Arietta of Spirits



Dieses kleine, hübsche Indiespiel im Zelda-Stil habe ich im aktuellen Sale mitgenommen.

Man spielt ein Mädchen, das mit seinen Eltern die Ferien in der Landhütte der kürzlich verstorbenen Großmutter verbringt. Plötzlich taucht eine Art Geist auf und gewährt ihr spezielle Kräfte, durch die sie eine Verbindung zum Geisterreich aufbaut und letztlich ein altes Geheimnis ans Licht bringt, das die Region schon fast vergessen hätte.

Spielerisch ist Arietta extrem simpel und sehr an Zelda angelehnt. Man bewegt sich wie in Zelda – einschließlich der Ausweichrolle – und schlägt wie in Zelda mit dem Schwert zu. Und dann hat man noch eine Barriere, mit der man kurze Zeit lang Angriffe abwehren kann.

Das war es aber auch, denn Rätsel gibt es keine. Normale Gegner sind denkbar simpel, die ersten Bosse auch sehr leicht. Später wird es etwas knackiger, aber mehr als eine Handvoll Tode in den wenigen Bosskämpfen werden die meisten Spieler wohl nicht erleben.

Das größte Problem des Spiels ist diese Monotonie. Man bewegt sich durch relativ hübsche, aber auch leere Bergpanoramen und Höhlen, die sehr weitläufig sind und in denen man fast nichts tun kann, außer Gegner zu besiegen und Büsche kaputtzuhauen. Ab und zu wartet ein Boss auf und man kann 20 Schleimkinder finden und zu ihrer Mutter zurückschicken, aber das war’s auch.



Die Story hingegen ist erstaunlich nett. Zunächst steht die verstorbene Oma im Vordergrund, später ein Unheil, das sich vor über 100 Jahren in den Minen ereignet hat und bei dem viele Menschen ums Leben gekommen sind.

Das alles fühlt sich in diesem Genre recht unverbraucht. Mit seiner kurzen Spielzeit und den niedrigen Stakes hat Arietta wirklich tolle Ferienabenteuer-Vibes, wird stellenweise aber doch auch recht emotional.

Zum Glück ist das Spiel wirklich nicht lang, denn sonst hätte mich das monotone Gameplay und das uninspirierte Map- und Spieldesign gelangweilt. Es wirkt fast wie ein Anfänger-Zelda, aber die teils doch etwas längeren Dialoge und die Themen erwecken nicht den Eindruck, als wären Kinder die Hauptzielgruppe gewesen.

Ach ja, und der Artstyle ist auch hübsch, vor allem die Portraits der Figuren.



tl;dr: Arietta of Spirits ist ein nettes Ferienabenteuer im Zelda-Stil mit einer charmanten und erfrischend bodenständigen Geschichte, die in 3-4 Stunden auch gut auserzählt ist. Spielerisch ist es recht uninspiriert und der Preis etwas hoch angesetzt – im Sale kann man es aber mal mitnehmen.

Spielzeit: 03:00h
Wertung: 6,5/10