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  1. #1
    Like A Dragon: Infinite Wealth (Yakuza 8)



    Ich mochte Yakuza: Like A Dragon (Yakuza 7) ziemlich gerne, hatte aber beim Pacing und vor allem beim neuen RPG-Gameplay so einiges anzukreiden, weshalb ich auch bei Infinite Wealth trotz großer Vorfreude ein wenig gebangt hatte.

    Vorweg: Es macht vieles sehr viel besser als der Vorgänger und ist für mich der beste Teil seit Langem – und ein klarer GotY-Kandidat.

    Die Handlung knüpft konsequent an Yakuza 7 an, zunächst begleitet man die Charaktere ein paar Jahre später in ihrem Alltag in Yokohama. Es ist schön und herzerwärmend zu sehen, wie sie im normalen Leben Fuß gefasst haben.

    Nach ein paar Stunden geht es dann nach Hawaii, wo Kasuga nach seiner bislang totgeglaubten Mutter suchen soll. Doch der Urlaub eskaliert und schnell findet er sich an der Seite einer Gruppe alter und neuer Freunde im Kampf gegen die Gangs und kriminellen Organisationen, die in Honolulu ihr Unwesen treiben.

    Was toll ist: Im Gegensatz zu Yakuza 7 hat die Story keine Hänger im Mittelteil. Die Figuren sind durchgehend präsent und gut integriert. Die spätere Zweiteilung in Kasugas und Kiryus Perspektive sorgt zudem für zusätzliche Abwechslung.



    Thematisch setzt Yakuza 8 viel auf bewährte, aber gut umgesetzte Tropes. Die die Handlung fühlt sich durchgehend sehr persönlich an, was ich sehr mochte. Eines ist jedoch definitiv neu, und zwar (fetter Spoiler):


    Hier wird einem wirklich vor Augen geführt, dass sich die Geschichte nun schon über 35 Jahre (!) erstreckt – beginnend 1988, wo Yakuza 0 spielt.

    Es ist sehr bewegend zu sehen, was zum Beispiel aus den Kindern geworden ist, die Kiryu im dritte Teil im Waisenhaus wie eigene Kinder großgezogen hat. Das alles ist so gut umgesetzt, dass selbst ich, der 3-6 nicht gespielt hat, oft ziemlich gerührt war. Die Teile will ich auch definitiv noch nachholen.

    Es ist nicht notwendig, aber durchaus ein fetter Bonus, wenn man die Vorgänger alle gespielt hat, denn viele Personen und Events werden hier sehr schön aufgegriffen.



    Die neuen beiden Charaktere fand ich grundsätzlich ziemlich stark. Chitose ist deutlich besser geschrieben als noch Saeko (die auch in Yakuza 8 leider nicht gut wegkommt) und jemand wie Tomizawa fühlt sich im Genre sehr unverbraucht an.

    Auch die alten Charaktere haben teils noch richtig tolle Momente. Das gilt besonders für Adachi, vor allem in Tandem mit Kiryu – da lernt man noch mal ganz neue Seiten von ihm kennen.

    Das Spiel hängt die Messlatte bei der Story teils so hoch, dass ich das durchaus episch inszenierte und sehr gelungene Ending mitsamt Doppelfinale fast schon enttäuschend fand, weil es eben nur „sehr gut“ war

    Jedenfalls gibt es etliche Szenen, die mir lange in Erinnerung bleiben werden – Yakuza 8 hat definitiv einige der besten Momente der gesamten Serien. Vor allem das Miteinander kommt hier noch eine ganze Ecke besser rüber als noch im Vorgänger.



    Überhaupt fühlt es sich ein bisschen wie das Opus magnum des Studios an. Die Menge an Content ist gewaltig, geradezu erschlagend. Immer wenn man denkt, man hätte alles gesehen, kommt noch was Neues dazu.

    Serientypisch ist ein großer Teil davon sehr seicht, aber der Mix macht’s.

