Der Datendurchsatz der Switch-Software-Karte ist nicht unbedingt der Hit. Module = keine Ladezeiten war einmal. Bis zum N64 gab es richtige Module, die auch als Speichererweiterung dienten und im Vergleich zum Lesen von Disketten und CDs deutlich flotter waren. (Wobei die Datenraten (32 kB-Bänke etc.) damals noch wesentlich kleiner waren). Dieser Umstand ist jedoch Geschichte. Die Speicherkarten in der Switch sind nicht mehr mit Modulen aus der SNES/N64-Zeit vergleichbar. Im Grunde werden die Speicherkarten wie Festplatten oder optische Medien immer in den Arbeitsspeicher eingelesen. Das gleiche gilt für die SD-Karten. Mit den flotten SSDs haben die Switch-Speichermedien nur gemein, dass es sich um Flash-Speicher handelt. Jedoch funktionieren die Controller ganz anders. Eine SD-Karte mit dem Standard A1 (dass Apps starten können) ist daher mit einem Mindestens-Datendurchsatz beim Schreiben von 10MByte pro Sekunde nicht besonders schnell, beim Lesen soll es die Karte auf mindestens 30 MB bringen. Wenn Du jetzt ein Spiel hast wie The Witcher, dass bis zu 4 GB Daten in den Arbeitsspeicher (nach einer Schnellreise) lädt, dann dauert das also maximal 133 Sekunden. Natürlich sind die meisten Karten schneller und lesen mit bis zu 160 MB, aber auch dann geht die Schnellreise in schnellstens 25 Sekunden. Allerdings schaffen die Karten das oft nur beim sequentiellen Lesen, also aufeinanderfolgende Daten. Beim "zufälligen" Lesen (Daten nicht infolge auf dem Speicher) schafft die Karte dann irgendetwas zwischen 133 (Mindestgeschwindigkeit) und 25 Sekunden (Höchstgeschwindigkeit). SD-Karten sind diesbezüglich sehr schlecht optimiert. So ähnlich ist das auch mit den Switch-Software-Karten, die im Grunde auch nur etwas größere SD-Karten sind. Module haben damals die Speicherbänke (Sektoren) durchgeswappt und zugehörige Daten nah beieinander gehabt (anders ging das damals nicht bei dem wenigen RAM, den bspw. NES und SNES hatten). Auch SSDs sind in dem Bereich besser optimiert und moderne NVMe-SSDs wie im MacBook Pro bieten auch einen zufälligen Lesezugriff von rund 3 GB pro Sekunde. Durch Kompression der gelesenen Daten und in Verbindung mit schnellstem RAM (z.B. den GDDR6-Speicher in der PS5) soll dieser Wert in Zukunft bis auf 7-8 GB/ Sekunde klettern...
Die Switch ist also meilenweit vom schnellen Laden entfernt. Sie mag schneller sein als die Wii U, die direkt vom optischen Datenträger lädt, bewegt sich aber maximal im Bereich einer normalen SATA-HDD wie sich diese auch in der PS4 befindet (und so zwischen 60 und 120 MB pro Sekunde liest). Außerdem hängen die Ladezeiten aber auch nicht nur von der Geschwindigkeit des Speichermediums ab, sondern auch vom Bustakt und der CPU. Und die ist in der Nintendo Switch noch langsamer als in PS4 und Xbox One. Man glaubt es kaum, aber der langsamere Prozessortakt und die langsamere Speicherbandbreite sowie die gerade mal 4 GB LPDDR4 Memory auch noch auf einen winzigen Arbeitsspeicher zugreifen muss, was häufigeres Nachladen erfordert, sorgt nicht nur dafür, dass die Switch langsamer lädt, sondern auch, dass Texturen stärker komprimiert und kleiner abgespeichert werden müssen.
Das ist übrigens auch ein Grund wieso so viele Switch-Spiele grafisch zurückstecken. Die Polygonrate des Tegra X1 tendiert nämlich schon in Richtung (Standard-) Xbox One, aber diese elenden Flaschenhälse erfordern extreme Optimierung für Spiele. Exklusivtitel wie Luigis Mansion 3, Super Mario Odyssey und Fast RMX tendieren daher mehr in Richtung Current-Gen-Grafik als Last-Gen und auch solche Titel wie Witcher 3 sind nur deswegen überhaupt möglich. Dass aber die Texturen (gerade im Witcher) manchmal an das gute alte N64 erinnern, liegt wohl v.a. an dem unbefriedigenden Arbeitsspeicher.
Trials of Mana sieht auf Switch ganz passabel aus. Es sieht deutlich sauberer aus als Dragon Quest XI, wobei ich dazu sagen muss, dass die Grafik in ToM nicht so "detailliert" ist wie in DQ 11. Außerdem wurde die Bildfrequenz halbiert (30 anstelle von 60 Bildern auf der PS4) und einige Texturen sind tatsächlich gröber. Im großen und Ganzen unterscheidet sich der Look aber gar nicht so. Du musst halt mit 30 Bildern leben, kriegst aber dafür die vollen 720p im Handheld-Modus (und 900p im Docked Modus). Außerdem musst Du wissen, dass es sich hier um die Unreal Engine 4 handelt. Bis vor gut einem Jahr war es die ressourcenfressendste und am schlechtesten optimierte Spiele-Engine, die man sich vorstellen kann. Auch PS4-Spiele mit Unreal liefen katastrophal und ruckelten bis zur Unspielbarkeit. Aber gerade Square Enix kann mit der Engine umgehen und das Spiel läuft absolut flüssig. Das gleiche gilt übrigens für das grafisch (meistens) verblüffende FF7-Remake auf der PS4. Bis auf die Dauerbeschallung durch den Lüfter, merkt man nicht, dass die Unreal-Engine die Konsolen bis an die Grenzen bringt. Daher: Es läuft ganz toll und die Switch-Version sieht nur minimal schlechter aus. Einzig und allein die 60 Bilder hätte ich gerne gehabt.Zitat von BorisBee
p.s.: Die Ladezeiten sind bei beiden Konsolen unverschämt lange!!!