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  1. #1
    Holy shit hier haben wir den Kanji Stan Nummer Eins.
    Also wenn du von Kanji nicht genug bekommst, kann ich dir durchaus auch Persona Q empfehlen, falls du es noch nicht gespielt hast, dort gibt es auch einige interessante Interaktionen von ihm mit den Persona 3 Figuren, allen voran Ken. Sein Chibi Artstyle ist auch einfach zu knuffig:



    Zitat Zitat
    Außer Naoto, aber die gehört zu Kanji (wie hätte ich ihm das antun können)!!
    Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube in Persona 4 kann man einen Social Link maxen und trotzdem die romantischen Gefühle der Person respektvoll ablehnen, ich meine gehört(?) zu haben dass das in Teil 3 nicht ging.

    Ich stimme aber insofern zu dass mir viele andere Charaktere nicht gefallen haben, bzw ich sie nicht sonderlich glaubwürdig empfand und mehr so als Comic-Relief. Gerade Chie ist da nen wandelndes Tomboy Klischeebild, die wirklich nur Karate und MEEEEAT als Thema kennt. Yukiko finde ich weniger schlimm, aber sie entspricht so eher der Ironie einer perfekten japanischen Hausfrau, die nur leider schlecht in Hausfrau Dingen ist. So empfand ich es zumindest irgendwie. Teddy mochte ich durchaus, aber so wie er den MC, die Erweiterung meines selbst vergöttert, wie könnte ich da auch nicht?
    Ich habe eher das Gefühl dass die ein oder andere spannende Ambivalenz bei den Figuren unabsichtlich zu Stande gekommen ist, ich denke gerade Yosuke ist eher ein Produkt der Infantilitäten der Writer, deswegen konnte ich den Cast in seiner Gesamtheit auch nie vollständig ernst nehmen, macht dann sicherlich einige Szenen unterhaltsamer- wiederum andere weniger packend. Aber insgesamt verglichen mit Teil 5, war ich hier immer noch deutlich zufriedender, dort waren die Charaktere für mich beides, gekünstelt und langweilig.

    Am meisten hat mir dieses frohe lebensbejahende an P4 angetan, was sich nicht zuletzt in dem Soundtrack äußert, schade dass du darauf nicht näher eingegangen bist, für mich macht der Soundtrack wirklich so viel aus in dem Spiel, es kann mitunter etwas preachy und abgedroschen wirken, aber irgendwie gehört das ja auch zu optimistischen Teenager Träumen dazu. Gerade das Battle Theme wird für mich einfach nie alt, das muss wohl nach dem insgesamt eher deprimierenden Persona 3 nen heftigen Kontrast erzeugen. Das Spiel hat einfach in dem Sinne eine sehr starke Identität, zu der auch die Leitfarbe Gelb/Gold passend ist.

    Ironischerweise finde ich die Dungeons in dem Spiel gar nicht so viel schlechter als in Persona 5, was ja dann endlich feste hatte, schlichtweg weil P5 nie wirklich was interessantes mit ihnen angestellt hat IMO, außer dass man ebenfalls mit seinen Ressourcen wie SP haushalten musste, was hier durch die Rouge-like-artigen Dungeons ebenfalls gegeben ist. Maries Dungeon habe ich leider verpasst, weil mich ihr Social Link nie interessiert hat, der soll ja noch mal ein bisschen anders sein.
    Abseits davon können die Bosskämpfe aber wirklich sehr taktisch werden wenn man auf Schwer spielt. Bei Shadow Mitsuo muss man lernen dass Charaktere beim blocken nicht kritisch getroffen werden können, weil er die Schwächen der Figuren intelligent ausnutzt. Bei Kunino-Sagiri muss man gut vorbereitet seine Personas ständig entsprechend seiner wechselnden Elemente austauschen. Also wer taktische Kämpfe mag, kommt auf dem jeweiligen Schwierigkeitsgrad durchaus auf seine Kosten, ich habe bisher nicht das Gefühl gehabt dass sich Persona je zu weit von seinen Shin Megami Tensei Wurzeln entfernt hat und sich das eher darin äußert dass man nicht mehr extrem viele Optionen hat seine Party zu kreiieren, dafür wirken die Kämpfe hier häufiger mal von Hand angepasst. (Ich fand sogar in gewisser Weise Persona 5 mehr "hardcore" als SMT V)

    Was die Social Links betrifft, ich habe tatsächlich ziemlich oft die Oma besucht, den Typen dem man Nachhilfe geben kann und den Bruder von der einen getöteten. Ich glaube ich habe die Social Links meiner Party dahingehend eher vernachlässigt, was ja vor Persona 5 noch weniger Vorteile gegeben hat spielerisch, wenn man mal von Adachi oder Marie absieht(?)