    Ein paar Worte zu den neuen Minigames:

    Dondoko Island
    So hat Yakuza 8 das imo beste Minispiel der Serie: Dondoko Island. Dieses Ferienresort-in-spe ist quasi ein komplett eigenes Spiel in sich, mit dem man locker 10-15 Stunden verbringen kann. In einer Mischung aus Simulationsspiel und Farming/Erkundung baut man hier eine ganze Insel auf. Man sammelt Ressourcen, angelt, baut Unterkünfte und Stätten für die Unterhaltung, läst Gäste ein und bespaßt sie. Und nebenbei kämpft man noch gegen eine Bande von Umweltverschmutzern.

    Das Minispiel ist definitiv nicht mehr „Mini“ und ich hatte durchgehend einen Riesenspaß daran. Auch die tropische Atmosphäre auf der ländlichen Insel ist einfach klasse und ergänzt das urbane Honolulu ausgezeichnet.



    Die Sujimon-Liga
    Das zweite große neue Minispiel ist eine offensichtliche Pokémon-Persiflage, bei der man die böse Sujimon-Liga bezwingen muss. In Yakuza 7 waren Sujimon bloß normale Gegner, hier kann man sie jedoch „fangen“, trainieren und für sich antreten lassen.

    In der Stadt kann man gegen zahllose Sujimon-Trainer kämpfen, an Raids teilnehmen und Arenen herausfordern. Das Kampfsystem selbst ist ziemlich simpel, vielleicht etwas zu simpel. Aber das ganze Drumherum macht sehr viel Spaß. Auch hier kann man wieder so einige Stunden versenken.



    Kleinere Minispiele
    Crazy Delivery: Ein Geschicklichkeitsspiel angelehnt an Crazy Taxi – macht für ein paar Runden Spaß, war allerdings nicht so ganz meins.
    Sicko Snap: Pokémon-Snap-Klon, bei dem man von einem Touribus aus für die Polizei Perverse knipsen muss Sehr kurzweilig!
    Dating-App: Simulierte Chats mit diversen möglichen Partner(inne)n, die wunderbar kitschig bis trashig sind, mit teils absurden Ausgängen. Sehr unterhaltsam!

    Und das ist nur die Spitze des Eisbergs, man kann sich noch mit so viel mehr beschäftigen, inkl. zwei optionalen zufallsgenerierten Dungeons. Die sind eher eintönig, aber werfen gutes Loot ab.



    Und damit komme ich zum nächsten wichtigen Punkt: Die Aktivitäten in Yakuza arbeiten alle exzellent im Rahmen des RPG-Systems zusammen.

    So hat man gerade anfangs viel großen Geldmangel, kann aber durch Sujimon und Dondoko Island einiges verdienen. Generell werfen die Minispiele jede Menge Kram aber, der in den Kämpfen nützlich ist.

    Natürlich ist eine Balance bei so viel Freiheit schwierig zu erreichen und Yakuza 8 ist generell deutlich leichter als Yakuza 7. Man hat aber wirklich das Gefühl, dass alles, was man tut, irgendeinem Zweck dient.



    Auch die Kämpfe sind deutlich besser – obwohl das System nur ein wenig getweakt wurde. Aber durch die freie Positionierung der Charaktere und vor allem die Combo-und Assist-Angriffe, die durch die Drink Links freigeschaltet werden, fühlt sich alles deutlich dynamischer, flotter und einfach besser an.

    Es gibt wieder mal viele absurde Jobs und hier muss ich leider sagen, dass das Spiel genau wie Yakuza 7 einen nur bedingt dazu bewegt, viel herumzuprobieren – gerade weil gute Ausrüstung teuer ist und man sie sich tendenziell nicht für jeden Job leisten kann. Allerdings kann man eine begrenzte Anzahl an Skills aus anderen Jobs mitnehmen, was zumindest etwas zum Jobwechsel motiviert.

    Und ansonsten gibt’s natürlich serientypisch auch viel „Busywork“ zu erledigen, was man aber auch gut ignorieren kann. Die Sidequests haben einige Highlights und sind imo insgesamt überdurchschnittlich gut, aber alle davon habe ich dann auch nicht gemacht.



    tl;dr: Yakuza 8 ist rundum gelungen und ein absolutes Highlight. Die Story zählt locker zu den besten der Serie, die Dramatik ist noch mal ’ne Ecke besser geschrieben. Alte und neue Charaktere wissen zu gefallen. Das Kampfsystem macht erstmals richtig Spaß, Dondoko Island ist das beste Minispiel der Serie und die Erkundung der Welt ist motivierend wie noch nie. Hier und da gibt’s Abzüge in der B-Note, aber unterm Strich hat’s mich total begeistert. Heißer GotY-Anwärter

    Spielzeit: 75:00h (Platin)
    Wertung: 9/10
    Geändert von Narcissu (25.03.2024 um 00:14 Uhr)


  2. #2
    Bin immer noch SO gehypt.

