Grafik
Hier ist es eine zweischneidige Sache. Auf der einen Seite ist die Umgebungsgrafik nicht mehr wirklich zeitgemäß, NPCs poppen auf und verschwinden.
Das Ganze läuft zwar ansonsten relativ smooth, doch darüber hinaus ist das ja EIGENTLICH Maximal PS3 Niveau... das alles könnte mich abschrecken oder stören... wäre da nicht der wunderschöne Artstyle. Die Artworks sind traumhaft schön geworden, die Menüführung hübsch dargestellt.
Die Zwischensequenzen (stammen die aus dem entsprechenden Anime) eine Augenweide und immer wieder sehr motivierend.
Gameplay
Das Herzstück in persona 5 Royal waren für mich zwei Dinge: Das Kampfsystem und die Schülerleben-Simulation. Dadurch, dass Zeit begrenzt ist und die meisten Aktionen eben diese voran schreiten lassen, musste ich taktisch vorgehen, um das Maximum aus meinem unfreiwilligen Austauschschuljahr zu machen. Hier stechen die zahlreichen Geschichten der Vertrauten hervor, mit denen ich Zeitverbracht habe, um wiederum aus der gestärkten Beziehung Boni für das Spiel zu erhalten- sehr motivierend und clever umgesetzt.
Das Kampfsystem wird sehr gemütlich eingeführt und erreicht eine angenehme Komplexität, gerade durch die Möglichkeit mit einer Kette aus sehr effektiven Attacken im Firstturn direkt viele Gegnertruppen wegzuwischen.
Die Personas, die so etwas wie die Kämpfenden Manifestationen der einzelnen Charaktere sind, sehen überwiegend toll aus, auch wenn es ein paar fragwürdige und einige witzige Designs gibt.
Was Persona richtig gut macht hier ist, die perfekte Balance zu halten zwischen Dungeon Crawling und Kämpfen sowie der Schülersimulation, welche eher die Story direkt vorantreibt.
Womit wir zu der größten Stärke des Spieles kommen (imo)
Handlung
Persona5 royal schmeißt einen trotz einiger Begrenzungen zu Beginn direkt ins Geschehen. Ihr steuert den Spieler, einen Jungen der Oberschule, der wegen eines Verbrechens, welches er nicht begangen hat, ein Jahr nach Tokio zur Rehabilitation muss. Hier trifft er schnell auf wenige, doch treue Freunde, die zusammen entdecken, dass sie Zugang zu einer anderen Welt haben. Über eine besondere, mysteriöse App kommen sie in das sogenannte Metaverse, eine verzerrte Welt, in denen sie bösen Menschen aus der echten Welt läutern. Wie sie das machen? Jeder der Bösewichte im Spiel hat in diesem Metaverse einen sogenannten Palast, in dem er einen Schatz versteckt hält, welcher die Heldentruppe, die sich auch Phantomdiebe nennt, stehlen muss. Nachdem sie das geschafft haben, müssen sie sich beim Diebstahl dem Endkampf gegen die verzerrte Version des Bösewichtes stellen. Auf diesem Pfad stellen sich (meist einfache) Rätsel und zahlreiche, sichtbare Gegnermobs dem Spieler in den Weg.
Mist, jetzt bin ich doch wieder mehr von der Story abgekommen.
Das Tolle an der Geschichte ist, dass sie sich immer weiter zuspitzt, ich als Spieler Stück für Stück auch den Antagonisten in Zwischensequenzen über die Schulter schauen darf und die Plottwists gegen Ende des Hauptspielinhaltes einfach der Hammer sind.
Die Charaktere sind dabei weitestgehend super authentisch und sympathisch und obwohl sie bis zum Ende markant in ihren Eigenheiten bleiben, macht jeder auf der Reise eine kleine persönliche Wandlung durch (vieles wird auch nur durch die aktive Zeit mit ihnen getriggert, sei hier gesagt).
Overall, ich kann dieses Spiel jedem Animefan, JRPG Fan und Freund epischer Stories uneingeschränkt empfehlen.
Die 101 Stunden für den zweiten Run waren es einfach sowas von wert.