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@Saya no Uta: Ich fand das Spiel gerade am Anfang schon sehr immersiv und hat mir gefallen. Die Vergewaltigungs-Szene fand ich definitiv auch deplaziert (erinnere mich nur an eine, gabs da mehr?
Es gibt noch einige Szenen, nach denen Saya die eine Schulfreundin vom Protagonisten auch in ein Schleimwesen verwandelt und die beiden die als Sexsklavin benutzen. Die gehen sogar noch mehr in eine Richtung, deren Existenz ich mir nicht anders erklären kann. Vor allem auch, weil das Spiel ja durchaus manchmal Szenen aus verschiedenen Perspektiven wiederholt. Gerade am Anfang. Das Gespräch in der Schule erst aus der Sicht des Protagonisten, grotesk verzerrt, und dann aus der Sicht seiner Freunde, die sich über seine Beteiligungslosigkeit wundern. Hätte man in den Szenen ja auch machen können, um an die Absurdität seiner Situation zu erinnern. Nur würde das eben gegen den Zweck dieser Szenen gehen, behaupte ich. Man will die horny Incels ja nicht vergraulen.

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War bei Dir nicht so sicher, ob Du eher von den Anime Tropes gelangweilt/-nervt sein wirst, die das Spiel gerade in der ersten Hälfte durchaus auffährt (ich sag nur Yuutarou *g*).
Schon, ja. Aber da bin ich eben auch bei dir. Wenn ich merke, dass das Genervtsein Teil der Experience sein soll, ich nachvollziehen kann, warum es so ist und es gut gemacht ist, dann finde ich das besser als ein gut unterhaltendes, aber konventionelles Spiel. Ich war mir nicht immer ganz sicher, wie viel davon wirklich vom Spiel kommt und wie viel Leeway ich ihm auch gebe, aber es ist eben schon in mancherlei Hinsicht eine solche Eskalationsspirale, dass das dem Game auf jeden Fall angerechnet werden muss. Auch bei der Anzahl der Antworten galt das für mich. Ich wusste das meiste eh, aber wenn man bei anderem Zeug dann rät und Pech damit hat, dass eben immer 1-2 Sachen dabei sind, die man noch nicht weiß, wird es frustrierend, vor allem, weil die Länge des Loops dann ja zufällig ist und man mehrmals die Maid-Sexszene bekommen kann, die selbst beim Skippen auch noch schrecklich ist. Aber spätestens wenn diese Stelle dann vorbei ist, sehe ich ein, wie gut das ist und wie ich mir genau sowas eben auch mal wünsche.

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Was ich an dem Spiel aber wirklich liebe, ist einfach, dass es die Visual Novel Mechaniken für Gameplay nutzt, was man eigentlich gar nicht erwarten würde in einem so gameplayarmen Genre.
Das ist für mich persönlich einfach nicht ganz so wichtig und fällt eher unter Gimmicks und Spielereien. Also ja, cool und es ist ja auch schön, wenn Genregrenzen erweitert werden können, vor allem wenn das an anderen Stellen dann inspiriert, aber mir haben immer eher die Meta-Sachen etwas bedeutet, die ein Kommentar zum Genre oder zum Verhältnis von Genre und Spieler sind. In dem Kontext fand ich es btw auch stark, wie heteronormativ die besagte Sexszene mit dem Spieler angelegt ist. Das Nicht-Eroge DDLC macht das ja auch und liest den PC-Namen aus, um näher an die Identität der spielenden Person zu kommen. Hier wird man immer nur YOU genannt und es wird davon ausgegangen, dass man männlich ist, was zur Message passt.

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Was ich aber noch mal sagen will, weil das IMO aus Deinem Post nicht so ganz hervorgeht: Ja, das Spiel nimmt so ziemlich alles aufs Korn, vor allem halt auch parasoziale Beziehungen zu Charakteren. Aber ich würde sagen, dass es das in der Regel nicht auf eine boshaftige Art macht, sondern halt von Liebhabern des Genres erstellt, die genau wissen wie die Spiele(und Spieler) ticken.
Ich würde sagen, dass das für mich aber auch am Schlechtesten funktioniert hat. Gerade die versöhnlicheren Momente sind im Gegensatz zu den härteren Urteilen über das Genre schwächer – vielleicht auch einfach, weil ich radikale Kritik mag. Aber das Spiel hat mir wirklich zum Teil die Lust auf VNs genommen, und das finde ich stark. Deswegen haben bestimmte Momente, wie das Aoi-Ende, eben auch nicht mehr funktioniert, weil ich den versöhnlichen oder romantischen Ton unglaubwürdig und inkonsequent finde, wenn ich die Kritik des Spiels ernst nehme (was ich tue).