    Ich finde, dein Artikel macht auch eine Sache klar, die meistens angeschnitten, aber selten wirklich deutlich genug gesagt wird: Die Yakuza-Teile werden tendenziell untereinander verglichen, aber ich finde es teilweise fast schon albern, WIE gut die Serie a) einzelne Genre(?)-Aspekte und b) einfach das verdammte GESAMTbild macht, immer und immer wieder; und eigentlich angefangen bei Teil 1! o.o
    Es ist einfach eine verdammt gute Videospielreihe, von subjektiven Fragen und Vorlieben, was Kampfsysteme, Charaktere etc. angeht, ganz abgesehen.
    Yakuza: Dead Souls bestätigt die Regel.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  3. #3
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Bin immer noch SO gehypt.

    Ich finde, dein Artikel macht auch eine Sache klar, die meistens angeschnitten, aber selten wirklich deutlich genug gesagt wird: Die Yakuza-Teile werden tendenziell untereinander verglichen, aber ich finde es teilweise fast schon albern, WIE gut die Serie a) einzelne Genre(?)-Aspekte und b) einfach das verdammte GESAMTbild macht, immer und immer wieder; und eigentlich angefangen bei Teil 1! o.o
    Es ist einfach eine verdammt gute Videospielreihe, von subjektiven Fragen und Vorlieben, was Kampfsysteme, Charaktere etc. angeht, ganz abgesehen.
    Yakuza: Dead Souls bestätigt die Regel.
    Das definitiv, also auch was die Kontinuität angeht. Ich denke, das merkt man bei den ersten Teilen noch nicht ganz so sehr, weil sie halt nie also so lange Reihe vorgesehen waren, aber gerade 5 scheint ja auch so eine Art Höhepunkt von allem zu sein, auch wenn das eigentliche Finale ja Yakuza 6 ist. Bei 7 war es imo nicht ganz so elegant und hat eher wie Fanservice gewirkt, dass Kiryu & Co. vorkamen, aber in 8 finde ich es wieder voll gelungen.

    Freue mich schon richtig auf Yakuza 3, auch wegen Okinawa und der neuen Charakterdynamiken durch das Waisenhaus.


  4. #4
    Die „Backlog 25 bis ’25“-Challenge

    Im letzten Sale habe ich mir hart gegönnt – und wie soll man jemals Zeit für den Backlog finden, wenn man immer neues Zeug kauft?

    Ich sach’s dir ja immer wieder, aber auf mich hört ja keiner!

    Was machst du in meinem Haus???
    Aber egal, setz dich, trink ’nen Kaffee und hör zu.

    Genau das wollte ich hören!

    Es wird Zeit, dieses Problem in einer überambitionierten Challenge anzugehen, wie ich es immer zu tun pflege!

    Ich bin ganz Ohr.

    Ich habe eine komplette Bestandsaufnahme all meiner physischen und digitalen Spiele durchgeführt und eine Liste all derer erstellt, die ich tatsächlich spielen oder zumindest ausprobieren möchte.
    Die Anzahl beläuft sich auf insgesamt 50 Spiele mit einer geschätzten Gesamtspieltzeit von 1100 Stunden.
    Davon will ich die Hälfte noch in diesem Jahr durchspielen, also 25 Games bis 2025, um den Backlog auf 25 zu reduzieren.

    Sapperlot, das ja ’ne ganze Menge!

    Richtig, Java. Aber du darfst nicht vergessen, dass dieses Jahr auch noch Spiele rauskommen, die ich gleichen spielen will.
    Und wie du weißt, habe ich wenig Disziplin beim Kaufen.

    Ohohohoho, das kannst du laut sagen!

    Das macht +8 Spiele dieses Jahr mit einer geschätzten Spielzeit von 195 Stunden.
    Plus alles, was ich mir sonst noch kaufe. Die 25 am Ende des Jahres muss trotzdem stehen!

