Wie lange hast du gebraucht?
Das sieht so schön obskur aus beides.
@Shieru: Ja du musst Hollow Knight spielen![]()
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Das sind beides ziemlich kurze Spiele. Zipp's Cafe hat mich mit Achievement-Farming 4,5h gekostet. Ein normaler Playthrough dauert wohl so 2 Stunden. Knapp 2 Stunden braucht man auch für A Juggler's Tale. Kann man sich also gut am Stück reinsnacken.
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Darüber hinaus habe ich dann drei weitere Spiele gespielt. Nach vollwertigen Reviews ist mir aber irgendwie nicht so. Deswegen verliere ich wenigstens zu One Night Stand und Kaze & The Wild Masks nur ein paar Worte.
Ersteres ist ein kleines, handgezeichnetes Indie-Ding, bei dem der Titel eigentlich alles aussagt, was man wissen muss. Man spielt einen Protagonisten, der mit Hangover im Bett einer fremden Frau aufwacht und sich nicht mehr an ihren Namen erinnert. Der Morgen nach dem ONS wird nun also verspielt und kann viele verschiedene Enden bedeuten. Manche sind ernster, andere auch ein wenig albern. Nichts davon ist aber ehrlich sonderlich interessant. Ich habe dem Spiel 5 von 10 Pillenpackungen auf dem Nachttisch gegeben.
Kaze & the Wild Masks istein dreistes Ripoffeine liebevolle Hommage an die Donkey Kong Country-Spiele. Kaze, die namensgebende Häsin, spielt sich wie Dixie Kong. Das Leveldesign fühlt sich teilweise 1:1 wie aus dem Original an. Es gibt K A Z E - Coins, statt K O N G - Coins in jedem Level zu sammeln und ebenfalls im Titel enthaltenen Masken verwandeln einen in Tiere, die ein anderes Fähigkeitenset haben. Das Spiel ist hier und da mal ganz knackig, wie DKC, sieht nett aus, ist aber nie so charmant. Dafür gab es 4,5 von 10 zum Fliegen genutzte Körperteile.
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Ein paar mehr Worte verlieren muss ich aber dann doch hierzu:
We. The Refugees: Ticket to Europe
Eigentlich ist auch dieses Spiel ein Visual Novel. Auch wenn es sich natürlich ganz anders anfühlt als das Genre es üblicherweise tut. Es gibt alle paar Sekunden Entscheidungen zu treffen. Und die haben immer mit einer ganzen Menge zu tun.
In 'We. The Refugees: Ticket to Europe' spielt man einen unerfolgreichen Autoren aus Warschau, der sich gemeinsam mit seinem Verlagsheini eine Idee in den Kopf gesetzt hat: In Zeiten, in denen andere Unheile das Weltgeschehen narrativ dominieren und die vor der Mittelmeerküste ertrinkenden Flüchtenden wieder in kollektive Vergessenheit geraten, reist er nach Afrika, um sich dort als Flüchtling auszugeben, diese Reise selbst anzutreten und auf dem Weg eben solche zu interviewen, um mit diesem hautnahen Bericht das Thema wieder in die Köpfe der verwöhnten Europäer:innen zu bringen.
Das ist eine Prämisse, die mich erst mal ein wenig hat zweifeln lassen? Warum eine Geschichte über Flüchtende, aber dann ohne einen ebensolchen Protagonisten? We. The Refugees? Oder doch eher Them. The Refugees?
Nach dem Spielen habe ich eine gemischte Meinung dazu. Ich sehe positive wie negative Punkte an dieser Entscheidung. Fangen wir mit den negativen an.
Der Protagonist ist ein tendenziell linker (durch Entscheidungen hat man sowas in der Hand, aber das lässt sich wohl nie ganz verleugnen) Bildungsbürger mit recherchiertem Wissen, aber Problemen, die weit weg sind von dem, womit er auf seiner Reise konmfrontiert werden wird. Er ergießt sich manchmal so sehr in (pseudo-)philosophischem Hirngewichse, dass er schon mich (als, unter anderem, Philosophiestudent) alienated. Die Frage bei solch politischen Spielen ist ja immer, für wen sie eigentlich geschrieben sind. Und trotz den Hintergrundinfos, dass das Spiel in Zusammenarbeit mit Menschen aus Flüchtlingscamps in Griechenland gebastelt und auch von ihnen geplaytestet wurde, will sich mir diese Frage noch nicht ganz zufriedenstellend beantworten.
