Xuan-Yuan Sword. The Gate of Firmament (PS4)

Xuan-Yuan Sword hätte ich wahrscheinlich nie angerührt, denn ich hatte keine Ahnung, dass es überhaupt existiert, bis ich durch das Forum auf dieses Spiel gestoßen bin (danke, Nayuta). Ich war einigermaßen gespannt, wie dieses obskure Spiel so ist und positiv überrascht, dass es ins Englische übersetzt wurde. Man findet im Netz auch nicht allzu viel über das Spiel oder die Reihe an sich, die in Taiwan eine größere Sache zu sein scheint. Weitere Spiele gibt es bisher leider nicht in Übersetzung.

Die Handlung spielt sich in einer Welt ab, die ans alte China/Taiwan angelehnt wurde und man folgt einer Gruppe von vier Charakteren, die das himmlische Reich Huazhu erreichen wollen. Klar, dass da auch Götter, Dämonen und große Konflikte zwischen mehreren Reichen eine Rolle spielen. Ich war von der Handlung positiv überrascht, denn sie schafft es, einen gut zu unterhalten und manchmal auch zu überraschen. Vor allem die vier Hauptcharaktere haben mir alle gut gefallen und haben genug Persönlichkeit, um interessant zu sein, was man trotz der … interessanten Übersetzung noch merkt.

Ja, die Übersetzung … ich bin kurz davor zu schreiben, dass so etwas besser ist als gar keine Übersetzung … aber keine Ahnung, was das ist. Im Ernst: Die Übersetzung ist echt grottig und wirkt beinahe so wie eine automatische Übersetzung, kämen zu all den Grammatikfehlern und unnatürlichen Formulierungen nicht auch regelmäßige Rechtschreibfehler. Ich gehe mal davon aus, dass es in Taiwan bessere Übersetzer gibt und frage mich ernsthaft, was das hier soll. Gut, man versteht alles, aber vieles ist unfreiwillig komisch und beeinträchtigt natürlich auch die Atmosphäre des Spiels. Die Synchronisation und in Chinesisch und ich habe keine Ahnung, ob sie gut oder schlecht ist, für mich klang sie ok.

Spielerisch ist Xuan-Yuan Sword solide und macht größtenteils Spaß. Die unterschiedlichen Gegenden sehen nett aus (ebenso wie die Charaktere, die aber eine recht steife Mimik haben), die Dungeons werden mit der Zeit aber sehr schlauchig und das Kampfsystem nutzt sich mit der Zeit ab, wenn man alle Funktionen kennt und eh nur dieselben Aktionen ausführt. Vor allem die letzten ca. drei Stunden haben mir leider auch nicht mehr besonders gefallen, da man nur noch durch mehrere große Schlauchdungeons rennt und gegen Endgegner kämpft, die komplett nervig sind, darunter einer, der sich andauernd in etwas der Größe des Schadens, den man austeilt, heilt.
Bis dahin fand ich das Kampfsystem aber zweckmäßig, mochte die Interaktionen zwischen den Charakteren und fand auch die Nebenmissionen überwiegend ganz gut, weil viele davon keine stupiden Sammelmissionen sind, sondern zusätzliche Sequenzen auslösen.
Außerdem ist die Musik gut, es gab wenige Stücke, die mir nicht gefallen haben, obwohl viele nicht gerade so sind, dass sie einem länger im Kopf bleiben (was nicht zwingend schlecht ist).

Insgesamt gefiel mir der Abstecher in diese mir unbekannte Reihe gut und ich würde mir auch weitere Ableger ansehen. Ich hätte aber einige Idee, was man hieran verbessern kann, u.a. das Kampfsystem und die Gestaltung der Dungeons. So könnte man auch die interessante englische Übersetzung besser wegstecken…

Insgesamt: 7,5/10
Spielzeit: ca. 30 Stunden