Eine schnelle Ergänzung zu The World Ends With You ...
3. Das Spiel ist echt total angenehm so hin und wieder mal ein halbes Stündchen zu spielen. Man kriegt EXP für Downtime, es speichert praktisch ständig und man kommt auch immer wieder gut rein. Könnte also noch etwas dauern, und das ist voll in Ordnung. ^^
Unterdessen
Helltaker
Okay. Ich hatte Helltaker nur in meine Liste gehauen, weil ich eine Menge coole Fanarts gesehen habe ... aber das war ja praktisch ein perfektes Videospiel? Also, literally, es tut GENAU das, was tun will, ich habe KEINE Kritikpunkte und KEINE Idee, wie man das Spiel hätte besser machen können. Und nebenbei ist es auch noch kostenlos.
Man spielt einen No-Name-Protagonist, der sich entschließt, in die Hölle zu gehen, um einen Dämonenharem zu sammeln. Was ungefähr drei Stunden dauert und dabei einmal das Genre wechselt, von Rätselspiel zu "Bullet Hell" (...? I guess). Beide Gameplay-Varianten haben eine perfekte Lern- und Motivationskurve, genau den richtigen Endpunkt und generell einen perfekten Schwierigkeitsgrad – was ich an folgendem Umstand merke: Man KANN Rätsel überspringen, und ich habe darüber nachgedacht, aber mich letztendlich immer dagegen entschieden und die jeweils letzten Level auch nach einigen Versuchen geschafft. Dass ich sie hätte überspringen können, war dabei aber sogar motivierend! =O Es gibt ein Secret Ending, aber das ist keinesfalls nötig und offensichtlich für Leute gedacht, die sich einfach noch etwas mehr mit dem Spiel beschäftigen wollen. Außerdem kann man es sich in drei Minuten auf Youtube angucken. Spielerisch also ein einwandfreies kleines Gesamtpaket!
Die Dialoge sind genau das, was sie für dieses Konzept sein müssen: Cool, albern und low key sexy. Vor allem aber sind sie, wie alles an Helltaker, knapp und unglaublich auf den Punkt. Kein verschwendetes Wort, genau die richtigen Freistellen und jeder einzelne Dialog hat mich mindestens zum Lächeln gebracht. Die "Story" denkt ihre obskure Grundidee genau einmal durch, und selbst so potenziell störende Sachen wie Metahumor und Popkultur funktionieren richtig gut, mal subtil, mal entwaffnend dreist. Und trotzdem hat das Ganze sogar ... eine Haltung? Das Spiel ist jetzt nicht philosophisch oder sowas – was auch mega fucking unpassend wäre –, aber man spürt einen Lebensentwurf in so ziemlich allem, was es so tut. Ironischerweise wirkt es nicht mal so richtig sexistisch auf mich, weil es sich an keiner Stelle wirklich ernst nimmt, komplett auf anstrengenden Fan Service verzichtet und im Gegensatz zu irgendwelchen Dating-Sims auch nicht versucht, so eine komische eskapistische Illusion aufzubauen. But YMMV ...? Der Typ und seine Dämonen fühlen sich oft sogar überraschend wholesome an.
Oh, und die Optik und die Musik unterstreichen all das perfekt. Es ist aber auch einfach ALLES Style auf 180!
Helltaker ist praktisch genau das, was ich viel öfter von Videospielen sehen möchte: Es weiß, was es will. Es hat wirklich gut durchdacht, was es dafür braucht. Es schätzt Freude (und Humor) als ernsthafte Emotion, gleichwertig mit den sonst so "großen" Emotionen. Und vor allem macht es Spaß, von Anfang bis Ende. Kein Wunder, dass sich gefühlt das gesamte Internet auf Fanarts gestürzt hat. ^__~
Und hatte ich erwähnt, dass es kostenlos ist? Unbelievable. Ich geh jetzt erstmal das digitale Artbook kaufen.
11 von 11 ... lovable demon waifus
...