    Den großen Storytwist habe ich leider schon von weiten riechen sehen.



    Dennoch mag ich es dass das Spiel nach dem zentralen Konflikt noch mal Zeit für den Ausklang lässt (mit Maries Dungeon, ist man vielleicht doch noch'n bisschen busy) und einen epischen Epilog serviert, auch wenn der nicht mehr viel mit den nahbaren Themen des Spiels zu tun hat, das ist auch eher so'n Running Gag der Reihe.

    Geändert von Klunky (17.01.2024 um 11:39 Uhr)
    Spiele durchgespielt - Jahresreviews: 2021, 2022, 2023

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  2. #2
    Zitat Zitat von MeTa Beitrag anzeigen
    In dem Kontext freut es mich auch, dass du einzelne Charaktere so schlimm fandest und es dir trotzdem so gefällt. Das was du fürchtest, wird in AI sicher nicht ansatzweise so schlimm sein und stimmt mich umso optimistischer.
    Hm, guter Punkt, vielleicht war die Abfolge der beiden Spiele direkt hintereinander Date ja eher zuträglich.

    Danke erst mal an alle, die sich meinen Monsterbeitrag offenbar komplett durchgelesen haben!

    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ich finde diese Widersprüche auch hammerfaszinierend. Mal Catherine gespielt ...? Das ist da ja noch mal krasser. Und ich muss sagen, über die Jahre lösen sich die Widersprüche für mich eher auf. Nicht im Sinne von "alles cool!", aber in dem Sinne, dass ich mir einbilde, sie besser einordnen zu können.
    Ich habe ja auch schon in meinem Beitrag geschrieben, dass ich glaube, mit der Zeit die negativ behafteten Aspekte "vergessen" zu können - das soll auch nicht heißen, dass ich mich tatsächlich nicht erinnern werde, sondern sie eben anders gewichte oder einordnen kann.
    Catherine habe ich als Let's Play gesehen, ziemlich kurz nachdem es rausgekommen ist, und da habe ich tatsächlich eine ähnliche Erfahrung gemacht. Obwohl ich vor 12 Jahren sicher auch noch deutlich weniger sensibel auf solche Themen reagiert habe, nehme ich an.^^

    Zitat Zitat
    Zumindest in meiner Interpretation dreht sich Kanjis Konflikt nicht wiiirklich um Sexualität, sondern zu 90% um Männlichkeit, also Geschlecht. Das potenzielle Schwulsein ist allem voran eine Angstvorstellung, eben dieses alte Shorthand für "nicht männlich genug" etc. ("Alta, bis du schwul oder was?!") Und das ist auf einer Ebene einfach nur fucking tragisch, weil man die Storyline nur minimal verschieben müsste, um bei einer ernsthaft mutigen Repräsentation anzukommen. Die subversivsten Teile von Kanjis Geschichte sind imho a) klar, die Widersprüche des Charakters zu Beginn, aber b) auch die kurzen, SPANNENDEN Momente mittendrin, in denen er ernsthaft an seiner Sexualität zweifelt, ganz ohne Humor und drüber Lustigmachen. Das war extrem gut ... aber es löst sich halt auch "in Wohlgefallen" auf. Und dass wir uns mit Punkt a) zufriedengeben müssen, wirkt zumindest aus der westlichen Perspektive feige.
    Andererseits, auf einer anderen Ebene: Ich kenne nicht viele Spiele, geschweige denn japanische, die sich überhaupt so empathisch und direkt mit Männlichkeitsfragen befassen – und tatsächlich sogar mit Homophobie im wahrsten Sinne des Wortes. Und das rechne ich ihm hoch an.
    Dumm nur, dass es dafür die tatsächlich schwule Seite der Gleichung übergeht und komplett unter die Räder wirft.
    Ich würde hier gerne jeden Satz quoten und darunter "JA GENAU!!" schreiben. Ich wünschte, ich hätte das alles nur annähernd irgendwie so ausdrücken können.
    Stimme auf jeden Fall zu, dass es insgesamt bei Kanjis Konflikt mehr darum geht, wie man sich als männlicher Mann zu verhalten hat, aber der Umgang damit ist eigentlich relativ okay. Der ganze Social Link dreht sich sogar recht sensibel darum, dass Kanji für seine "unmännlichen" Talente schließlich anerkannt wird und sich auch selbst nicht mehr dafür schämt. Aber der eine Aspekt der Sexualität, der da auch mit reinspielt, wird im Gegensatz dazu halt eben ständig wieder zum Thema, und deshalb habe ich mich darauf natürlich auch stärker konzentriert.