    Am Ende spielst du doch eh nur die kurzen Dinger.

    Psst, Java. Red mir meine guten Vorsätze nicht schlecht. Aber ja, das ist mein Plan B.

    Du hast doch nicht mal deine Skwea-Enix-Schellensch geschafft!
    Das wird doch eh nix! Verstehste? Enix und eh nix? Wahahaha!

    Hey, die ist noch nicht vorbei! Und ich bin fast bei 10/12!
    Es ist doch der Wille, der zählt! Und wo würden wir hinkommen, wenn wir nicht mal mehr träumen dürfen?

    Potzblitz, da sachste was!

    Also: Backlog 25 bis ’25!

    Na dann!

    Hey, machst du dich über mich lustig? Du glaubst doch kein Stück, dass das was wird.



    Okay, belassen wir’s mal dabei.

    Anyway, hier die Bestandsaufnahme:

    Der Backlog:
    Backlog (Aktuell) Länge
    50 1096
    999 15
    √Letter 11
    13 Sentinels: Aegis Rim 34
    428 Shibuya Scramble 30
    Baten Kaitos Origin 25
    Celeste 12
    Chained Echoes 35
    Chrono Cross 32
    Crisis Core 15
    CrossCode 4
    Crystal Ortha 15
    Death Stranding: Director's Cut 50
    Dragon Quest Treasures 22
    Dragon’s Dogma 2 45
    Final Fantasy Crystal Chronicles 25
    Final Fantasy IX 30
    Final Fantasy VI 30
    Final Fantasy VII Rebirth 50
    Final Fantasy X-2 50
    Inside 4
    Klonoa 2: Lunatea's Veil 6,5
    Klonoa: Door to Phantomile 5
    Litte Nightmares 4
    Litte Nightmares II 6
    Lost in Random 15
    Magical Starsign 20
    Moon Hunters 2
    Persona 5 Strikers 40
    Pyre 12
    RPG Time 8
    Shenmue 20
    Shenmue II 25
    Solar Ash 6,5
    Spiritfarer 25
    SteamWorld Build 12
    Tails of Iron 9
    The DioField Chronicle 27
    The Indigo Disc 10
    The Last Guardian 13
    The Pathless 7
    The Vanishing of Ethan Carter 4
    The Witcher 3: Wild Hunt 65
    Trails to Azure 50
    Triangle Strategy 40
    Ultros 15
    Valkyrie Elysium 15
    Yakuza 3 18
    Yakuza 4 22
    Yakuza 5 40
    Yakuza 6 20

    Die Neuerscheinungen 2024:
    Eiyuden Chronicle 35
    Visions of Mana 25
    Metaphor Re:Fantazio 50
    Suikoden II 35
    Cat Quest 3 10
    Ys X 35
    To The Moon Beach 3
    To The Moon Last Hour 2


    Gibt dann monatliche Updates, was ich garantiert nieee vergessen werde!

    Status: 50/25
    Bis zum Ziel: 25
    Geändert von Narcissu (28.03.2024 um 09:55 Uhr)


  5. #5
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Status: 50/25
    Bis zum Ziel: 25
    Das sieht wie so ein Deathcounter aus
    Wirklich krasser Vorsatz, Hut ab!

    Hast Du Deine geschätzten Spielzeiten von HLtB? Oder einfach so Pi mal Daumen gemacht? Da Du ja schon nen ordentlichen Zug hast und schnell durch die Games kommst glaub ich Dir sogar, dass Du die Zeiten hälst xD

  6. #6
    Zitat Zitat von Linkey Beitrag anzeigen
    Direkt wieder Lust auf Grandia bekommen <3
    Das will ich auch echt mal wieder spielen!

    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Das sieht wie so ein Deathcounter aus
    Wirklich krasser Vorsatz, Hut ab!

