Ein weiteres kurzes Spiel beendet, jetzt muss ich mich wirklich langsam mal um FF Tactics kümmern.^^ Ab jetzt wird es daher bei mir auch langsamer in der Challenge vorangehen.

Spiel: Viola: The Heroine's Melody (Steam)
Dauer: 10:00
Durchgespielt: 28.02.2021
Blogpost (Spoiler!)

In diesem "musikalischem RPG/Platformer Hybriden", wie es die Steam-Page so schön nennt, geht es um das namensgebende Mädchen Viola, das gerne Geige spielen können würde wie seine verstorbene Mutter, es aber einfach nicht hinbekommt. Im Moment größter Frustration wird sie plötzlich in eine fremde Welt geschleudert, aus der sie wieder zurück nach Hause finden möchte. Auf der Reise lernt sie nicht nur viele neue Freunde kennen, sondern auch sich selbst so zu akzeptieren wie sie ist, dass es manchmal durchaus okay ist sich auf andere zu verlassen, und den Verlust der Mutter zu verarbeiten. Es ist wirklich ein sehr kitschiges, aber dabei einfach richtig schönes, Abenteuer. Die Geschichte fühlt sich oft gerusht an, bringt es aber trotzdem spielend einfach fertig, dass man Bezug zu den Charakteren aufbaut. Vor allem die bunt gemischte Party ist die große Stärke des Spiels, die aus extrem diversen und einfach liebenswerten Individuuen besteht, und auf denen auch definitiv das Hauptaugenmerk liegt (es gibt für jeden sogar Support-Levels mit je einer eigenen, persönlichen Quest am Ende, aber natürlich alles auch in einer sehr kurzen Variante).
Wenn man nicht gerade in knappe, aber durchaus lesenswerte Dialoge verwickelt ist, hüpft man sich durch die einzelnen Gebiete, die wir (sehr einfache) Platformer-Level aufgebaut sind. Gegner sind dabei klar erkennbar, es beginnt allerdings ein rundenbasierter Kampf, wenn man auf sie trifft. Jeder Kampfbefehl - auch ein normaler Angriff - ist mit einer bestimmten Tastenkombination verbunden, die man für erfolgreiches Durchführen nachmachen muss - das funktioniert halt wie bei Quicktime Events. Diese sind durchaus als sehr positiv zu werden, da sie die (auch sehr einfachen) Gefechte davor bewahren, nur stupide und gelangweilt irgendwo draufzuhauen. Mir hat dieses Element sehr viel Spaß bereitet. Ansonsten spielt natürlich eben noch die Musik eine große Rolle. Jeders Partymitglied spielt ein Instrument, und es müssen im Verlauf der Geschichte kleine Lieder erlernt werden, mit denen sich beispielsweise bestimmte Türen öffnen lassen können oder mit denen man auf die Weltkarte mit Schnellreisefunktion kommt.
Insgesamt ist Viola ein sehr leichtes Spiel, das auch nicht besonders tiefgründig ist, aber darin ist es konsequent. Es ist quasi die fortgeschrittene Variante von Lord of Magna, das ich auch schon als Wohlfühl-Spiel bezeichnet habe, aber Viola legt nochmal eine angenehm kuschelige Schicht drauf. Wer einfach mal ohne zu große Erwartungen und ohne viel Herausforderung die Seele bei einem RPG baumeln lassen will, kann hier beruhigt zuschlagen.

Wertung: 7,7/10
(ich wollte eigentlich nur in 0,5 Schritten bewerten, aber ich kann mich hier einfach nicht zwischen 7,5 und 8 entscheiden)