Doch es hat eben auch etwas Gutes, das unser Protagonist eben seine Identität hat. Denn der Entwickler des Spiels ist auch polnisch. Und es wäre wohl anmaßend, die Flüchtendenperspektive zu sehr zu annektieren. Auch geben die Entwickler:innen selbst an, dass sie die europäische Zielgruppe durch diesen Anker erst mal ins buchstäbliche Boot holen wollen. Und für mich relevant: Natürlich wird die Reise nicht rosig verlaufen. Es passieren schreckliche Dinge. Dadurch, dass der Protagonist aber ein Europäer ist, fühlt sich das in den richtigen Momenten nicht ausbeuterisch an. Das ist sicher auch eine Frage des Writings und noch dazu kann man in den Interviews auch die grausamnsten Dinge aus dem Leben der fiktionalisierten Flüchtenden erfahren, aber es bleibt dabei - das, was im Hier und Jetzt des Spiels passiert und wann immer es auch mal grafischer oder turbulenter wird, passiert ihm. Und das fand ich gut.
Ich weiß am Ende des Spiels dennoch nicht ganz, was ich denken soll. Das muss ich aber ja auch nicht. In jedem Fall regt es zum Denken an. Ob es das bereits wichtig macht, weiß ich nicht. Ich weiß nicht mal, ob ich ein sinnvoller Adressat des Spiels bin. Und ich habe mich wegen all diesem Struggle auch dagegen entschieden, dem Spiel eine Wertung zu geben. Eine Empfehlung würde ich dennoch aussprechen, wenn man denn grundlegend Interesse hat. Und an der Stelle sei auch noch mal gesagt: Ja, das Spiel hat ein hartes Thema. Und in dem Sinne ist es natürlich auch hart. Aber das Spiel geht wirklich nicht schockierend damit um. Es versucht nicht groß, Emotionen zu erpressen. Und auch das ist ein Pluspunkt.
Danke für das Besprechen von dem Game, ist auf der Wishlist gelandet
Neben der Thematik (wo ich eher auf der Seite der positiven Ansicht stehen würde, weils die Perspektive der Autoren besser widerspiegelt), machts besonders der Punkt interessant:
Denn ne VN mit schnellerem Entscheidungsgameplay klingt schon cool. Kann mir vorstellen, dass sich dadurch einige brenzlige Situationen noch mal krasser anfühlen, wenn man nicht nur eine, sondern mehrere Entscheidungen in relativ schneller Abfolge treffen muss.Zitat von MeTa
Geändert von Sylverthas (28.03.2025 um 16:17 Uhr)
Sylverthas' Second Devolution (RPG-Challenge 2025): Noel The Mortal Fate, Knights of Xentar, Demons Roots, Aliya: Timelink, OPUS: Echo of Starsong, OPUS: Rocket of Whispers, MiSide, Girls Made Pudding, Silent Kingdom, 7 Days to End With You, Moonshine, Hungry Lamb, Seedsow Lullaby, You and Me and Her, Paranormasight
Nur damit mein Kommentar in Zusammenhang mit dem Screenshot da keinen falschen Eindruck erwecken. Es gibt viiiieeele Entscheidungen (ich glaube, die bewerben das auf der Steam-Seite sogar mit "tausende" - und das ist keine Übertreibung), aber nur ein Bruchteil davon sind Entscheidungen, bei denen dann auch ein Timer mitläuft. Die man also auch noch wirklich schnell treffen muss. Eindruck macht das natürlich trotzdem.
Nach langer, langer Pause melde ich mich mal wieder zurück. Koreaurlaub, Bachelorarbeit und andere Dinge haben mich in der Jahresmitte beschäftigt gehalten. Gezockt habe ich zwar viel, aber nur Altbekanntes, vor allem Genshin, Nikki und Valorant. Jetzt will ich langsam aber wieder Fahrt aufnehmen und die Challenge reaktivieren. Dafür habe ich mir als erstes Folgendes vorgenommen:
NieR Replicant ver.1.22474487139
Nach dem Erfolg von NieR Automata wurde mit NieR Replicant ver.1.22474487139 ein Remake (oder Remaster?) des ursprünglichen NieR von 2010 veröffentlicht. NieR Automata war nicht so sehr mein Fall. Ich habe ein paar Sachen daran wertschätzen können und allemal verstanden, was Leute an der Ästhetik und Atmosphäre des Spiels finden können. Selbst hat mich davon aber nicht viel erreicht. Insbesondere die Geschichte hat mich nie wirklich erreicht. Irgendjemand sagte mir nach meiner Enttäuschung aber, dass ich doch mal Replicant spielen solle und mir das sicher besser gefallen dürfte. Nunja...