    Ganz allgemein war ich aber auch wirklich sehr überrascht, als Kanji als Charakter vorgestellt wurde und noch mehr als ich seinen Dungeon gesehen habe, wie weit das Spiel sich hier eigentlich zu gehen traut. Bei der Durchführung gab es manchmal sogar auch noch kleine Lichtblicke und wo damit bewusst gespielt wird:



    Oder das Speeddating, das sie in der Schule veranstalten, wo man dann den Platz als viertes Mädchen in der Runde total nonchalant einnehmen kann, weil die zu wenige sind.
    Aber naja, wie du sagst, es wird trotzdem nicht komplett durchgezogen und mehr und mehr wieder fallengelassen. Sogar Naoto ist conveniently ein Mädchen. ;P

    Zitat Zitat
    Das Hiding in Private Video zu Kanji fand ich auch extrem gut, inklusive einiger Hintergrundinformationen zu den LGBTQ-Aspekten der Serie. Der hat auch insgesamt irgendwie 10 Stunden über das Spiel ... von denen ich keine bereut habe.
    Das werde ich mir auf jeden Fall auch noch ansehen. *__*

    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Also wenn du von Kanji nicht genug bekommst, kann ich dir durchaus auch Persona Q empfehlen, falls du es noch nicht gespielt hast, dort gibt es auch einige interessante Interaktionen von ihm mit den Persona 3 Figuren, allen voran Ken. Sein Chibi Artstyle ist auch einfach zu knuffig
    Ich hatte das jetzt gar nicht auf dem Schirm, aber stimmt ja, jetzt kenne ich ja endlich beide für das Spiel relevante Teile. Habe es direkt gekauft. xD Und habe direkt einen neuen Avatar gefunden, danke.

    Zitat Zitat
    Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube in Persona 4 kann man einen Social Link maxen und trotzdem die romantischen Gefühle der Person respektvoll ablehnen, ich meine gehört(?) zu haben dass das in Teil 3 nicht ging.
    Ich habe Naoto auch gemaxt, aber eben wirklich nur weil es nun mal möglich ist, die Mädchen auch ohne Romance auf höchste Stufe zu bringen. Und bei Naoto wird sogar weniger impliziert, dass sie trotzdem irgendwie in den Main Char verknallt sein könnte, als bei den anderen (ok ich habe nur Yukiko als Vergleich).

    Zitat Zitat
    Am meisten hat mir dieses frohe lebensbejahende an P4 angetan, was sich nicht zuletzt in dem Soundtrack äußert, schade dass du darauf nicht näher eingegangen bist, für mich macht der Soundtrack wirklich so viel aus in dem Spiel, es kann mitunter etwas preachy und abgedroschen wirken, aber irgendwie gehört das ja auch zu optimistischen Teenager Träumen dazu. Gerade das Battle Theme wird für mich einfach nie alt, das muss wohl nach dem insgesamt eher deprimierenden Persona 3 nen heftigen Kontrast erzeugen. Das Spiel hat einfach in dem Sinne eine sehr starke Identität, zu der auch die Leitfarbe Gelb/Gold passend ist.
    Haha, ich habe irgendwie von Anfang an gedacht, dass der Soundtrack mir nicht so gut gefällt wie der in Persona 3. Weil ich halt ganz allgemein eher auf depri Musik anspringe, als auf anderes. Deshalb habe ich tatsächlich eine Weile gebraucht, um mich darauf ordentlich einzulassen, aber inzwischen habe ich sogar ein Stück als meinen Handy Klingelton (Secret Base, also Naotos Dungeon-Musik).
    Mein Beitrag war halt so lang, dass ich den Fokus oft verloren habe bzw. dann viele Sachen einfach vergessen habe, die mich nicht richtig stark beschäftigt haben. Aber in die Mischung, die genau diese Atmosphäre erzeugt und eben sehr vom Vorgänger abhebt, gehört das natürlich definitiv mit rein.

