@ Wencke
Die Gefahr besteht absolut. Wenn man noch gar nicht genau weiß, wohin die Reise gehen soll, auf was man in einem halben Jahr überhaupt Lust hat, dann ist so eine ausformulierte Leitidee gefährlich verbindlich. Es kann ja auch schön sein, sich assoziativ in ein Projekt treiben zu lassen und sich erst spät zu entscheiden, wohin man mit all den bereits aufgetürmten Arbeiten eigentlich will. Ich würde mein Vorgehen auch nur Leuten empfehlen, die sich gut genug kennen, um zu wissen, welche Szenarien und Genres sie langfristig binden, so dass man nicht zu schnell am eigenen Entwicklertun sogleich die Lust verliert.
Wenn ich eine Sequenz erstelle, spiele ich sie Probe und ziehe zum nächsten Schritt weiter. Später gucke ich sie mir mit genügend Abstand noch einmal an. Beim Betatest wird der Abschnitt final geprüft. Zähle ich alles zusammen, ändere ich jeden Aspekt des Projekts zwischen null bis dreimal. Weil ich mich ganz gut zügeln kann, verbastele ich mich nicht an einer Stelle und werfe sie zum Glück nicht wieder und wieder um. Mit einem selbstbewussten Imperfektionismus kriegt man sein Projekt gut in Richtung Vollversion geschoben.