Eine Sache, die mich an Automata auch technisch gestört hat, war, dass sich der Combat sehr indirekt und (auf eine schlechte Art und Weise) choreografisch angefühlt hat. Ich drücke einen Knopf und dann läuft erst mal eine Animationssequenz ab, die sich beinahe unabhängig davon anfühlt. Vielleicht hat das auch mit meiner Erwartungshaltung, Vorerfahrung und Verwöhntheit durch andere Action-RPGs zu tun, doch so hat das viele Kämpfen in Automata mir wenig Spaß bereitet. Entsprechend war ich ganz angetan als sich der Combat in Replicant nun also besser angefühlt hat. Nicht vollkommen anders, aber ich hatte zumindest mehr Spaß daran. Nicht so viel, dass ich mich jedes Mal Freude schreiend in die unzähligen Encounter geworfen hätte, aber doch so viel, dass es auf einem niedrigschwelligen Niveau unterhält. Diesen Zweck hat es also erfüllt und mehr wäre auch gar nicht nötig. Ich bin gerne bereit, unanspruchsvolles, aber okayes Gameplay in Kauf zu nehmen, wenn ich als Payoff eine tolle Geschichte mit interessanten Charakteren bekomme. Und ich kann nur vermuten, dass NieR Replicant das vorhatte.
In Realität bin ich aber erschrocken, wie flach und eindimensional Replicants Charaktere sind. Wie bescheiden ihre Chemie untereinander, die in Sequenzen irgendwie erzwungen wird. Wie die Geschichte einem dramatischen Kitsch-Twist nach dem anderen hinterherjagt, aber sich die Emotionen, die darin zur Schau gestellt werden, nie verdient. Hier und da erkennt man die Stärken, die Automata insgesamt deutlich besser umgesetzt hat: Schauplätze, die verlassen wirken, irgendwie etwas über die Welt erzählen wollen oder eine ganz eigene, interessante Kultur aufbauen. The Aerie hat so einen melancholischen Charme. Und Facade ist wirklich cool. Doch auch die Geschichten, die anhand dieser Orte und den dort ansässigen Figuren erzählt werden, sind - in einem Spiel, dass sich durchaus auch mal etwas Zeit und einen ständig die gleichen Wege laufen lässt - überhetzt und schwach. Auf einen überdramatischen Moment, mit denen man hier wirklich zugebombt wird, folgt gleich darauf die Resolution. Und obwohl das so ist, gelingt es dem Spiel trotzdem irgendwie, noch zu schwafeln. Wenn erzählerisch mal etwas gut funktioniert, dann hat ein blindes Huhn ein Korn gefunden.
Die große Wendung ist von der ersten Minute an offensichtlich. Auch dramatische Charaktermomente kommen immer mit Ansage und treffen dennoch oft nicht den richtigen Ton. Und ich werde nicht ruhen, bis jeder total ironisch-clevere Creative Director verstanden hat, dass fürchterliche Entscheidungen wie elendig ausuferndes Backtracking oder das absurd freizügigste Outfit eines zentralen weiblichen Charakters jemals nicht legitimer werden, wenn sich die Charaktere ingame ständig darüber auslassen. Das ist weder subversiv, noch wirklich clever. Es zeugt, wie echt sehr, sehr vieles an NieR Replicant nur von einer ganzen Menge mangelndem Mut, zu den schlechten Entscheidungen wenigstens voll und ganz zu stehen.
Ausnehmen möchte ich aus diesem ganzen japanischen RPG-Story-Brei die kurzen Aufenthalte im Forest of Myth. Hier mutiert das Spiel zwischenzeitlich zu textbasierten Choose Your Own Adventure-Games, die Rätsel präsentiert und mal eine andere Lösung verlangt als Bosskämpfe, die von diversen dramatischen Sequenzen unterbrochen werden. Wie das in die Questline eingebunden ist, ist tatsächlich ganz kreativ und man merkt diesen Texten auch an, dass sie gerne geschrieben wurden. Etwas stiefmütterlich wird das ganze zwar dennoch betrachtet, aber das ist mir doch positiv aufgefallen. Und da nicht so viel anderes Positives damit konkurriert, sticht es auch heraus.
So bin ich also ziemlich froh, mit meinen Abenteuern in der Welt von NieR durch zu sein. Immerhin hat Replicant mir den ein oder anderen Lacher entlockt - wenn auch unfreiwillig. Yoko Taro? Shmoko Shmaro!
Ich vergebe dafür 3 von 10 Einheiten inzestuös anmutender Geschwisterliebe. Und gönne mir das "N" für meine Challenge.