    Zitat Zitat
    Maries Dungeon habe ich leider verpasst, weil mich ihr Social Link nie interessiert hat, der soll ja noch mal ein bisschen anders sein.
    Ja, man kann nichts mitnehmen, was man schon hat (also weder Ausrüstung, Waffen oder irgendwelche Items) und nach jedem Kampf verliert man die Hälfte der SP, die man gerade hat. Man muss also mit dem Leben, was man im Dungeon bekommt, und tatsächlich sehr taktisch mit den Ressourcen umgehen. Also ich fands streckenweise natürlich ein bisschen nervig, aber eigentlich nur, weil es ja schon ziemlich gegen Ende war und ich etwas ungeduldig wurde.^^

    Zitat Zitat
    Den großen Storytwist habe ich leider schon von weiten riechen sehen.
    Gut, vor der Golden Version hatte die Person ja keine Arcana, aber alleine durch das Ausschlussprinzip wird es schon sehr klar - ich meine, wenn das Spiel irgendjemanden zum Täter machen will, den man vorher schon mal gesehen hat, bleibt irgendwann gar niemand anderes mehr übrig.^^ In dem Fall ist es eventuell sogar unauffälliger, dass es dann in Golden einen Social Link gibt.^^

    Zitat Zitat
    Es gibt so ähnliche Szenen gerade in Rollenspielen ja wirklich sehr oft, aber hier ist halt einer der wenigen Fälle, wo es einfach wirklich glaubwürdig ist, wie viel Bedeutung die anderen dem Hauptcharakter beimessen.

  3. #3
    Persona 4 ist von den "neueren" Persona-Teilen mein Liebling, habe den sogar zwei Mal durchgespielt. Teil 3 ist zwar atmosphärisch düsterer, was mich immer mehr anspricht, dafür bin ich mit den Charakteren und der spärlichen Handlung da nie so richtig warmgeworden. Persona 5 ist für mich, wie hier schon öfter erwähnt, so zwischen Kindergartensozialkritik, "jetzt haltet doch bitte endlich mal DIE FRESSE!" und "wow, das kommt mir doch aus Teil 4 schon bekannt vor". Hat aber sicher den meisten Stil.

    Kann Dir bei Teil 4 nur echt beipflichten - diese Atmosphäre in dem beschaulichen Städtchen, bei dem man am Ende das Gefühl hat, es *wirklich* zu kennen, war groß. Fühlt sich fast wie eine Art Urlaub an, die man da für ein Jahr führt. Und in dem Dojima-Haushalt fühlt man sich richtig daheim. Auch den OST mochte ich sehr gerne und der hat zu der speziellen Atmosphäre noch beigetragen. Zwar bin ich den Dungeons immer noch nicht positiv gestimmt. Finde die Persona Reihe hat da mit den neueren Teilen nie so richtig ins Volle getroffen (und bei den alten, also 1-2, kann ich auch nicht behaupten, dass die sehr berauschend waren^^). Aber immerhin ist so ne grobe Steigerung sichtbar, von 3-5.
    Was mich etwas mehr gestört hat ist, dass die Unterschiede zwischen 3 und 4 dann tatsächlich eher in die Richtung "mehr vom gleichen, etwas aufpolierter" sind. Weil der neue Stil der Reihe damals aber noch frisch war, ist das vielleicht in Ordnung (damals hab ich das noch deutlich enger gesehen, wenn man sich meine alten Hasstiraden auf den neuen Stil der Reihe noch mal zu Gemüte führt ).

    Ein Punkt, bei dem Du voll Recht hast: Dass zwar so einige Teile vom Cast irgendwo schrecklich sind (insbesondere Teddy und Yosuke) und andere laufende Klischees (Yukiko und Chie), aber der gesamte Trupp doch irgendwie wunderbar zusammengehört und ein richtig tiefes Freundschaftsgefühl aufbaut.

