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Thema: Zurück in die Wüste: Dune

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Habe ihn gestern zum zweiten Mal gesehen. C:
    Ich bin ein riesiger Dune-Fan, ob es jetzt um die Games geht, die Filme oder die Bücher. Und ich muss sagen, dass ich unendlich glücklich darüber bin, dass Dune nach über einem halben Jahrhundert des Erscheinens des ersten Buchs endlich eine würdige Adaption bekommen hat. Der alte Film aus den 80ern hatte auch coole Elemente, vorallem die Designs von H. R. Giger, aber die zweite Hälfte des alten Films war quälend lang und viele Dinge wirkten schon ziemlich lächerlich manchmal.
    Ich kann den neuen Film jedem empfehlen, der Gigantomanie und interessante minimalistische Designs liebt, nach eher spiritueller, okkulter Sci-fi sucht oder einen Fable für wunderschöne Naturaufnahmen hat. Und natürlich all diejenigen, die komplexe epische Geschichten mögen. Den Drehbuchautor ist es wirklich gut gelungen, die Geschichte komplett in dem zweistündigen Film unter zu bringen, ohne den Zuschauer zu überfordern. Es gilt auch hier viel mehr "Show don't tell". Und gezeigt wird einiges, was man so auf der großen Leinwand lange nicht mehr gesehen hat. Es gibt keine Erklärbär-Exzesse (was vorher meine größte Befürchtung war, weil das kann bei einer Welt, wie der von Dune schnell passieren), sondern alles wichtige wird gezeigt.
    Besonders gefallen haben mir das Setdesign und das Sounddesign:dieser Film ist soooo wunderschön und der Sound ist so wuchtig. Geil.
    Bei der ersten Szene im Kino habe ich zu mir selbst gesagt: "Das ist es!" Der Ton der Bücher/ der Geschichte spiegelt sich in jedem kleinen Aspekt des Films wider.
    Der Cast ist phänomenal und alle Charaktere sind sehr gut getroffen, vorallem Leto, Jessica, Gurney, Duncan (!), Stilgar und Chani. Die Harkonnen, vorallem Baron Harkonnen sind der Hammer. O:
    Der Film ist, wie schon jemand anderes hier geschrieben hat, vorallem in der zweiten Hälfte fast schon eher eine Erfahrung als reine Geschichte. Aber das passt zu Frank Herberts Vision hervorragend.
    Es gibt so tolle einzelne Szenen im Film: alles auf Caladan, oder das Landen von Haus Atreides auf Dune, das Gom Jabar, oh, die Landung der Bene Gesserit auf Caladan (auch wieder genailt), alle Szenen mit Baron Harkonnen, die Einführung der Sardaukar, die Zerstörung des Erntesammlers, die erste "Begegnung", die große zentrale Schlachtsezene(!!!!!), der Verrat, die Szene mit Leto als Gefangenen, die Flucht, der Flug durch den Sturm, alle Szenen mit Shai-Hulud und viele mehr.
    Ich bin sehr, sehr glücklich mit dem Ding und freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil. (:

    tl;dr: Das ist ein Film für jeden, der mal wieder im Kino von Scifi weggeblasen werden will, schöne Bilder liebt und nicht vor epischen Geschichten zurückschreckt. Sämtliche Fans von Game of Thrones, den alten Star Wars-Filmen, den Büchern von Frank Herbert (natürlich) und dem alten Blade Runner werden hier mit Sicherheit nix falsch machen.



    EDIT: Das einzige, was ich nicht verstehe ist, warum Spice kaum eine Rolle spielt, obwohl es die verf***t nochmal wichtigste Substanz des Universums ist. xD Aber ich denke tatsächlich, dass Villeneuve mit seiner Interpretation von Dune einfach einen ganz anderen Fokus setzt.
    Feyd-Rautha kam bis jetzt nicht vor, was denke ich aber sowieso geändert wird, wird er doch im nächsten Teil sehr wichtig sein. (:

    @das Dull: du meinst Leto IIs Transformation (also Pauls Sohn). (:
    Aber du hast Recht, ich hoffe das wird eine ganze Reihe und auch sowas kriegen wir zu sehen. <:

    Geändert von Norpoleon (10.10.2021 um 14:13 Uhr)

