Interessant, ja. Ich empfinde das auch so, dass es in der Hinsicht kein richtig oder falsch gibt. Das hängt dann jeweils am Geschmack des Spielers.
Ich habe auch festgestellt, dass einige unglaublich unzufrieden sind, wenn ein Spiel ihnen nicht die kompletten Hintergründe einer Geschichte verrät.
Aber es gibt eben auch die andere Seite - jene, die gerade den symbolischen Aspekt einer Erzählung schätzen und Spaß daran haben sich eigene
Gedanken dazu zu machen. Nicht ohne Grund gibt es im Netz dermaßen viele Theorie-Videos zu Videospielen, die teilweise komplett auf Sprachausgabe
oder Texte verzichten. Und ich zähle mich auch zu letzter Sorte Spieler. Titel wie "Little Nightmares" oder "Lost in Vivo" fand ich in der letzten Jahren
unglaublich stark und diese erzählen in erster Linie mit ihrer Bildsprache. Meiner Ansicht nach können solche Projekte auch jene sein, die mich
über längere Zeit beschäftigen, eben WEIL ich mich gedanklich mit ihnen auseinandersetzen muss, um zu verstehen, was ich beim spielen gesehen habe.
Wenn ein Spieler da eine Theorie hat, die nicht 100 Prozent ins Schwarze trifft, dann stört mich das als Entwickler nicht.
Die Erzählung aus der Hand zu geben tut man meiner Meinung nach nicht, wenn man dem Spieler Freiraum zum interpretieren lässt.
Wenn schlichtweg Informationen FEHLEN ist das sicherlich der Fall. Nicht aber, wenn diese bereits da sind, aber im Kontext mit den Dialogen, Bildsprache
etc. zu finden sind und durch diese alles erzählen, was nötig ist. Ich finde den Austausch mit dem Spieler und seinen Theorien weit interessanter, als alles
herauszuposaunen, denn auf die Art kommt man letztlich nicht in einen Dialog. (Kommt man natürlich eh nicht, wenn ein Spieler keine Lust hat sich nach dem spielen
noch damit zu beschäftigen, aber... naja.) Ich empfinde es so, dass ein Spiel sogar davon profitieren kann nicht alles zu erklären.
Zumindest in diesem Genre, mit einem metaphorisch-psychologischen Hintergrund. Auch in Horrorfilmen profitiert die Atmosphäre ja davon,
dass man dem Zuschauer nicht das Monster in praller Sonne zeigt, nicht all seine Absichten und Hintergründe offenbart.
Denn auf die Art werden mysteriöse Geschichten uninteressant und entmystifiziert.
In anderen Genres ist das natürlich anders. Aber das mag meine Ansicht sein.
Wie du schon sagst, da scheiden sich sicher die Geister und da verschiedene Meinungen zu hören ist durchaus spannend. :-)







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