    Ich bin btw. immer beeindruckt, wie schnell alle durch diese Teile durchkommen. Von den neueren Persona Spielen habe ich soweit ich mich erinnere keinen unter 100h geschafft. Was tue ich in den Games nur?!

    Zitat Zitat von La Cipolla
    Und dass wir uns mit Punkt a) zufriedengeben müssen, wirkt zumindest aus der westlichen Perspektive feige.
    Finde diesen Zusatz ziemlich wichtig. Ich werde mich hüten, den Sexismus, Homophobie, etc., der in der Reihe ist, zu verteidigen. Aber gleichzeitig kommt es mir oft so vor, als wenn Leute in das Präsentierte mehr reinlesen, als angedacht war. Und ja, ich verstehe auch, dass queere Repräsentation in japanischen Medien gerade damals (aber auch immer noch) nicht gut ist. Gleichzeitig hat man so viele Interpretationen aus der Community über Kanji und Naoto gelesen, die IMO komplett an den Intentionen der Schreiber vorbeigehen (die man btw. nicht für gut befinden muss, ich fand die "haha, gayyyyy!"-Jokes auch nicht besonders toll, schon damals nicht).
    Gerade Naoto ist da IMO recht eindeutig: Sie gibt sich als Mann aus, um ernster genommen zu werden in dem Feld. Klassisches Crossdressing Trope, worin dann manche gerne eine Transgeschichte lesen möchten, die einfach nicht gestützt wird.

    Kanji ist natürlich n ganz anderes Kaliber und wenn ich mich recht erinnere, ist bis zum Ende seine sexuelle Orientierung nicht klar. Aber irgendwo ist der Kern seiner Story dann auch, dass es eigentlich nicht wichtig ist, weil Cipo schon richtig schreibt, dass es eher um das klassische Männlichkeitsbild geht. Und hey, dafür ist die Diskussion im Spiel über Männlichkeit und die Behandlung davon schon ziemlich stark gemacht.
    Und ja, alle Sachen, die sich auf seine (potenzielle) Schwulheit beziehen, werden vom Spiel eher als Gag präsentiert. So wie die Auswahlmöglichkeiten, die man in diese Richtung hat, vermutlich auch nicht als mehr als "Cloud geht mit Barret auf ein Date, haha!" interpretiert werden sollten. Weil die Schreiber da einfach nicht mehr draus machen wollten - worüber man natürlich traurig sein kann, aber es war eben nicht die Intention.
    Geändert von Sylverthas (18.01.2024 um 00:58 Uhr)

  4. #4
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Persona 4 ist von den "neueren" Persona-Teilen mein Liebling, habe den sogar zwei Mal durchgespielt. Teil 3 ist zwar atmosphärisch düsterer, was mich immer mehr anspricht, dafür bin ich mit den Charakteren und der spärlichen Handlung da nie so richtig warmgeworden. Persona 5 ist für mich, wie hier schon öfter erwähnt, so zwischen Kindergartensozialkritik, "jetzt haltet doch bitte endlich mal DIE FRESSE!" und "wow, das kommt mir doch aus Teil 4 schon bekannt vor". Hat aber sicher den meisten Stil.
    Ich hatte während dem Spielen von Persona 4 auch gleichzeitig schon total Lust darauf, dieses Jahr (gegen Ende vielleicht) auch gleich Persona 5 zu spielen. Aber irgendwie höre ich seitdem ständig eher verhaltene Meinungen, und meine Motivation dafür schwindet stetig weiter - vor allem wenn ich mir vorstelle, so ähnliche Charaktere wie Teddie oder Chie noch um ein Vielfaches mehr labern zu hören. Irgendjemand meinte mal, Persona 5 dauert auch unter anderem deshalb solange, weil ständig irgendjemand seinen Senf zu irgendwas geben muss, und man kaum in einem Fluss weiterkommt.

