
Es gibt die beiden Figuren Rue und Mint, die beide auf der Suche nach einem Artefakt aus längst vergessener Zeit sind, um ihre persönlichen Ziele erreichen zu können. Dieses Artefakt, das Dewprism, wurde von einer ausgestorbenen Rasse geschaffen und vermag es, dem Besitzer einen Wunsch zu erfüllen. Nur zu schade, dass es an einem beinahe unzugänglichen Ort versiegelt wurde ... Und so beginnt man sich in der Rolle einer der beiden Helden die Reise, das Dewprism zu suchen.
Doch während einem bei Rue, der eine Freundin verloren hat und diese ins Leben zurückholen möchte, manchmal fast zum Weinen zumute ist, kugelt man sich bei Mint's Storyline auf dem Boden vor Lachen.
Die Geschichte ist alles andere als komplex, umfangreich oder auch nur mit vielen Überraschungen gespickt - macht aber nichts. Vielmehr sind es hier die aberwitzige Aufmachung und die Dialoge der Charaktere, die dem Spieler immer die nötige Motivation geben, weiterzuspielen. Obwohl die Geschichte selbst nichts Spektakuläres birgt, gilt auch hier - der Weg ist das Ziel.
An der Story schon erkennt man, dass es sich bei Threads of Fate um ein äußerst ungewöhnliches Spiel handelt. Deutlich zeigen das auch die Szenarien, die darin eingebaut wurden: In welchem anderen RPG versucht man schon, die Weltherrschaft an sich zu reißen oder bekommt Albträume von Kürbissen ? ToF bietet DIE Gelegenheit ...

[font=arial]Das Spiel[/font]
Threads of Fate ist ein in nahezu jeder Hinsicht untypisches Square-Action-RPG.
Die Spielwelt besteht dabei komplett aus Polygonen und ist nur geringfügig texturiert, zeigt dafür aber einige tolle Lichteffekte. Die Umgebungsgestaltung ist allerdings eher durchwachsen. Wo man sich an einigen Stellen keine schönere Waldlichtung vorstellen kann, sehen andere Bereiche wie große Grafikklötze aus. Die Figuren hingegen sind allesamt wunderschön designt und haben einen relativ hohen "Knuddelfaktor".
Das Gameplay ist, typisch für ein Action-RPG, recht simpel gehalten und auch einfach zu bedienen und zu erlernen, was allerdings den alteingesessenen Profi-RPG'ler vielleicht etwas abschrecken könnte. Auch die Menüführung ist kinderleicht und ohne die berüchtigten Unter-unter-Menüs aus Final Fantasy. Mints Zaubersprüche kann man auf die gewünschte Taste verlegen und einsetzen, Rue hingegen kann sich in die Formen der besiegten Gegner verwandeln. Zum Kämpfen reichen ein paar simple X-Button-Hiebe. Letzteres wird aber durch eine andere Sache wieder wettgemacht: Spaß! Ich kann mich nicht erinnern, seit Seiken Densetsu so viel Freude am Monster-Smashen gehabt zu haben, was unter anderem auch daran liegt, dass der Ablauf hier sehr schnell und flüssig ist. Im späteren Verlauf der Story bekommt man so immer mehr Zaubersprüche bzw. Verwandlungsformen zu Gesicht.
Es ist weitestgehend egal, für welche der beiden Charaktere man sich anfangs entscheidet, sie werden sich während des Spiels des öfteren über den Weg laufen und verfügen beide über spezielle Fähigkeiten. An einigen Stellen variiert der Spielverlauf aber, sodass man schon beide Szenarien durchspielen muss, um alles zu Gesicht zu bekommen, auch der Abspann wird erst dann vollständig gezeigt.
In gewisser Weise sind es tatsächlich zwei Spiele in einem. Nachdem man sich hindurchgekämpft hat, bekommt man die Möglichkeit, es ein weiteres Mal durchzuspielen und trotzdem alle erkämpften Zaubersprüche/Verwandlungsformen, HP/MP usw. zu behalten.
Die Musik hört sich generell ganz gut an, allerdings passt sie im Spiel des öfteren nicht zu der jeweiligen Szene und einzelne Stücke werden einfach zu oft wiederholt, weshalb der Sound zu den schwächeren Aspekten von Threads of Fate gehört. Sie ist keinesfalls schlecht, aber neigt dazu, schonmal zu nerven.
Darüber hinaus hat ToF eigentlich nur ein Problem, es ist verdammt kurz und lässt sich schon innerhalb von 20 Stunden bewältigen.

[font=arial]Interpretation[/font]
Besonders viel zu interpretieren gibt es da nicht, man sollte das Spiel auch generell nicht so ernst nehmen. Die Idee der Erfüllung von Wünschen, um die die kleine Story aufgebaut ist, enthält einige philosophische Aspekte. So wird man sich während dem Spielen vielleicht selbst insgeheim die Frage stellen, was wäre wenn ...

[font=arial]Fazit[/font]
Alles in allem ist Threads of Fate für das, was es sein soll, recht gut gelungen und wenn man nicht mit zu hohen Erwartungen an das Spiel herangeht und den ein oder anderen Patzer verzeiht, offenbart sich einem ein innovatives und humorvolles, wenn auch kurzweiliges Action-RPG der 32-Bit Generation.
Umso trauriger ist es, dass das Spiel nie den Sprung nach Europa geschafft hat.

Story.............4/5
Grafik............4/5
Gameplay......4/5
Sound...........3/5

[font=arial]Wissenswertes[/font]
Dewprism kam 1999 für die PSX in die japanischen und Anfang 2000 unter dem Titel "Threads of Fate" auch in die amerikanischen Läden.
Die Musik stammt übrigens von dem Composer Junya Nakano, den man nicht mit Größen wie Uematsu oder Mitsuda vergleichen sollte, jedoch eine wichtige Rolle als Composer in Final Fantasy X spielte.