Ein sehr originalgetreues Remake, das allerdings ein bisschen mehr Content besitzt (die Story mit dem Schiffswrack, sowie Ending E, welche ursprünglich in Grimoire NieR erzählt wurden).Zitat
Mich haben bei dieser Version des Spiels aber hauptsächlich die Sidequests gestört, die immer noch furchtbar langweilig sind.
Zwei Durchgänge hätten bei dem Spiel außerdem vollkommen ausgereicht um alle Endings freizuschalten. Der zweite Durchgang hat immerhin das meiste an neuem Content zu bieten. Der dritte hat zwar auch ein paar neue Szenen, aber die hätten auch in den zweiten Durchgang gepackt werden können.
Rein praktisch gesehen fehlt dir noch NieR Re[in]carnation. Das kann man zwar nicht mehr spielen (wodurch Yoko Taro zur Abwechslung nicht nur alle Savegames, sondern ein komplettes Spiel löschen durfte! xD), und als Gacha Game fühlt es sich natürlich komplett anders an, dessen Story ist aber mindestens genauso wichtig wie die seiner Vorgänger, und enthüllt einige interessante Informationen über gewisse Aspekte von Replicant und Automata. Es dauert allerdings einige Zeit bis dieser Teil der Story zum Vorschein kommt. Ein Großteil des Spiels besteht nämlich aus Kurzgeschichten die teilweise richtig emotional sein können, aber nie an einem Stück erzählt werden. Stattdessen werden sie als Teil einer Rahmenhandlung erzählt, wie die Geschichte eines Mädchens das im mysteriösen Cage erwacht und dort einen Pakt mit einem Monster schließt damit es ihre Träume frisst.
Kann ich Fans von NieR auf jeden Fall empfehlen. Aber wenn du Replicant nur meh fandest, dann weiß ich nicht ob dich das tatsächlich interessieren würde.
Geändert von ~Jack~ (08.08.2025 um 20:57 Uhr)
Ich habe nicht eingesehen, ohne eine Komfortfunktion wie bei Automata noch mal Teile des Spiels zu spielen und mir die Enden dann einfach durchgelesen, die mir fehlen. Bereue aber auch nicht, das nicht durch das eigene Spielen erlebt zu haben, wo mich doch bis dahin auch alles ziemlich kalt gelassen hat.
Und ja, ich denke, ich kann dann auch guten Gewissens darauf verzichten, mir irgendwas zu Reincarnation zu geben. Ich denke auch nicht, dass ich noch genug Details zu Automata im Kopf hätte, um da groß Enthüllungen zu verstehen. Selbst wenn es mich jucken würde. Aber danke für die Trivia!
Ich muss auch sagen, dass ich mit Nier 1 nie so viel anfangen konnte. Die Musik ist ziemlich geil und davon höre ich immer noch Songs gerne, und Kainé war mit ihren Anfällen schon äußerst unterhaltsam. Aber das Spiel selber? Ziemlich langweilig. Nicht mal der Twist in der 2. Route (arewe the baddies?) hat mich total vom Hocker gehauen, weil ich ähnliche Sachen halt vorher schon mal gesehen hatte. Ist jetzt halt die Frage, ob man das dem Spiel ankreidet oder nicht. Aber das Gameplay ist ja ne halbe Katastrophe, so monoton ist das. Hab den zweiten Durchgang dann auch nie zu Ende gebracht und glaube für ein Ende musste man alle Waffen oder so sammeln? Also die ganzen totlangweiligen Nebenaufgaben noch mal machen? Ja, ne xD
Ich ziehe aber trotzdem vor Yoko Taro den Hut, dass er das einfach so durchgezogen hat und auch ernsthaft unbeliebte Entscheidungen getroffen hat. Witzigerweise kreiden ihm das gar nicht so viele Spieler als negativ an sondern sehen es eher als Teil seines Genies. Wenn man diesen Vorschuss doch auch anderen Spielen zuteil lassen werden könnte, die mal was versuchen
(btw. gammelt Nier Automata bei mir immer noch als nur mal angefangen aber nie beendet und ich sehe auch nicht, dass sich das in absehbarer Zeit enden wird)
Sylverthas' Second Devolution (RPG-Challenge 2025): Noel The Mortal Fate, Knights of Xentar, Demons Roots, Aliya: Timelink, OPUS: Echo of Starsong, OPUS: Rocket of Whispers, MiSide, Girls Made Pudding, Silent Kingdom, 7 Days to End With You, Moonshine, Hungry Lamb, Seedsow Lullaby, You and Me and Her, Paranormasight