    Zitat Zitat
    Ich bin btw. immer beeindruckt, wie schnell alle durch diese Teile durchkommen. Von den neueren Persona Spielen habe ich soweit ich mich erinnere keinen unter 100h geschafft. [I]Was tue ich in den Games nur?!
    Ursprünglich hatte ich auch mit so etwa 80 Stunden gerechnet, keine Ahnung warum es dann vergleichsweise so wenige wurden. Ich habe ja durchaus auch so ein paar optionale Dinge gemacht (das Angeln, möchte ich nochmal erwähnen ;0), aber zumindest war ich in den Dungeons schon immer sehr schnell durch. Naja und die ganzen Sidequests der Statisten, wo man meist nur Items aus Dungeons bringen muss, habe ich auch komplett ignoriert.

    Zitat Zitat
    Und hey, dafür ist die Diskussion im Spiel über Männlichkeit und die Behandlung davon schon ziemlich stark gemacht. Und ja, alle Sachen, die sich auf seine (potenzielle) Schwulheit beziehen, werden vom Spiel eher als Gag präsentiert. So wie die Auswahlmöglichkeiten, die man in diese Richtung hat, vermutlich auch nicht als mehr als "Cloud geht mit Barret auf ein Date, haha!" interpretiert werden sollten. Weil die Schreiber da einfach nicht mehr draus machen wollten - worüber man natürlich traurig sein kann, aber es war eben nicht die Intention.
    Das ist wahrscheinlich ein wichtiger Punkt, den ich im Eifer des Gefechts bestimmt immer mehr außer Acht gelassen habe.
    Ich denke die Überraschung darüber, wie das Thema behandelt wird (und dass überhaupt) haben meine Erwartungen im Verlauf des Spiels vielleicht etwas verzerrt. Ich habe mich einfach über alle Möglichkeiten, die das Spiel mir in die Richtung geboten hat, wirklich sehr gefreut und wollte vielleicht einfach immer noch mehr davon.

  5. #5
    Ja, das Ganze hat einige Ebenen. Eine Balance zwischen der stumpfen eigenen Perspektive und "So ist das Japan halt!!" zu finden ... puh. Zumal "der Westen" bekanntlich auch kein moralischer Monolith ist, weder zwischen Kulturen, noch zwischen Menschen. Intention und Wirkung kommen dann noch oben drauf. Ich bin mir bspw. 100% sicher, dass selbst ein Persona 4 die eine oder andere (konstruktive) Sinnkrise ausgelöst hat, so wenig es auch angedacht war. ^^

    Zu Persona 5: Wir sind hier halt auch im Internet ...
    Für mich ist es eeeeeigentlich auch der schwächste von den drei Teilen, speziell im Nachhinein ... aber er macht auch ein paar zentrale Sachen SO viel besser, dass ich es beim Spielen kaum bemerkt habe! Ich behaupte mal: Wir reden hier tendenziell immer noch von "schlechter" im Kontext von Persona, und die massive Kritik hat oft mehr mit dem direkten Vergleichen und den gewaltigen Erwartungen an die Serie zu tun. Das merkt man bspw. auch daran, dass Leute sehr unterschiedliche Kritikpunkte haben, oder sie zumindest sehr unterschiedlich gewichten. (Mein größtes Ding bleibt weiterhin, dass das Finale nicht gezündet hat, im krassen Gegensatz zu 3 und 4 – wobei ich immer noch Royal spielen will!)
    Ich behaupte mal, dass Teil 5 auf jeden Fall eine Menge Spaß macht UND die richtige Persona-Erfahrung abliefert, wenn man 3 und 4 auch mochte.


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  6. #6
    Zitat Zitat von Lynx
    Naja und die ganzen Sidequests der Statisten, wo man meist nur Items aus Dungeons bringen muss, habe ich auch komplett ignoriert.
    Ayo, Sidequests kann ich einfach nicht ignorieren, selbst wenn sie sinnlos sind... xD

    Zitat Zitat
    Zu Persona 5: Wir sind hier halt auch im Internet ...
    Absolut, lass Dir von mir Miesepeter nicht Deine Vorfreude vermiesten
    Persona 5 macht auch einiges richtig, ich fands nur im Vergleich zu Teil 4 irgendwie nicht mehr so interessant und es hat ne immense Redundanz in den Gespräche. Was manche abkönnen, mich aber in den Wahnsinn getrieben hat. Aber das hängt halt auch total davon ab, was man will - denn P5 hat ohne Zweifel die beste Präsentation und Style, und die Mucke ist mal wieder großartig. Hat ein paar Dauerbrenner bei mir *g*

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