    Hast Du Deine geschätzten Spielzeiten von HLtB? Oder einfach so Pi mal Daumen gemacht? Da Du ja schon nen ordentlichen Zug hast und schnell durch die Games kommst glaub ich Dir sogar, dass Du die Zeiten hälst xD
    Ja, von HLTP + angepasst auf persönliche Erfahrungwerte. Einige Spiele habe ich auch schon begonnen – deshalb die 4h bei CrossCode, wo ich vorm letzten Dungeon bin ^^


  7. #7
    Kleines Update:

    Beendet:
    Dragon's Dogma 2
    Review folgt in ein paar Tagen

    Neu begonnen:
    Solar Ash
    Final Fantasy VI Pixel Remaster

    Letzteres kenne ich natürlich schon, ersteres macht nach 1,5h einen guten Eindruck, wenn auch es nicht komplett meins ist.

    Backlog: 49
    Bis zum Ziel: 24


  8. #8
    Dragon’s Dogma 2



    So, umfassende Eindrücke zu Dragon’s Dogma 2 gibt es hier.

    Unterm Strich war ich die meiste Zeit sehr angetan vom Spiel. Ich kenne den Vorgänger nicht und habe auch kaum Erfahrung mit RPGs in westlicher Stilrichtung, aber gerade im Vergleich zu anderen Open-World-Spielen macht das Spiel sehr viel richtig. Auch wenn es nicht alle Ideen konsequent durchzieht, konnte gerade die Erkundung mich deutlich mehr fesseln als in anderen Genrevertretern.

    Spielzeit: 38:00
    Wertung: 8/10


  9. #9
    Solar Ash



    Solar Ash ist ein 3D-Platformer von Heart Machine, dem Entwickler von Hyper Light Drifter. Das ist auch der Grund, weshalb ich es mir gekauft habe.

    Das Spiel sticht in erster Linie durch die Fortbewegung hervor: Man „surft“ durch die Welt, legt elegante Luftsprünge hin und skatet über Geländer. Das fühlt sich alles sehr flüssig und einfach gut an.

    Außerdem fällt die Optik auf, die mit ihren satten Farben und der Farbpalette einen ganz eigenen, fast schon hypnotisierenden Charme hatte. Wobei es in Screenshots imo besser aussieht, weil man im Spiel auch sehr viel durch gleichartige Wolkenlandschaften gleitet. Zudem bin ich kein riesiger Fan dieser „kalten“ Farbpaletten, wie man sie in SciFi- und Cyberpunksettings oft hat.

    Der Großteil vom Gameplay ist eher Standard. Kämpfe sind sehr simplistisch, es gibt keine Skills und dergleichen. Das Spiel ist in Gebiete aufgetaucht, in denen man immer an bestimmte, oft umständlich zu erreichende Orte gelangen muss, um dort unter Zeitdruck parkourartig eine Reihe von Stäben zu treffen.

    Nach vier oder fünf dieser Passagen wird ein Boss freigeschaltet. Hier kämpft man nicht wie gegen normale Gegner, sondern auch so parkourartig – nur diesmal auf einem riesigen, bewegenden Wesen.




    Das ist ziemlich cool, oft auch gar nicht so leicht. Viele Phasen wird man mehrfach wiederholen müssen. Leider gibt es relativ wenig Variation, denn das Prinzip ist bei allen Bosskämpfen dasselbe. Zudem hat jeder Boss drei Phasen, die auch Wiederholungen desselben Parkours in etwas veränderter und schwierigerer Varianten sind.

    Zudem gibt’s noch eine Menge Kram zu finden: neue Outfits, Lore und eine Währung, mit der man seine HP-Leiste erweitern kann. Für mich alles uninteressant.

    Das Spiel hat auch eine Story, in deren Ausgestaltung durchaus Mühe gesteckt wurde. Genretypisch ist sie aber trotzdem eher hintergründig. Gerade zum Ende hin wird sie aber sogar etwas emotional. Ich hatte aber keine große Bindung zur Hauptfigur und der Welt, weshalb mich das alles nicht groß abholen konnte.

    Leider gibt es gelegentlich auch ein paar frustrierende Passagen, wo man beim Scheitern (Herunterfallen) lange Wege zurücklegen muss, um es noch mal zu versuchen. Zudem hat das Spiel selbst für die kurze Länge (6-8h) einfach zu viele Wiederholungen im Gameplay. Zumindest die letzten Gebiete aber haben ein paar interessante neue Elemente drin.



    tl;dr: Solar Ash ist ein interessanter, moderat fordernder 3D-Platformer mit cooler Surfmechanik und hübscher Optik, der zunächst kurzweilig, im Endeffekt aber doch recht monoton ist. Hätte ich dem Setting mehr abgewinnen können, wäre meine Wertung wohlwollender ausgefallen. Wer Interesse hat, sollte definitiv auf einen Sale warten, den 40€ sind schon recht happig.

