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  1. #11

    Bad things just happen.
    stars_mod
    Ich geh mal, bevor es dann die nächsten Tage auseinanderfliegt, über [17] Noob, les Sans-Factions (kurz: NlSF). Das ist ein sehr comichaft aussehends Spiel von französischen Entwicklern (passt also hier nicht ganz rein ^^'), in dem es um vier Spieler geht - Baster, Drek, Logs und May/Mara (wie heißt sie denn nun wirklich?), die die aktuelle Fassung von einem MMORPG namens "Horizon 4.2" durchspielen wollen, auf Stufe 100 zu gelangen und damit für die für e-sports zugelassene "Fassung 5.0" bereit zu sein - auf einer Stufe mit den Legenden des Spiels, der Noob-Gilde, einer Gruppe an sechs Spielern, die es über die Zeit zu den Besten des Spiels geschafft haben. Zu den Noobs gibt es ein ganzes Universum - ich hab's mir nicht angeguckt, deswegen beschränken sich meine Kenntnisse rein auf dieses Spiel - und ich beurteile es auch als solches.

    Im Grunde war das schon die ganze Story. Es gibt natürlich noch einen Handlungsstrang innerhalb Horizon, dem die vier folgen müssen, wobei ich nicht das Gefühl habe, dass der sonderlich wichtig ist. Als Hommage an MMORPGs hat NlSF aber einen großen Nachteil: Es fühlt sich nicht danach an. Andere Spieler gibt's zwar (mit z.T. sehr großartigen Namen, die auch ziemlich, äh, typisch für MMORPGs sind, weil die einfach zuerst weg sind - Kirito, Asuna, Erzascarlet und Gig4chad z.B. ), aber mit denen kann man nichts anfangen - die reagieren nicht auf die eigenen Spielercharaktere, was schade ist. Zudem kommt hinzu, dass die sich auch nicht großartig bewegen, außer sie tauchen in Städten auf - und genau dann haben sie auch was zu sagen, sonst nicht, wenn sie stattdessen auf der Weltkarte auftauchen. Zum Vergleich: G.U. und SAO HR (LS nicht xD) gehen hier in der Regel besser vor.

    Das Gameplay ist im Grunde genommen auch nicht unbedingt besser. Bei Skills und Waffenarten wird durch die Fertigkeitsbäume auch eine gewisse Entscheidungsmöglichkeit suggeriert - was am Anfang vielleicht noch notwendig ist, weil man gucken muss, wo man seine Punkte am besten unterbringt, was später aber zunehmend irrelevant wird. Bei den Waffen ist's genau dasselbe - oft ist es egal, was für eine Waffe Drek, der Berserker trägt (Logs und Mara können nur Ringe bzw. Bücher tragen und Baster ist eh speziell), solange man die Fertigkeiten nur drauf anpasst. Der Ablauf ist schlicht immer gleich. Baster ist ein wenig spezieller, da er gleich drei Fertigkeitsbäume hat für seine, kA, fünf Waffenarten, aber paar davon lohnen sich schlicht aus Performancegründen nicht. Den Rest der suboptimalen Gameplayentscheidungen kommt in Listenform:

    • Kämpfe laufen schlicht gleich ab - sowohl Trashmobs als auch Bosse. Bei letzteren find ich's besonders schlimm, weil das eigentlich nicht sein sollte, v.a., wenn Entwickler das Spiel selbst als "anspruchsvoll" betiteln. Natürlich ist auch das wieder Ansichtssache, aber: Nein, war es nicht. Ja, ich spiel auf den höchsten Schwierigkeitsgrad. Ja, es gab ein Erfolgsrezept, was ausnahmslos für alle Bosse außer einem funktionierte. Und ja, dieses Erfolgsrezept ist extrem offensichtlich. Als Gegenbeispiel: Bei Riviera (was zugegeben ein Ranking-System hat, ergo man belohnt wird, gut und effizient zu spielen - macht bisschen was aus mMn), musste man auf die Schwächen der Gegner hinspielen und hat dafür immer jeweils andere Waffen genommen. Hier fliegen überwiegend dieselben Skills in derselben Reihenfolge auf Gegner, egal was dieser macht - wenn HP niedrig sind, schmeißt Mara ihren Karten-Heal (der zu allem Überfluss ziemlich krass ist). Kein gutes Game-Design.
    • Debuffs/Ailments sind schlicht übertrieben. Hängt auch damit zusammen, dass die Teil des Erfolgsrezepts waren, aber dass man Gegner mit Brand, Bultung und Gift (was ich nicht benutzt hab) bis ins Nirvana belegen konnte, für stetig zunehmenden Schaden, hat die Balance ruiniert. Bosse, die sich selbst mehr Züge gaben, wurden aus alleine diesem Grund ungefährlicher. Generell gesagt, hab ich das Gefühl, dass viele Spiele den magischen Sweetspot bei Debuffs und Ailments nicht finden - entweder sind sie zu übertrieben (hier, Cassette Beasts, MGQP, die alte Fassung von FF6 bzw. Vanish & Doom) oder sie sind schlicht nutzlos (98% der JRPGs). Wirklich gute Beispiele, wo Debuffs entweder mal funktionieren, mal nicht oder ausbalanciert sind, fallen mir auch nicht ein. Außer Etrian Odyssey, vielleicht noch Library of Ruina und Labyrinth of Touhou 1/2.
    • Berufe sind nicht gut ins Spielsystem integriert. Mal abgesehen davon, dass die nichts bringen, außer Verbrauchsgegenstände für Baster und einige Heilgegenstände (von denen ich bisher überhaupt nur einen gebraucht habe), sind einige Erze (bei denen mir das aufgefallen ist) komplett deplatziert. Warum gibt es im vierten Dungeon Erze, die man erst mit Lv80 abbauen kann, außer um den Spieler zu trollen, und ihm zu sagen, dass er seeeeeeehr viel später wiederkommen kann?
    • Was ich bisher noch nie gesehen habe (außer in Roguelikes): Dungeons, die einen Eingang haben, aber keinen Ausgang an dieser Stelle. Prominent: Die Ruinen von Aqualis. Kann man übers Meer drauf zugreifen, und sobald man das macht, darf man erstmal durch vier Dungeons und eine weitere Stadt laufen, bevor man wieder auf der Weltkarte ist. Sowas ist auf neudeutsch Bullshit.
    • Natürlich ist der Four Seasons Forest in NlSF genauso ätzend wie der in Riviera und das Konzept hat da schon nur so mittelmäßig funktioniert ...


    Mal gucken, vielleicht fallen mir auf der Arbeit noch paar Punkte ein. Reicht erstmal. xD
    Geändert von Kael (25.08.2023 um 21:53 Uhr)

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