Ich habe erst das "11 von 11 loveable demon waifus" gelesen (meine Augen wandern immer zuerst zu irgendwelchen Wertungen) und dachte du meinst es ironisch.
Doch tatsächlich siehst du Helltaker wohl wirklich als eine Art perfektes Spiel, womit du es meiner Ansicht nach ganz schön "oversellst" Was jetzt ungewollt ironisch klingt, weils ja eigentlich kostenlos ist
Ein Prädikat wie "perfekt" lässt sich leicht in dem Mund nehmen, wenn man es mit einem Spiel zu tun hat, was so wenig ambitioniert ist wie Helltaker.
Ich könnte ein kleines 10 Minuten Sokoban Spiel, auch in dem Sinne auch als perfekt bezeichnen, wenn es genau das macht was man sich unter so einem Spiel eben so vorstellt, wenn die Aufmachung obendrein sich sehen lassen kann.
Mit Helltaker verhält es sich doch recht ähnlich. Das Puzzle-Gameplay ist weder innovativ, noch bietet es groß irgendwelche "Aha-Erlebnisse" in seinen Lösungsansätzen. Ich gebe zu den Stil finde ich recht charmant, aber ich bin wohl einer der Wenigen die sich das Spiel geladen haben, weil sie tatsächlich an den Schiebepuzzles interessiert waren und nicht (zwingend ) an den "sharply dressed demon girls". Daher sehe ich das Spiel eher als eine nette Ablenkung für zwischendurch, aber nichts sonderlich bemerkenswert, also nicht in seiner Form als "Spiel", weswegen es für mich eher einen "Promo-Charakter" für den Comic-Zeichner hat.
Mit 3 Stunden hast du auch ungefähr 3x so lang gebraucht wie ich, so vom reinen puren Inhalt her Dialoge + Spiel, geht Helltaker wohl nicht länger als 15 Minuten. So erging es eigentlich auch allen anderen Leuten aus meiner Freundesliste die das Spiel gespielt haben (ich bin selbst überrascht wie das durch die Decke gegangen ist), das klingt jetzt sicherlich überheblich, dir das so geradeheraus so mitzuteilen, aber bei einer derartigen Spielzeit scheinst du mit den Rätseln sehr viel länger als der Durchschnitt gebraucht zu haben. (aber trotzdem props dafür dass du sie nicht geskipped hast)
Die Spielzeit in dem Sinne reicht für mich auch gar nicht aus, als dass es groß einen bleibenden Eindruck hinterlassen hätte, wenn man das mal so kurz, während seines Abendessens wegspielt.
Achja noch ein Punkt wegen dem Überspringen der Rätsel.
Ich sehe Puzzle-Spiele in der Moderne häufig als die letzten kommerziellen Spiele mit einem "reinen" Schwierigkeitsgrad an. "Rein" deswegen weil diese in der Regel keinen einfachen Ausweg als Alternative anbieten, damit man den Rest des Spiels, völlig losgekoppelt vom eigentlichen Gameplay erleben kann, meistens ZWINGEN Rätselspiele dich dazu mit Ihnen zu interagieren, ist ja auch schließlich deren Inhalt. Man kann jeder Zeit sich die Lösung spoilern, aber diese Lösung liegt nun mal außerhalb des Spiels. Und gerade das ist etwas was ich bei Helltaker nicht verstehe und inkonsequent finde.
Man kann die Rätsel überspringen, obwohl man sich deren Lösung ganz leicht jeder Zeit aus dem Internet ziehen könnte. Aber das "Bullet-Hell" Geschicklichkeitsspiel, bei dem es nun wirklich darum geht präzise Eingaben zu tätigen, dafür gibt es keine "Überspringen" Funktion?!
In diesem Thread: https://steamcommunity.com/app/12893...0983551008871/ gibt es seitenweise Diskussionen dazu wie einigen Leuten der finale Boss zu schwer war und sie das Ende dadurch nicht erreichen können.
Vielleicht habe ich ja damit doch noch eine Kerbe in einem sonst so "perfekten" Spiel wie Helltaker gefunden.