    Spielzeit: 7:15h
    Wertung: 5,5/10


    Backlog: 48
    Bis zum Ziel: 23
    Geändert von Narcissu (03.04.2024 um 16:10 Uhr)


  10. #10
    So, kleines Update zur Monatsmitte:

    Durchgespielt:
    Final Fantasy VI Pixel Remaster
    √Letter
    CrossCode

    Gedroppt:
    SteamWorld Build (auf Konsole einfach nicht wirklich gut zu spielen)

    Neu dabei / Spiele gerade:
    Eiyuden Chronicle

    Das macht dann -4 und +1 = -3.

    Für SteamWorld werde ich beizeiten ggf. ein anderes Spiel hinzufügen.
    Berichte folgen irgendwann demnächst, wenn Eiyuden beendet ist

    Backlog: 45
    Bis zum Ziel: 20


  11. #11
    Eiyuden Chronicle: Hundred Heroes



    Link zum Review

    Unterm Strich war es für mich einfach ein ziemlich gutes, klassisches JRPG (mit all den Stärken und Schwächen der RPGs dieser Zeit) voller Charme und vor allem ein sehr gutes Suikoden. Storymäßig kommt es nicht an die bessere Suikoden-Teile ran, ist aber trotzdem sehr solide – und in puncto Vielfalt hat es definitiv die Nase vorn. Große Empfehlung!

    Spielzeit: 54:20
    Wertung: 8/10


  12. #12
    √Letter


    √Letter ist ein Spiel, das mich schon zur Ankündigung damals sehr interessiert hat. Das lag vor allem an dem Cover-Artwork (siehe oben), das mich extrem angesprochen hat.
    Als es dann erschien, kam es eher mäßig an – aber es bleib ein paar Jahre in meinem Hinterkopf, bis ich es mir dann neulich in einem Sale gekauft habe.

    Die Prämisse: Der Protagonist hatte vor 15 Jahren eine Brieffreundin, die er nie getroffen hatte. In der Gegenwart entdeckt er einen bisher ungelesen Brief von ihr in seinen Sachen, in der sie schrieb, dass sie einen Menschen umgebracht habe und dafür nun büßen müsse. Darauf beschließt er, in ihre Heimat zu reisen und herauszufinden, was passiert war.

    Dort erfährt er, dass sie angeblich schon 25 Jahre tot ist – also 10 Jahre länger, als sich die beiden kannten. Vor Ort muss er eine Gruppe von Freunden identifizieren und aufsuchen, die in ihren Briefen mit Spitznamen erwähnt wurden.

    Die positiven Sachen vorweg: Visuell ist das Spiel ein Hingucker. Die Hintergründe sind ansehnlich, die Charakterdesigns hübsch und angenehm bodenständig und die UI wirkt stimmig.
    Auch die Musik ist nett und die ganze Grundstimmung hat mir wirklich gut gefallen. Auch dass es quasi zur Hälfte Werbung für eine Stadt in der Präfektur Shimane ist und lauter echte Locations und Tourismus-Trivia enthält, war für mich eher ein Bonus.

    Damit hört es leider schon auf. Zeit für einen Rant!


    Das komplette Gameplay ist unnötig
    Das Spiel ist streng linear, es gibt immer nur eine Lösung für ein aktuelles Problem. Trotzdem gibt es eine Map mit vielen Orten, die man besuchen kann, und eine Such-Funktion innerhalb der Maps.
    Auch wenn man Wahlmöglichkeiten hat, führt in der Regel nur eine zum Ziel, und wenn man ein Item auswählen kann, ist fast immer nur eines richtig.
    Das Spiels scheint sich der Problematik bewusst zu sein, sodass es über einen Menüpunkt „Denken“ quasi die Lösung vorgibt, damit man nicht dumm rumprobieren muss.
    Meistens ist es aber ohnehin offensichtlich.
    Wenn überhaupt, dann ist das Gameplay nur darin gut, das Spiel in „Einheiten“ zu unterteilen. Es erfüllt narrativ aber keinen Zweck.