  2. #2
    Für mich der schwächste Film den ich dieses Jahr im Kino gesehen habe.
    Dune, ist bei weitem kein schlechter Film, selbst wenn ich mir 3x überlegen werde, ob ich mir eine Fortsetzung zwingend im Kino geben muss.
    Gut, ich mag Blade Runner 2049 überhaupt nicht, dafür bin ich ein Fan von Arrival.
    Also standen die Chancen wohl 50/50 und hier hat Dune dann leider versagt.
    Zum einen passiert mir zu wenig.
    Man hätte viel mehr die Bevölkerung von Arrakis zeigen können, stattdessen beobachtet man in der Hauptstadt Arrakeen kein geschäftiges Treiben, sondern einzelne Dialoge zwischen wenigen Menschen in riesigen Hallen.
    Alles wirkt so leer gefegt und ständig geht die Kamera Richtung Sandwürmer & Ornithopter.
    Wirklich, ununterbrochen werden diese beiden Dinge erwähnt oder gezeigt.
    Ich komme mir jetzt selber vor wie ein Ornithopter-Pilot und beim xten Ausflug mit diesen Dingern musste ich mit die Frage stellen, ob man bei solch einem Epos denn nicht wichtigeres zu erzählen hat oder man den Film nicht besser um 30 Minuten Spielzeit reduzieren sollte?
    Kann man die dafür verschwendete Zeit nicht in sinnvolleres investieren?
    Haucht Arrakis mehr Leben ein, gibt ein das Gefühl von einem Königreich oder nutzt das CGI-Budget lieber für ein Fitnessstudio, damit der kleine Prinz Paul glaubwürdiger als Krieger hervorsticht.
    Wenn ich dann schon sehe wie ein Milchbubi vom königlichen Blute mit Leichtigkeit einen erfahrenen Krieger platt macht und die Tussi, die ausschaut wie 12 (willkommen Spider-Man) was von einem richtigen Mann palavert, kann ich nur mit den Augen rollen.
    Das geht alles mit viel weniger Klischees, denn Geld stand ja wohl ausreichend zur Verfügung.
    Ach ja, die Helikopter-Mutter ging mir auch auf den Keks mit ihrer Fürsorglichkeit und nicht zu vergessen die Harkonnen und Sardaukar, die als Elitekrieger bezeichnet werden und dann umkippen wie die Fliegen.
    Ja, nicht wirklich glaubwürdig und wenn Dune im Jahre 10.191 spielt, warum bekämpft man sich dann zum Teil wie im Mittelalter mit irgendwelchen Schwertern?
    Sorry, wären das Laserschwerter oder würde all das in einem anderen Jahrtausend spielen oder in einer Kneipe, okaaaay, aber ein Krieg zwischen Elitekriegern? Im Jahre 10.191??? Ne, ist mir echt zu doof.

    Für mich ist Dune mehr so ein Film, den ich mir für eine Leihgebühr von 3 Euro ausleihen würde und gut ist.

  3. #3
    Zitat Zitat
    Ja, nicht wirklich glaubwürdig und wenn Dune im Jahre 10.191 spielt, warum bekämpft man sich dann zum Teil wie im Mittelalter mit irgendwelchen Schwertern?
    Das ist einfach zu beantworten: Holtzmann-Schilde.

    Zitat Zitat von https://dune.fandom.com/wiki/Projectile_weapons
    The technical revolution caused by the introduction of the Holtzman Shield had made projectile weapons largely obsolete
    Zitat Zitat von https://dune.fandom.com/wiki/Lasgun
    Lasguns were the preferred weapon for armies. However, when shields were being employed, lasguns were generally not used because contact reaction between a lasgun beam and a shield created a nuclear explosion that often killed everyone within a large radius.

    Geändert von Liferipper (10.11.2021 um 16:53 Uhr)

  4. #4
    Ich hab den Film auch gestern im Heimkino gesehen, und wurde eher positiv überrascht. Genau wie Orpheus mochte ich Arrival sehr gerne, Blade Runner 2049 dafür gar nicht. Daher ging ich mit wenigen Erwartungen an den Film heran, wo ich doch oft gelesen habe, dass wenig im Film passiert. Dem stimme ich zwar zu, aber auch die vielen ruhigen Szenen haben mir gut gefallen, da die Hälfte des Films allein für den Aufbau und die Einführung in die interessante Welt dient. Ich mochte das gezeigte sehr, da ich voll auf Sci-Fi stehe. Da ich aber Star Wars hasse und mit Star Trek auch nichts anfangen kann, kommt mir ein Dune sehr gelegen. Der düstere, seriöse und bodenständige Touch trifft genau meine Vorlieben. Dune ist zwar kein Meisterwerk für mich geworden, aber am Ende bleibt trotzdem ein guter Film zurück. Das einzig wirklich schlechte am dem Film - und das dürfte viele überraschen - ist der schlechte Score. Von einem Hans Zimmer bin ich mehr gewohnt, viel mehr. Fast alle seine Filme, sei es Dark Knight, Inception oder Interstellar hatten ein spezielles Main Theme, das einem immer im Gedächtnis hängen blieb. Hier in Dune war nichts Einzigartiges dabei, alles hörte sich so generisch an. Sehr schade.

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