Hm, kommt immer ein bisschen drauf an, ob ich gefühlt schon genug aus dem Spiel mitgenommen habe. (Zu Roguelikes und Survival-Spielen komme ich bspw. ganz gerne noch mal zurück, vor allem wenn die Entwicklung weitergegangen ist.) Bei Ys Origin war das dann der Fall, da hätte ich Nightmare wirklich nur gespielt, um zu gucken, ob ich es reizvoll finde.

Okay, Zusammenfassung!



Ys Origin

Zum Gameplay hab ich ja schon einiges gesagt, aber Kurzform: Ich liebe, wie simpel und straight-forward alles ist und wie genau das Spiel weiß, was es will. Es macht einfach Spaß! <3

Die Story fand ich im Gesamtbild eigentlich auch ziemlich gut! Die Charaktere sind zwar alle recht stereotypisch um ein "Ding" oder einen Konflikt aufgebaut, aber durch die Länge des Spiels und die Geschehnisse kriegen sie hier und da durchaus Charakter. Gut gefallen hat mir auch die Mythologie um die sehr menschlichen Göttinnen und die Perle und vor allem die Leerstellen und Fragezeichen, die dabei aufgeworfen und teilweise auch abgehandelt werden. (Es ist einfach ein interessantes "Gottesbild".) Dazu kommt der ziemlich große Cast, der mich erst gestört hat, der am Ende aber durchaus ins Konzept passt - auch wenn dieses Konzept simpler nicht sein könnte. Ein letzter Pluspunkt sind das Finale und der letzte große Twist, der mich ernsthaft überrascht hat, obwohl er echt gut vorbereitet war.



Wenn ich einen größeren Kritikpunkt habe, ist es vielleicht, hm, die Spielstruktur? Ich finde etwa, dass die Story von Ys Origin keine drei Durchgänge rechtfertigt. Wenn man noch mehr Bock aufs Gameplay hat, klar, gerne, aber ich denke, zwei Durchgänge wären hier besser gewesen, zumal man wahlweise Yunica & Hugo ODER Hugo & Toal gut hätte zusammenfassen können, ohne dass viel verlorengegangen wäre. Alternativ hätte man Yunica und Hugo auch als spielbare Charaktere für dieselbe Story, nicht als unterschiedliche Stories präsentieren können, mit entsprechenden Ergänzungen im Spielverlauf. Im selben Sinne hätte ich es gut gefunden, wenn Hard und Nightmare als Schwierigkeitsgrade locked gewesen wären, bis man das Spiel einmal durch hat. Und dann kommen noch so Convenience-Sachen wie das Wegdrücken von Dialogen und kleinere Ausfälle in Steuerung & Co. dazu.

So oder so: War gerade spielerisch positiv überrascht und habe direkt mal die nächsten Ys-Teile nach 1 & 2 in die Wishlist gehauen.

5 von 45 (gefühlt!) ... Spielstunden, in denen ich dreimal dieselben Zwischensequenzen gesehen und dreimal verblüffend ähnliche Dialoge mit verdammt 90er-mäßigen Anime-Bildchen angestarrt habe.
2 von 2 ... praktisch identischen Göttinnen, die ich auch mit einer Pistole am Kopf nicht auseinanderhalten könnte.



Da ich krankgeschrieben bin, habe ich gestern noch spontan Tell Me Why angefangen, was sich bisher nach einem wirklich guten Teil von Life is Strange anfühlt!