    Noch schlimmer ist der „Max Mode“, bei dem man in einer Art Minispiel zwischen einer von vier Intensitäten bei einer Antwort entscheiden muss. Welche davon richtig ist, ist aber völlig random und sehr selten intuitiv absehbar.

    Auch die fünf Endings werden rein durch Antworten getriggert, die man (in Erinnerung) auf die Briefe der Brieffreundin gibt. Diese sind aber nur belangloses Geplänkel und haben kaum bis keinen Bezug zur Handlung. Im Endeffekt ist es also, wenn man nichts von der Mechanik weiß, komplett random, welches Ende man bekommt.


    Das Protagonist ist ein Arsch
    Im Spiel sucht man die Freunde der Brieffreundin auf, einem jedoch nicht viel verraten wollen.
    Was macht der Protagonist also?
    Richtig, er setzt alles daran, mit Gewalt an die Wahrheit zukommen, nur um seine eigene Neugier zu befriedigen.
    Dabei schnüffelt er so lange herum, bis er an Infos kommt, mit denen er die Freunde erpressen kann.
    Er nutzt aktiv deren Traumata aus, bohrt bewusst in deren Wunden und tritt noch nach, wenn er sieht, wie sehr sie das aufwühlt.

    Beispiel siehe weiter unten.

    Das Spiel ist ein Arsch
    Schlimm genug, dass so was überhaupt passiert, aber das Spiel stellt es auch noch so dar, als wäre es das Normalste der Welt und absolut nicht verwerflich.
    Offenbar ist nicht nur der Protagonist ein Arsch, sondern auch die Schreiber der Geschichte vollkommen unsensibel.



    Die Präsentation ist derbe inkonsistent
    Das zunächst aufgebaute mysteriös-bodenständige Atmosphäre wird in den „Konfrontationen“ mit den Freunden vollkommen zerstört. Diese würde ich spielerisch und der Art, wie überzeichnet sie sind, eher in einem Ace Attorney oder Danganronpa verorten. Charaktere reagieren mit übertriebenen Anime-Gesichtsausdrücken und die absurdeste Logik überhaupt wird bedient – diese Szenen fühlen sich absolut fehl am Platz an, sind aber leider ausgerechnet die Höhepunkte jedes Kapitels.

    Die Übersetzung ist ein Graus
    Es ist eine stumpfe 1:1-Übersetzung aus dem Japanischen ohne das geringste Fingerspitzengefühl. Sie fühlt sich oft unnatürlich an und ist vor allem an vielen Stellen schlichtweg falsch, weil sie offenbar ohne Kontext übersetzt wurde und keine Qualitätssicherung stattgefunden hat. Der Bezug von Sätzen ist oft völlig falsch und in vielen Fällen wurde er einfach (wie im Japanischen) weggelassen, was zu völlig weirden Formulierungen führt. Die Sprache im Original gewinnt schon keinen Preis, aber alles, was dort schon stumpf ist, wird durch die Übersetzung noch erheblich verschlimmert.



    Das Writing ist dumm
    Und zwar ständig – definitiv aber in jeder der Konfronationen.
    Bei mindestens einer war es so schlimm, dass ich nicht wusste, ob ich mich ekeln oder über diese Dummheit lachen sollte.

    Es geht um einen der Freunde mit dem Spitznamen Fatty (ja, ernsthaft) , der früher übergewichtig war, mittlerweile aber muskulös ist und bestreitet, Fatty zu sein.
    Der Protagonist nutzt – neben diversen Traumata – allen Ernstes Snacks, mit denen er ihn lockt, um angeblich zu beweisen, dass er wirklich Fatty ist.
    Nach zwei, drei versuchen kann Fatty den angebotenen Schokochips nicht mehr wiederstehen und greift zu – was der Protagonist als unbestreitlichen Beweis dessen wahrer Identität sieht.
    Fatty ist daraufhin am Boden zerstört und kommt zur Überzeugung, dass all seine Mühen umsonst waren und er sich gar nicht verändert habe.

