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Ritter
Ender Lilies – Quietus of the Knights
Zum Glück ist dieses Spiel mit einem so schönen erweiterten Titel versehen. Das hat es mir nämlich ermöglicht, es als Kandidat für mein Q zu nehmen. Einen Buchstaben, den ich sonst eher schwer hätte bedienen können.
Es handelt sich um ein Combat-lastiges Metroidvania mit Souls-Anleihen. Man steuert Lily, ein mysteriöses Mädchen, das anscheinend von einer Priesterin abstammt, in einer Welt, die von der „Blight“ geplagt und zerrüttet wurde. Kämpfen kann Lily selbst eigentlich nicht, weswegen sie von Beginn an ein Spirit-Knight begleitet, der für sie das Schwert schwingt.

Außerderm lassen sich auch andere Spirits „purifyen“ (oft nach Boss- oder Minibosskämpfen), die dann als mögliche Begleitende mit von der Partie sind. Am Ende hat man, wenn man fleißig sammelt, eine ganze Menge an Optionen, die man mit in den Kampf nehmen kann. Man muss seine Spirits aber auch leveln, muss sich also irgendwann auf einige Optionen festlegen, damit einem nicht die Ressourcen ausgehen oder die Geister zu schwach auf der Brust sind.
Ansonsten erkundet sich das Gewölbe an verschieden bethemten Gebieten mit viel Hüpferei. Genretypisch lernt man im Laufe des Spiels immer weitere Fähigkeiten, die einem das Erkunden von neuen Arealen ermöglichen. Dabei wird das Rad nicht neu erfunden. Doppelsprünge, Walljumps, Dashs, Schwimmfähigkeiten. Hier wird genutzt, was auch in anderen Spielen funktioniert.
Erstaunt war ich aber darüber, wie gut das alles hier doch funktioniert. Ich hatte Ender Lilies mehr als kleinen Geheimtipp abgespeichert. Etwas, das eben gut funktioniert, wenn man das Genre eh mag. Und ich… habe gemischte Gefühle dazu. Platforming und die Kampfmechaniken liegen mir, doch das backtrackige Metroidvania-Prinzip ist eigentlich nicht so ganz meins. In Salt & Sanctuary fand ich es beispielsweise nicht so stark. Hollow Knight ist natürlich ganz fantastisch, aber es ist auch mit so viel Anlauf perfekt, dass man da selbst als genrekritischer Mensch nicht viel zu meckern hat.
Ender Lilies ist kein Hollow Knight. Aber es ist auch gar nicht so weit davon weg. Die Atmosphäre ist nett, gloomy und düster. Hier ist nicht so viel Kreativität geflossen wie in ein Hollow Knight. Vieles erinnert stimmungsmäßig an FromSoftware, doch es funktioniert trotzdem ganz gut. Und auch an der Gameplay-Front macht das Spiel eben wirklich viel gut. Die Bosskämpfe sind meistens herausfordernd, aber selten sehr schwer. Ich fand das Spiel im Vergleich und als Combat-erfahrener Spieler durchaus leicht (vielleicht von den letzten zwei Bossen abgesehen). Das ist aber auch voll okay so. Man kriegt oft genug angemessene Belohnungen und das Kämpfen selbst fühlt sich rund und gut an und ist dank der Spirit-Mechanik sicher auch abwechslungsreich (auch wenn ich fast immer bei den gleichen Sachen geblieben bin). Anders als bei Hollow Knight, wo das 100%en und Erlangen aller Steam Achievements wirklich ein knackiges Ding war, ist auch das bei Ender Lilies wirklich gut und ohne Probleme machbar.
Ich bin also ziemlich entzückt von dieser Perle und davon auch durchaus überrascht. Diese Überraschung hat 8,5 von 10 deutsche Begriffe in japanischen Spielen verdient.
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