    Jetzt kommt der Hammer: Der Protagonist weist Fatty darauf hin, dass dieser die Schokolade vorm Essen der Schokochips unterbewusst abgepult und auf den Boden fallen lassen hat – und das wird als dramatischer, herzerwärmender Höhepunkt inszeniert, dass Fatty sich doch verändert hat. (???????)
    Und das Spiel nimmt sich dabei vollkommen ernst – meint es offensichtlich auch vollkommen ernst.
    ALTER! Mal abgesehen von Erpressung, Fatshaming, Ausnutzung von Traumata und allen anderen problematischen Handlungen ist diese Szene einfach nur DUMM. Ich dachte, ich les nicht richig, ey

    Und das ist nur eine von vielen dummen Szenen (wenn auch die schlimmste). Spätestens da war das Spiel für mich vollkommen gestorben.

    Die Szene übrigens in der übraus trashigen Fassung mit echten Schauspielern (die ich nicht gespielt habe):


    Das bereue ich ein wenig. Die nimmt sich nämlich offenbar nicht ernst.

    Ich habe nur eines der Enden erspielt und mich am „True Ending“ (wenn man es so nennen will) nicht mal mehr versucht. Die Auflösung in meiner Route war eine Mischung aus cool, unglaubwürdig und antiklimaktisch.

    Also ja. Ein unheimlich unsensibles und schlichtweg dummes Spiel. Was schade ist, den Prämisse, Schauplatz und Atmosphäre haben mir abgesehen davon ziemlich gut gefallen.

    Spielzeit: 7:00
    Wertung: 3/10



  13. #13
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Es geht um einen der Freunde mit dem Spitznamen Fatty (ja, ernsthaft) , der früher übergewichtig war, mittlerweile aber muskulös ist und bestreitet, Fatty zu sein.
    Hey, der Protagonist nennt zumindest jeden der Charaktere nur beim Spitznamen, egal wie dumm es klingt. Welcher Erwachsene will denn nicht Fatty oder Bitch genannt werden?

    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Ich habe nur eines der Enden erspielt und mich am „True Ending“ (wenn man es so nennen will) nicht mal mehr versucht. Die Auflösung in meiner Route war eine Mischung aus cool, unglaubwürdig und antiklimaktisch.
    Die anderen Endings lohnen sich auch nicht wirklich, sind aber zumindest schnell erspielt (in jeweils 30 bis 60 Minuten), da man nach einmaligen Durchspielen die Kapitel komplett überspringen kann. Man muss also nur am Anfang die Wahl für die gewünschten Route treffen und kann dann direkt zum nächsten Kapitel springen.
    Bei einem der Endings, das mehr in Richtung Horror abdriftet, funktioniert die Auflösung der Story aber zumindest ein bisschen mehr als im normalen und wahren Ende, wo ich mich fragen musst warum dieses Mystery überhaupt existiert hat.
    Von der Logik mal abgesehen finde ich das Writing aber auch sehr oberflächlich, wodurch man für die komplette Story mit allen Endings maximal 10 Stunden braucht. Visual Novels müssen zwar nicht 50+ Stunden dauern, aber hier hätte ein bisschen mehr sicher nicht geschadet, vor allem mit besseren Writing.
    Eine konsistente Story hätte allerdings auch nicht geschadet. Stattdessen baut jede Route auf einer anderen Version der Hintergrundgeschichte auf, was bei einer Mystery Story ein bisschen schwachsinnig ist.
    Die Live Action Version (die ich nicht gespielt habe) hängt aber an jedes Ende noch einen Epilog ran, und da hätte man auch den alten Grafikstil verwenden können. Wer trotz der negativen Kritik Interesse dran hat, sollte also direkt diese Version kaufen, auch wenn ich bezweifle, dass sie die Story irgendwie besser macht.
    Ich habe das trotz der negativen Reviews auch nur gekauft weil man das bei Sales zu Spottpreisen hinterhergeworfen bekommt. Und für einen Durchgang fand ich es ganz unterhaltsam. Hab durchaus schlechtere Visual Novels gespielt. Würde also vermutlich auch den Nachfolger kaufen, aber den gibt es leider(?) nicht für PC.
    Geändert von ~Jack~ (23.04.2024 um 10:11 Uhr)

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